Jusiberg

Jusiberg
Jusi
Der Jusi von den Fildern aus betrachtet; links das Hörnle, rechts die Ruine Hohenurach

Der Jusi von den Fildern aus betrachtet; links das Hörnle, rechts die Ruine Hohenurach

Höhe 672,8 m ü. NN
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Schwäbische Alb
Geographische Lage 48° 32′ 59″ N, 9° 20′ 21″ O48.5497222222229.3391666666667672.8Koordinaten: 48° 32′ 59″ N, 9° 20′ 21″ O
Datei:Baden-Wuerttemberg location map.svg
DEC
Jusi
Typ erloschener Vulkanschlot
Gestein Basalt
Alter des Gesteins Miozän
Blick vom Jusi auf Kohlberg

Der Jusi (672,8 m ü. NN), auch Jusiberg oder Jusenberg, ist ein Berg südlich von Kohlberg im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. Es handelt sich um den größten Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans. Er bildet den Abschluss eines schmalen, knapp 4 km langen Bergrückens, der mit der Hochfläche der Schwäbischen Alb verbunden ist.

Durch seine von Wald begrenzte Wacholderheide und das östlich angrenzende Hörnle (707 m ü. NN), das lange Zeit als Steinbruch diente und auf der Nordseite etwa zur Hälfte abgetragen ist, ist der Jusi eine der auffälligsten Erhebungen im Bereich des Albtraufs. Der Kalkstein des Hörnle (auch "Dettinger Hörnle") war mit einer Seilbahn nach Neuffen, dann mit der Tälesbahn nach Nürtingen transportiert worden. Dort wurde er im Zementwerk zur Zementherstellung verwendet.

Der Nordhang mit Kalkmagerrasen, der als Schafweide genutzt wird, sowie die umgebenden Buchen- und Eichenwälder, die einen Lebensraum für einige seltene Tier- und Pflanzenarten bieten, wurden 1935 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt, seit 1992 stehen sie unter Naturschutz. Auch der ehemalige Steinbruch des "Hörnle" ist Naturschutzgebiet. In dem durch einen Zaun abgesperrten Gebiet kommen zum Beispiel die bedrohten Gelbbauch-Unken vor.

Vom Basaltmassiv des Jusi hat man an klaren Tagen einen Ausblick auf den Rand des Nordschwarzwalds, die Burg Hohenzollern, den Schönbuch und die Fildern, ins Neckartal, auf den Schwäbischen Wald und die Kaiserberge.

Die Herkunft des Namens Jusi ist unklar. Einer Theorie nach könnte er vom lateinischen Wort ius für „Recht“ abgeleitet sein, was auf eine einstige rechtliche Sonderstellung des Berges hindeuten könnte. Tatsächlich stellte der Jusi über Jahrhunderte hinweg die Grenze zwischen den verschiedenen Herrschaftsgebieten um Nürtingen und Reutlingen dar.

Geologie

Der Jusigipfel ist einer der Schlote des sogenannten Schwäbischen Vulkans, der mit dem Einbruch des Fildergrabens in Beziehung gesetzt wird. Er besteht aus konzentrisch gelagertem Schichttuff mit Weißjurablöcken. Stellenweise sind an der heutigen Landoberfläche der ehemaligen Schlotfüllung auch große zusammenhängende Schichtpakate aus Weißjuragesteinen aufgeschlossen. Im Norden des Berges sind auch Bohnerztone zu finden. Die Entstehungszeit ist mit 15 Mio. Jahren vor heute im jüngeren Tertiär anzusetzen. Seinerzeit bildete der Vulkanschlot ein schüsselförmig in die Hochfläche der Schwäbischen Alb eingesenktes Maar. Die markante Kuppe des Jusibergs entstand in Folge der erosiven Rückverlagerung des Albtraufs.

Panorama vom Jusi in Richtung Schwarzwald; im Vordergrund Kappishäusern, links die Achalm

Literatur

  • Jusi – Auf dem Berg. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1999, ISBN 3-89735-102-1.

Weblinks


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