Johann Marggraff

Johann Marggraff

Johann Evangelist Marggraff (* 10. April 1830 in Altomünster; † 1917[1] vermutlich in München) war ein deutscher Architekt des Historismus und Gemeindebevollmächtigter des Münchner Magistrats.

Leben

Altes Rathaus (1866-1868) in Fürstenfeldbruck

Johann Marggraff war der Sohn des gleichnamigen Bierbrauers aus Kühbach. Am 20. April 1850 immatrikulierte er sich für das Fach Malerei an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München[2]. Anschließend studierte er Architektur an der von Ludwig Lange geleiteten Bauschule der Kunstakademie und legte 1853 das Zeichenlehrerexamen ab. Nach einer praktischen Tätigkeit und einer zweijährigen Beschäftigung als Zeichenlehrer an der Kunstgewerbeschule München wirkte er bis 1874 als Lehrer der Architekturklasse der Gewerblichen Fortbildungsschule. Schon seit 1863 war er als Architekt selbstständig und unterhielt zudem das „Atelier für Christliche Kunst“, das sich auf die Innenausstattungen von Kirchen, Schlössern, Burgen und Profanbauten spezialisierte. Zu den letzteren gehörte u. a. der Repräsentationssaal des Münchner Neuen Rathauses.

Marggraff war neben Joseph Elsner, mit dem er an gemeinsamen Projekten arbeitete, einer der meistbeschäftigten Architekten in Südbayern. Für seine Innenausstattungen erhielt er zahlreiche Aufträge aus dem europäischen Ausland, aber auch aus Amerika, Asien und Australien. Gemeinsam mit dem Historienmaler Wilhelm Hauschild war er an Aufträgen in Schlesien beteiligt.

Johann Marggraff war Mitglied des Münchner Vereins für Christliche Kunst und bekleidete zahlreiche Ämter. U. a. war er Vorstand des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins und gehörte dem Diözesan-Kunstausschuss an. Als Gemeindebevollmächtigter des Münchner Magistrats gehörte er dem Bauausschuss an.

Joseph Marggraff (* 1872), ein Sohn Johann Marggraffs, gehörte seit 1897 dem väterlichen Unternehmen an und führte es nach dessen Tod weiter.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Todesjahrangabe nach Ausstellungskatalog Thomas Buscher (1860–1937). Bayerischer Realismus zwischen Neogotik & Neobarock. Hallstadt 2007, S. 25.
  2. http://matrikel.adbk.de/05ordner/mb_1841-1884/jahr_1850/matrikel-00804



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marggraff — ist der Familienname folgender Personen: Arnold Marggraff (1834–1915), Berliner Stadtrat Hermann Marggraff (1809–1864), deutscher Schriftsteller Johann Marggraff (1830–1912), deutscher Architekt und Kirchenausstatter Rudolf Marggraff (1805 1880) …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg von Dillis — (* 26. Dezember 1759 in Gmain bei Schwindkirchen, heute Dorfen; † 28. September 1841 in München) war ein deutscher Maler, der heutzutage vor allem für seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens und seine Reiseskizzen berühmt ist …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Marggraff — (* 14. September 1809 in Züllichau, Brandenburg (nach 1945 Sulechów, Polen); † 11. Februar 1864 in Leipzig) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Literaturkritiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Angehörigen der Akademie der Bildenden Künste München — Dies ist eine Liste von Personen, die mit der Akademie der Bildenden Künste in München verbunden sind. Viele bedeutende Künstler haben in München gelehrt oder studiert. Name Tätigkeit Verbindung zur Kunstakademie A Albert Aereboe (* 1889; † 1970) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mara–Marh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Zabkowice Slaskie — Ząbkowice Śląskie …   Deutsch Wikipedia

  • Pfarrkirche St Korbinian — Pfarrkirche St. Korbinian in Rechtmehring Mit dem Bau der gotischen Pfarrkirche St. Korbinian in Rechtmehring wurde um 1500 begonnen. Wann genau der Baubeginn der Pfarrkirche war, lässt sich nicht mehr feststellen. Doch finden wir im Gewölbe die… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Persönlichkeiten der Akademie der Bildenden Künste München — Dies ist eine Liste von Personen, die mit der Akademie der Bildenden Künste in München verbunden sind. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Lauban — Lubań …   Deutsch Wikipedia

  • Stumpfenbach — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”