Kleberit

Kleberit

Kleberit ist ein um 1963 von Klaus Steinike entdecktes akzessorisches Schwermineral aus Tertiärsedimenten im östlichen Teil Deutschlands mit der chemischen Zusammensetzung Ti6FeO13 · 3 H2O.

Die Mineralbeschreibung wurde ohne Prüfung durch die CNMNC veröffentlicht. Daher ist Kleberit nicht offiziell als eigenständiges Mineral anerkannt sondern gilt als hydroxylhaltige Varietät des Pseudorutil.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Über ein Jahrzehnt war der Kleberit Bestandteil der Erkundung auf Uranvorkommen und unterlag damit den strengen Geheimhaltungsbestimmungen des Zentralen Geologischen Instituts (ZGI) der DDR. Unter Umgehung der restriktiven Sicherheitsbestimmungen des ZGI wird der Kleberit 1978 unter Federführung der Humboldt-Universität zu Berlin mit ergänzenden Daten veröffentlicht. 1994 wird der „Kleberit“ von der IMA (CNMNC) diskreditiert und durch „hydroxylian pseudorutile“ mit der chemischen Formel Fe2-x3+Ti3O9-x(OH)3x ersetzt[2]. Ein Versuch der Nomenklaturkommission der IMA zur Klärung von Identität oder Nicht-Identität der beiden Minerale blieb wegen der etwa zeitgleichen politischen Veränderungen in Deutschland in dieser Zeit erfolglos.

Vorkommen

Die bekannten deutschen Vorkommen befinden sich im östlichen Teil Deutschlands.[3]

Literatur

  • K. Steinike: Die Entdeckungsgeschichte des Kleberits im nordöstlichen Teil Deutschlands (1949–1990 Staatsgebiet der DDR). In: Geohistor. Blätter, Berlin. Jg. 11, Nr. 1–2, 2008, ISSN 1436-3135, S. 113–128.
  • K. Steinike, Th. Kaemmel: Kleberit – Pseudorutil/Hydroxyl-Pseudorutil – zwei Welten – zwei Namen – ein Mineral?. In: Geohistor. Blätter, Berlin. Jg. 11, Nr. 1–2, 2008, ISSN 1436-3135, S. 1–8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ian E. Grey, John A. Waits, Peter Bayliss: Mineralogical nomenclature: pseudorutile revalidated and neotype given (englisch, PDF 242,6 kB)
  2. lapis.de - Kleberit, diskreditiert (= Pseudorutil-Var)
  3. K. Steinike: Die Entdeckungsgeschichte des Kleberits im nordöstlichen Teil Deutschlands (1949–1990 Staatsgebiet der DDR). In: Geohistor. Blätter, Berlin. Jg. 11, Nr. 1–2, 2008, ISSN 1436-3135, S. 123.

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