Karl W. ter Horst

Karl W. ter Horst

Karl-Wilhelm ter Horst (* 1950 in Nordhorn) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler, Theologe und Pfarrer.

Ter Horst wuchs in der Grafschaft Bentheim auf. Von 1969 bis 1974 studierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Evangelische Theologie, Philosophie, Soziologie, Psychologie und Pädagogik. 1978 folgte die Promotion im Fach Soziologie zum Dr. phil. an der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität, Thema der Dissertation war die Herkunft widersprüchlicher Normen in konfliktreichen Sozialsystemen.

Seit 1980 war ter Horst zeitweilig als wissenschaftlicher Mitarbeiter in ein Projekt der öffentlichen Ersatzerziehung am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven in Emden eingebunden. Es ging um den Entwurf nichtrestriktiver Konzepte für die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen in Heimen, Pflegefamilien und – damals ganz neu – ländlichen Jugendwohngemeinschaften. Er war Mitbegründer der „Initiative für Intensivpädagogik e.V.“ (IfI) in Emden.

Während seiner Lehrtätigkeit im Fach Psychologie an der Universität Bremen nahm ter Horst nochmals das Studium der evangelischen Theologie an der Universität Münster auf und ist seit 1995 Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirche in Schüttorf. In dieser Zeit gründete er den grenzübergreifenden Verein „ECO - Verein zur Förderung europäischer Grenzkulturen e.V.“, der die Aufgabe hat, Völkerverständigung und Friedensliebe zu entfalten. Sein friedenspolitisches Engagement gilt besonders der Beratung und Hilfe von Kriegsdienstverweigerern und Soldaten.

Ter Horst nahm in seinen Veröffentlichungen sowohl soziale, pädagogische, soziologische als auch psychologische Themen auf. Er verwandte dabei den Begriff Konfliktpsychologie für die Entwicklung von Jugendlichen in einem Entwicklungsmodell.

In den letzten Jahren verband er mehr und mehr psychologische, spirituelle und theologische Themen und war in der christlichen Friedensbewegung aktiv und schrieb einen Roman.

Werke (Auswahl)

  • Technik und Wirtschaft: die verbündeten Rivalen. In: Herbert W. Franke (Hg.): „Technik in unserer Welt“, Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh u. a. 1975
  • (mit Walter Schurian): Autorität und Jugend. Zu einer Sozialisationstheorie des Jugendalters, Ernst Reinhardt Verlag, München 1976
  • Theorie des normativen und moralischen Konflikts: Ihre Konsequenzen im handlungsbezogenen Engagement mit Jugendlichen. In: Peter A. Fiedler/Georg Hörmann (Hgg.): „Aktionsforschung in Psychologie und Pädagogik“, Steinkopff Verlag, Darmstadt 1978
  • Die Spaltung des Bewusstseins . Zu einer Theorie sozialer Handlungsnormen, Campus Verlag, Frankfurt am Main/New York 1980, ISBN 3-593-32685-X
  • Konzept für die Entwicklungsvorgänge im Jugendalter. In: Rainer K. Silbereisen (Hg.): „Bericht über die 4. Tagung Entwicklungspsychologie“, Technische Universität Berlin, Berlin 1980
  • Arbeitsgruppe Jugendforschung Münster: Jugend im Zwiespalt: Orientierung und Selbstverantwortung in Jugendzentren. In: Herbert Janig: „Jugend heute - betreut oder selbstbestimmt?“, Kösel-Verlag, München 1981
  • Jeder ist sich nun selbst der Nächste. In: „Psychologie heute“ 10/1991, Weinheim 1991
  • Wie Jesus die Seele heilt. Psychologie des Evangeliums, Publik-Forum-Verlag, Oberursel 2000, ISBN 3-88095-106-3
  • Die neun Quellen des Glücks. Wege zu einem guten Leben, Publik-Forum-Verlag, Oberursel 2002, ISBN 3-88095-123-3
  • Heilung und Neugeburt. Aufbruch in eine neue Dimension des Lebens (mit Barbara Schenkbier), ViaNova Verlag, Petersberg 2004, ISBN 3-936486-57-3
  • Manhattan - In der Gewalt der Geheimdienste. Ein psychologischer Roman, ViaNova Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-86616-013-5

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