Kohlsdorf (Beeskow)

Kohlsdorf (Beeskow)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Beeskow
Beeskow
Deutschlandkarte, Position der Stadt Beeskow hervorgehoben
52.16666666666714.2540Koordinaten: 52° 10′ N, 14° 15′ O
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oder-Spree
Höhe: 40 m ü. NN
Fläche: 77,15 km²
Einwohner: 8314 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 108 Einwohner je km²
Postleitzahl: 15848
Vorwahl: 03366
Kfz-Kennzeichen: LOS
Gemeindeschlüssel: 12 0 67 036
Stadtgliederung: Kernstadt und 7 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Berliner Straße 30
15848 Beeskow
Webpräsenz:
Bürgermeister: Fritz Taschenberger (SPD)
Lage der Kreisstadt Beeskow im Landkreis Oder-Spree
Karte

Beeskow ( anhören?/i) niedersorbisch: Bezkow, ist die in der nördlichen Niederlausitz gelegene Kreisstadt des Landkreises Oder-Spree im Bundesland Brandenburg (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Beeskow liegt im Osten des Landes Brandenburg, circa 80 km süd-östlich von Berlin und etwa 30 km südwestlich von Frankfurt (Oder). Beeskow liegt an der Spree; die Oder ist rund 30 km östlich entfernt. Rund um die Stadt erstrecken sich große Wald- und Wiesengebiete mit vielen kleineren und größeren Seen. Beeskow wird das „Tor der Niederlausitz“ genannt.

Stadtgliederung

Beeskow teilt sich in eine Kernstadt und in sieben Ortsteile:

  • Bornow,
  • Kohlsdorf,
  • Krügersdorf,
  • Neuendorf,
  • Oegeln,
  • Radinkendorf und
  • Schneeberg.

Geschichte

Stadtgründer und erste Stadtherren waren im 13. Jahrhundert die Ritter von Strele.[1] Beeskow war Zentrum eines Herrschaftsgebiets, das im Mittelalter zur Niederlausitz gehörte. Auch kirchlich war die Stadt nach Süden orientiert. Sie gehörte zum Bistum Meißen; die Stadtpfarrei stand unter dem Patronat des Klosters Neuzelle. Im späten Mittelalter wechselten Stadt und Herrschaft mehrfach den Besitzer. Sie gehörten unter anderem Angehörigen der Familie von Bieberstein (zuletzt 1512–1551) und an der Schwelle vom 15. zum 16. Jahrhundert den Lebuser Bischöfen, die auf der Beeskower Burg ihre Residenz einrichteten.

Nachdem die Herren von Bieberstein 1551 ausgestorben waren, belehnte der böhmische König Ferdinand I. fünf Jahre später die Markgrafen von Brandenburg mit den Herrschaften Beeskow und Storkow. Offiziell blieb Beeskow zwar böhmisches Lehen und Bestandteil der Niederlausitz, es gelang den Hohenzollern in den folgenden Jahrzehnten, ihre neu gewonnene Herrschaft mehr und mehr von der Niederlausitz zu lösen. Um 1600 war Beeskow schließlich zur Gänze ein Teil Brandenburgs geworden, wenn die Niederlausitzer Landstände dieses Faktum noch lange nicht anerkennen wollten.

Beeskow hatte eine kleine Jüdische Gemeinde mit einer Synagoge, die heute als Wohnhaus dient. Ein jüdischer Friedhof wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt, wurde in der NS-Zeit nicht zerstört, vorhandene Grabsteine wurden in den 1980er Jahren zu einem Monument zusammengefasst.

Mit Eröffnung der Strecke nach Grunow erhielt Beeskow am 15. Mai 1888 Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz. Es folgten die Strecken nach Königs Wusterhausen (1898), Lübben über die Niederlausitzer Eisenbahn (1901, stillgelegt 1996) und Bad Saarow über die Kreisbahn Beeskow–Fürstenwalde (1911, seit 1998 Schienenersatzverkehr).

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Stadtkern von Beeskow teilweise zerstört. Die zerstörten Bereiche wurden in den 1950er und 1960er Jahren zum Teil in Zeilenbauweise wiederaufgebaut. Nach 1990 wurde die erhaltene historische Bausubstanz der Altstadt restauriert. Die Stadt ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg.

