Keulenbärlapp

Keulenbärlapp
Keulen-Bärlapp
Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum ssp. clavatum)

Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum ssp. clavatum)

Systematik
Überabteilung: Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta)
Abteilung: Bärlapppflanzen (Lycopodiophyta)
Ordnung: Bärlappartige (Lycopodiales)
Familie: Bärlappgewächse (Lycopodiaceae)
Gattung: Bärlappe (Lycopodium)
Art: Keulen-Bärlapp
Wissenschaftlicher Name
Lycopodium clavatum
L.

Der Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum), auch Wolfsklaue, gehört zu den Gefäßsporenpflanzen. Der Name setzt sich zusammen aus griechisch lycos =„Wolf“ und pos =„Fuß“, wohl weil die dichtbeblätterten Zweige entfernt einem Tierfuß ähneln. Lateinisch clavatum =„Klaue“, bezeichnet die Sporenstände.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Lycopodium clavatum

Die ausdauernde und giftige Pflanze besteht aus einem zwischen 0,5 und 4 Meter langen am Boden kriechenden Spross und bis 30 cm aufrecht stehenden Seitenästen. Die nadeligen Blättchen stehen dicht und sind an der Laubblattspitze mit einem ein bis drei Millimeter langen Haar versehen. Durch diese Haare erscheint die Pflanze pelzig, was ihr den Namen Wolfsklaue zugetragen hat. Die Sporophyllstände sind in gelben Ähren am Ende von aufrechten Ästen angeordnet und erscheinen von Juli bis August. Die Ähren sind aus spezialisierten Blättchen aufgebaut, in deren Achseln die Sporenbehälter sitzen. Anders als das Kraut, enthalten die Sporen wohl keine Alkaloide. Eine toxische Wirkung der Sporen ist nicht bekannt.

Vermehrung

Die Pflanzen erreichen erst nach 10 -15 Jahren ihre Geschlechtsreife. Die dann in gelben Wolken ausgestoßenen Sporen wiederum keimen erst nach 6-7 Jahren und bilden einen winzig kleinen Vorkeim (Gametophyt). Auf diesem befinden sich sowohl männliche als auch weibliche Keimzellen (Gameten), die sich gegenseitig befruchten. Daraus erst bildet sich dann die eigentliche Bärlapp-Pflanze (Sporophyt). Man spricht dabei von einem Generationswechsel.

Vorkommen

Lycopodium clavatum

Diese Art ist auf kalkfreien kargen Böden in Nadelwäldern, Heiden und Magerrasen zu finden. Seltener auch in Laubwäldern. Er meidet tiefen Schatten und große Feuchtigkeit. Sie ist in ganz Mittel- und Nordeuropa, aber auch in Russland, Asien, Amerika und sogar in den Gebirgen des tropischen Afrika verbreitet.

Besonderheiten

Die goldfarbenen feinen Sporen wurden früher als Wundpulver, Baby-„Stupp“, zum Bestäuben von Pillen gegen das Zusammenkleben, als Blitzpulver in der Fotografie („Hexenmehl“) und für viele kultische Gebräuche genutzt. Feuerspucker benutzen es als Ersatz für Feuerspuckfluid, da Bärlappsporen weit ungefährlicher und weniger schädlich sind. „Spuckt“ (= zerstäubt) man die Sporen gegen ein Flamme, so entstehen enorme Feuerbälle. Auch in der Theater- und Pyrotechnik wird Lycopodium für Feuereffekte eingesetzt. Heutzutage dient das sich geschmeidig anzufühlende Pulver noch immer zur Beschichtung von Kondomen.

Heute wird Lycopodium als Konstitutionsmittel in der Homöopathie genutzt.

In Deutschland laut Roter Liste gefährdet.

Systematik

In Österreich werden zwei Unterarten unterschieden

  • Gewöhnlicher Keulen-Bärlapp (L. c. subsp. clavatum) mit 3-6 cm langen Sporophyllständen in allen Bundesländern
  • Schneehuhn-Keulen-Bärlapp (L. c. subsp. monostachyon) mit 1-2 cm langen einzeln sitzenden Sporophyllständen. Selten in den Gurktaler Alpen, Seetaler Alpen, Hohe Tauern und Niedere Tauern. Potentiell gefährdet.

Literatur

  • Marbach / Kainz: BLV Naturführer Moose, Farne und Flechten. München 2002, ISBN 3-405-16323-4
  • Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6

Weblinks


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