Kiz Kalesi

Kiz Kalesi

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Mädchenburg
Mädchenburg von Nordwesten

Mädchenburg von Nordwesten

Alternativname(n): Kız Kalesi
Entstehungszeit: 1104
Burgentyp: Inselburg
Erhaltungszustand: Ruine
Bauweise: Quader
Ort: Kızkalesi
Geographische Lage 36° 27′ 24,5″ N, 34° 8′ 53″ O36.45680555555634.1480555555567Koordinaten: 36° 27′ 24,5″ N, 34° 8′ 53″ O
Mädchenburg (Türkei)
DEC
Mädchenburg

Die Mädchenburg (türkisch Kız Kalesi) ist eine Festung auf einer dem Ferienort Kızkalesi vorgelagerten Insel. Sie liegt in der Südtürkei in Kilikien, im Bezirk Erdemli in der Provinz Mersin.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Mädchenburg vom Ostturm

Die Insel liegt etwa 200 m vor dem Strand, etwa gegenüber der Landfestung von Korykos. Die Mauern der Festung sind mit Schießscharten ausgestattet und haben eine Gesamtlänge von 192 m, in Ost-West-Richtung hat die Burg ihre größte Breite mit 75 m. In der Mauer sind acht teils runde, teils viereckige Befestigungstürme, von denen der dreistöckige Ostturm der höchste ist. An der Westmauer ist innen eine Säulenhalle recht gut erhalten, im Innenhof sind Reste einer Kapelle und einer Zisterne zu sehen.

Historische Erwähnungen

Bei Strabo wird die Insel unter dem Namen Krambusa erwähnt [1]. Der venezianische Reisende Giosafat Barbaro erwähnt in seinem Reisebericht aus dem 15. Jahrhundert zwei armenische Inschriften, ebenso der französische Orientalist Victor Langlois, der sie 1861 veröffentlichte. Eine davon ist noch über der restaurierten Tür des östlichen Eckturms erhalten, die zweite ist verschwunden. Laut Langlois war die Insel im Mittelalter über einen Damm mit dem Festland und der Landburg von Korykos verbunden. Tatsächlich sind heute noch sowohl am westlichen Strand als auch bei der Landfestung Korykos jeweils Reste einer Mole zu sehen. Der britische Kapitän Francis Beaufort, der im Auftrag der Admiralität in den Jahren 1811-12 die kilikische Küste erkundete, fand die Mole von der Landburg noch etwa 100 m weit ins Meer ragend vor, mit einer Plattform für einen Leuchtturm.

Geschichte

Die Festung wurde 1104 vom byzantinischen Admiral Eustathios erbaut. Im 13. Jahrhundert gehörte sie zeitweilig zum Königreich Kleinarmenien unter Hethum I. Nachdem im 15. Jahrhundert die Landfestung an die Osmanen gefallen war, konnte der Emir von Karaman auch die Inselfestung erobern. 1481 verbarg sich hier Cem, der Sohn Sultan Mehmets II. auf der Flucht vor den Nachstellungen seines Bruders Beyazit[2] . Später war die Burg ein berüchtigter Korsarenschlupfwinkel. Den Namen Mädchenburg hat sie von der Legende über eine Prinzessin, die von ihrem Vater hierher verbannt wurde. Ihr war der Tod durch einen Schlangenbiss prophezeit worden. Die Schlange ereilte sie trotz der Verbannung über einen Obstkorb. Eine ähnliche Legende wird an zahlreichen Orten erzählt, auch beim Leanderturm in İstanbul, der den türkischen Namen Kız kulesi (Mädchenturm) hat.

Im Zuge von Restaurierungsarbeiten an den Türmen wurden 2001 mehr als ein Dutzend Skelette auf der Insel entdeckt. Aus Untersuchungen ging hervor, dass sie von einem etwa 45 Jahre zurück liegenden Gewaltverbrechen stammten[3].

Einzelnachweise

  1. Strabons Geographika, s. 105
  2. Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe Türkei. Droemer-Knaur 1987 ISBN 3-426-26293-2, S. 375
  3. Michael Bussmann/Gabriele Tröger: Türkei. Michael Müller Verlag 2004 ISBN 3-89953-125-6, S. 487

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe Türkei. Droemer-Knaur 1987 ISBN 3-426-26293-2
  • Victor Langlois. Voyage dans la Cilicie et dans les montagnes du Taurus: exécuté pendant les années 1851-1853 bei GoogleBooks
  • Beaufort, Francis, Karamania. A Brief Description of the South Coast of Asia Minor and os the Remains of Antiquity. London 1818 bei GoogleBooks

Weblinks


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