Kineshma

Kineshma
Stadt
Kineschma
Кинешма
Wappen
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Iwanowo
Rajon Kineschma
Bürgermeister Witali Sidorenko
Erste Erwähnung 1429
Stadt seit 1777
Fläche 50 km²
Höhe des Zentrums 110 m
Bevölkerung 92.900 Einw. (Stand: 2007)
Bevölkerungsdichte 1858 Ew./km²
Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4)
Telefonvorwahl (+7)49331
Postleitzahl 155800–155819
Kfz-Kennzeichen 37
OKATO 24405
Webseite http://www.admkineshma.ru/
Geographische Lage
Koordinaten: 57° 27′ N, 42° 9′ O57.4542.15110Koordinaten: 57° 27′ 0″ N, 42° 9′ 0″ O
Kineschma (Russland)
DEC
Kineschma (Oblast Iwanowo)
DEC
Oblast Iwanowo
Liste der Städte in Russland

Kineschma (russisch Кинешма) ist eine russische Stadt mit rund 92.900 Einwohnern (Stand 2007) in der Oblast Iwanowo.

Sie liegt rund 400 km nordöstlich von Moskau und erstreckt sich am rechten Ufer der Wolga auf einer Länge von gut 15 km. Die Gebietshauptstadt Iwanowo befindet sich rund 100 km südwestlich von Kineschma. Die nächstgelegene Stadt ist Sawolschsk, drei Kilometer nördlich von Kineschma am gegenüberliegenden Wolga-Ufer.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wolgaufer in Kineschma
Altstadt
Stadtfest 2005

Erste Ansiedelungen nahe der heutigen Stadt existierten spätestens seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. Damals war die Gegend von Merja besiedelt, einem finno-ugrischen Volk, dessen Sprache der Ortsname (wörtlich übersetzt „tiefes Gewässer“) entstammt. Erste schriftliche Erwähnungen Kineschmas in russischen Urkunden gab es im Jahre 1429, als der Ort von Tataren überfallen und verwüstet wurde. 1504 gehörte Kineschma bereits zum Großfürstentum Moskau und war ein vor allem vom Fischfang geprägtes Dorf.

Wie in anderen Städten der Region um Iwanowo begann hier Anfang des 18. Jahrhunderts die Baumwollverarbeitung Einzug zu halten, und 1758 entstand im Ort die erste Textilmanufaktur. Bei Kineschma kam noch die Lage an der Wolga hinzu, die zum Aufbau eines Hafens führte. Der Ort entwickelte sich durch die Textilindustrie und den Handel und erhielt 1777 den Status einer Kreisstadt. 1871 erhielt Kineschma einen Eisenbahnanschluss, der die Stadt direkt mit Moskau verband. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Kineschma bereits ein wichtiges Zentrum der Textilindustrie mit rund 5000 Einwohnern. Neben Textilfabriken gab es im Ort eine Eisengießerei sowie kleinere Chemiefabriken.

1936 wurde Kineschma in die Oblast Iwanowo eingegliedert.

Am 19. September 1971 wurde auf der weiter östlich liegenden Nord-Uferseite bei Galkino (etwa 40 km entfernt von Kineschma) eine unterirdische Atombombe (Globus-1) mit 2,5 kT Sprengkraft gezündet. Die Sprengung diente geologischen Versuchen, endete aber in einer Katastrophe, da unerwartet eine verstrahlte Wolke an die Oberfläche kam. Zudem spülte Wasser der Wolga an den Ort der Sprengung.

Wirtschaft und Verkehr

Markt in Kineschma
Neue Wolgabrücke

Heute zählen nach wie vor die Textilindustrie, die Holzverarbeitung und die chemische Industrie zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen, daneben kommt dem Flusshafen Bedeutung zu. Allerdings zählt der Iwanowoer Oblast heutzutage zu den ärmsten Regionen Zentralrusslands, seit mit dem Niedergang der Sowjetunion die meisten Betriebe der Leichtindustrie zum Stillstand kamen.

2003 wurde nahe Kineschma eine neue Autobrücke über die Wolga fertiggestellt, durch die sich die Straßenverbindung unter anderem ins benachbarte Sawolschsk verbessert hat. Eine weitere Wolga-Brücke dient dem Eisenbahnverkehr, der Kineschma mit Iwanowo und über Nebenstrecken der Transsib auch mit anderen russischen Städten verbindet. Eine Fahrt mit dem Zug von Kineschma nach Moskau (Jaroslawler Bahnhof) dauert etwa neun Stunden.

Fuhren die Einwohner Kineschmas früher fast ausschließlich Autos aus russischer oder deutscher Produktion, so haben die Japanimporte (Rechtslenker) nun Hochkonjunktur und stellen nun einen beinahe so hohen Anteil wie die deutschen Fahrzeuge. Im öffentlichen Verkehr fahren innerhalb der Stadt fast ausschließlich Kleinbusse von privaten Unternehmen. Große Reisebusse werden für die Fahrt in andere Städte verwendet.

Weiterführende Bildungseinrichtungen

  • Fakultät des Moskauer Maschinenbauinstituts
  • Filiale der Moskauer Staatlichen Industriellen Universität

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks


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