Marktplatz in Beeskow mit Marienkirche

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Der Marktplatz

Die Stadtverordnetenversammlung von Beeskow besteht aus 18 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)


Wappen

Stadtwappen Beeskows

Blasonierung: Das Beeskower Stadtwappen zeigt in einem roten Schild eine silberne Torfassade mit vier Fialen. Die Torfassade ist mit zwei schräg gegeneinander gestellten Schildern belegt. Der vordere (linke) trägt in Rot drei übereinander liegende silberne Sensenklingen, die gestürzt sind (das heißt die Schneiden weisen nach oben) und nach links zeigen. Der hintere (rechte) Schild trägt in Gold eine rote fünfwendige Hirschstange, die nach rechts gebogen ist. Der Schild mit drei Sensen ist das Wappen der ersten Stadtherren, der Ritter von Strele. Die rote Hirschstange im goldenen Grund ist das Wappen der Herren von Biberstein. Die vier Türmchen sind im Laufe der Zeit aus vier Stäben hervorgegangen, die das Schildhaupt des ältesten bekannten Beeskower Stadtwappens überragten. Die Stäbe sollten Bischofstäbe darstellen, da die Herrschaft Beeskow im 16. Jahrhundert dem Bistum Lebus gehörte. Die Torfassade ist ein allgemeines Stadtsymbol und hat keine Beziehung zu einem historischen Bauwerk der Stadt. Belegt wird dieses Wappen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv an besiegelten Urkunden aus den Jahren 1534 und 1540.

Städtepartnerschaften

Beeskow unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Kamen in Nordrhein-Westfalen und zu Sulęcin (bis 1945: Zielenzig) in Polen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das älteste Haus von 1482 zwischen Marienkirche und Marktplatz
Marienkirche
Grundriss der Marienkirche

In der Liste der Baudenkmäler in Beeskow stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

  • Die mittelalterliche Burg Beeskow dient heute als Bildungs-, Kultur- und Musikschulzentrum des Landkreises Oder-Spree. Untergebracht in dem Burgkomplex ist unter anderem das Regionalmuseum für die Region Beeskow-Storkow mit Mittelaltermagazin und Folterkeller sowie wechselnden Ausstellungen, insbesondere zur Kunst in der DDR, welche hier im Kunstarchiv Beeskow verwahrt wird.
  • Die St.-Marien-Kirche, eine der größten Kirchen der Backsteingotik in der Mark Brandenburg, wurde nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg seit 1990 wieder aufgebaut
  • Das älteste Haus von Beeskow, erbaut um 1482
  • Die zu weiten Teilen erhaltene Stadtmauer mit ihren sehr gut erhaltenen Türmen, darunter dem Luckauer Torturm, genannt "Dicker Turm", einem Wahrzeichen der Stadt
  • Die ehemalige Mönchsherberge, welche unmittelbar an der Stadtmauer liegt, war einst Unterkunft für wandernde Mönche, Theodor Fontane rastete hier.
  • Der Fischerkiez
  • Der Jüdische Friedhof an der Kohlsdorfer Chaussee
  • Gräber von litauischen und polnischen Zwangsarbeitern auf dem Friedhof an der Storkower Straße
  • Das Mahnmal für die Opfer des Faschismus (seit 1969) in der Breitscheidstraße
  • Kultur:
    • Konzertreihe St. Marien (ganzjährig)
    • Osterspektaculum (Ostern)
    • Altstadtfest (1. Juniwochenende)
    • Anglerfest (August)
    • Oper Oder/Spree (August)
    • Räuberspektakel (September)
    • Bauernmarkt mit Erntekronenwettbewerb (September)
    • Weihnachtsmarkt (November / Dezember)

Der Schriftsteller Günter de Bruyn wohnt in der Nähe von Beeskow und hat der Landschaft in seinem Buch Abseits. Liebeserklärung an eine Landschaft (Frankfurt 2005) ein literarisches Denkmal gesetzt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Medien

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Weblinks

Fußnoten

  1. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Rechts- und Verfassungsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 169-179.

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