Kirche in Not/Ostpriesterhilfe

Kirche in Not/Ostpriesterhilfe
Kirche in Not

Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not (vollständiger Name: Kirche in Not/Ostpriesterhilfe) ist ein Werk päpstlichen Rechts und wurde 1947 gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Nachkriegszeit

Damals organisierte der Prämonstratenser Werenfried van Straaten in Belgien und den Niederlanden Hilfe für die deutschen Nachbarn. Vierzehn Millionen Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten strömten in die vier Besatzungszonen, in denen es zu wenig Unterkünfte, zu wenig Nahrung und Kleidung gab. Pater Werenfried rief zur Versöhnung mit den ehemaligen deutschen Kriegsgegnern auf. Er bat um Nahrungsmittel und Kleidung, um den Deutschen in ihrer Not zu helfen. Dass er anfangs vor allem Speck bei den flämischen Bauern sammelte, trug ihm den Namen „Speckpater“ ein.

1952 begann die Hilfe für die verfolgte Kirche in Osteuropa. Heute hilft das Werk in mehr als 140 Ländern, in denen die Kirche verfolgt wird oder nicht genügend Mittel für ihre seelsorgerischen Aufgaben hat.

Kirche in Not ist ein pastorales Hilfswerk. Es hilft vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Seminaristen und Priestern, bei Bau und Renovierung von Ausbildungsstätten und Kirchen, beim Übersetzen und Verlegen der Bibel und anderer religiöser Literatur und bei der Ausstrahlung religiöser Rundfunkprogramme.

Heute

Im Jahr 2007 hat Kirche in Not 79,9 Millionen Euro an Spenden erhalten. Seit Bestehen des Werkes konnte Kirche in Not die Seelsorge der Kirche weltweit mit mehr als drei Milliarden Euro unterstützen. Damit gehört Pater Werenfrieds Werk zu den großen Spendenorganisationen in Deutschland. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat Kirche in Not das Spenden-Siegel verliehen. Kirche in Not sieht auch eine seelsorgliche Aufgabe seinen Mitarbeitern und Spendern gegenüber. So erscheint der Rundbrief „Echo der Liebe“ als Organ geistlicher Verbundenheit und intensiver Gebetsgemeinschaft mittlerweile in einer Auflage von mehr als 600.000 Exemplaren in sieben Sprachen.

Sitz der internationalen Zentrale ist Königstein im Taunus. Dort werden Hilfsanträge aus aller Welt geprüft und die Spendenmittel vergeben. Präsident des Gesamtwerks ist der chilenische Schönstatt-Pater Joaquin Alliende. In derzeit siebzehn Ländern ist das Werk mit nationalen Sektionen vertreten. Sie informieren über die Lage der Kirche, wo sie in Not ist, und rufen zur Hilfe auf. Die deutsche Sektion hat ihren Sitz in München. Ihr Geschäftsführer ist Klaus Wundlechner, ihre Vorsitzende die langjährige Generalsekretärin und Nichte des Gründers, Antonia Willemsen. 2007 feierte Kirche in Not sein 60-jähriges Bestehen. Die deutsche Sektion beging dieses Jubiläum mit mehreren Veranstaltungen, unter anderem mit einem Festgottesdienst im Kölner Dom mit Kardinal Joachim Meisner und einem gemeinsamen Festakt im Maternushaus, an dem auch Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos und der israelische Erzbischof Elias Chacour teilgenommen haben. [1]

Beichtmobil

Kirche in Not betreibt das weltweit einzige Beichtmobil. Es ist ein zum Beichtstuhl umgebauter VW Bus, dessen Innenraum als Raum für Beichtgespräche ausgestattet wurde. Das Mobil steht unter der Schirmherrschaft des Bischofs von Eichstätt und steht den Pfarreien und geistlichen Gemeinschaften kostenlos zur Verfügung und kommt auch bei Großveranstaltungen zum Einsatz. Ziel ist es den Menschen ein Angebot zu geben mit einem Priester zu sprechen, seelsogerischen Rat einzuholen und ihr Leben durch die sakramentale Beichte in Ordnung zu bringen. Weitere mobile Geräte sind die schwimmenden Kirchen, die in Brasilien auf dem Amazonas oder in Russland auf dem Don und der Wolga zum Einsatz kommen.

Quellen

  1. Radio Vatikan: 60 Jahre "Kirche in Not" 4. Februar 2007

Weblinks


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