Jizō

Jizō

Kṣitigarbha (skt.; chin. 地藏, Dìzàng, W.-G. Ti-tsang; hgl. 지장, Jijang; jap. 地蔵, Jizō; viet. Địa tạng; tib. sa'i snying po) ist eine besonders in Japan populäre Bodhisattva-Figur.

Japanischer Buddhismus

Die Jizō-Statuen zeigen einen buddhistischen Mönch mit kahl geschorenem Schädel, der in der Hand einen Pilgerstab hält. Oft wird Jizō auch als Kind dargestellt.

Jizō ist besonders deshalb beliebt, weil er die Seelen auf ihrem Weg in die Unterwelt begleitet. Legenden erzählen, wie er in die Hölle hinab steigt und die Sünder rettet. Daher findet man die meisten Jizō-Statuen auch auf Friedhöfen.

Jizō ist traditionell der Schutzgott der Kinder, insbesondere der Kinder, die vor ihren Eltern sterben. Seit den 1980er Jahren entwickelte sich ein Trend, ihn auch als Wächter der Seelen der Mizuko, also von Totgeborenen, Fehlgeburten und abgetriebenen Föten, zu verehren. Dies ist im Zusammenhang mit einer damals wegen eines Verbotes von Antikonzeptiva verbreiteten Abtreibungspraxis zu sehen.

In der japanischen Mythologie sind Seelen von ungeborenen oder totgeborenen Kindern unfähig, den mythologischen Fluss Sanzu auf ihrem Weg zur Unterwelt zu überschreiten, sie verbleiben in einer Art Zwischenwelt. Jizō soll diese nun finden und über den Fluss bringen.

Die Statuen haben oft Babylätzchen umgebunden. Diese werden von Eltern umgebunden, die hoffen, dass Jizō ihre Kinder anhand dieses persönlichen Besitzes (am Geruch) schneller findet.

Auf dem Osorezan (恐山 = Schreckensberg) einem erloschenen Vulkan am Rande eines Kratersees in der Präfektur Aomori steht der 845 gegründete Tempel Entsu-ji, um den sich eine Wüste aus erstarrter Lava ausbreitet. Mitten in dieser Landschaft stehen Statuen von Jizo. Diese Gegend wird nämlich als Vorhölle betrachtet, wo Jizo gegen die Dämonen kämpft, die die Seelen toter Kinder in die Hölle zu ziehen versuchen.

Jizō wird auch oft zu den Gottheiten der Reisenden und Wege, den Dōsojin, gezählt.

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