Kotting

Kotting
Wappen Karte
Wappen von Ober-Grafendorf
Ober-Grafendorf (Österreich)
DEC
Ober-Grafendorf
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Sankt Pölten-Land (PL)
Fläche 24,56 km²
Koordinaten 48° 9′ N, 15° 32′ O48.1515.533333333333280Koordinaten: 48° 9′ 0″ N, 15° 32′ 0″ O
Höhe 280 m ü. A.
Einwohner 4.615 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 188 Einwohner je km²
Postleitzahl 3200
Vorwahl 02747
Gemeindekennziffer 3 19 29
AT123
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Hauptplatz 2
3200 Ober-Grafendorf
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Karl Vogl (SPÖ)
Gemeinderat (2005)
(25 Mitglieder)
15 SPÖ, 9 ÖVP, 1 Grüne
Lage der Marktgemeinde Ober-Grafendorf
Karte

Ober-Grafendorf ist eine Marktgemeinde mit 4.656 Einwohnern im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Ober-Grafendorf liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 24,56 Quadratkilometer. 14,9 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Katastralgemeinden sind Badendorf, Baumgarten, Ebersdorf, Fridau, Gasten, Gattmannsdorf, Gröben, Grub, Kotting, Kuning, Neustift, Ober-Grafendorf, Reitzing, Rennersdorf, Ritzersdorf, Wantendorf, Willersdorf.

Geschichte

Da der Ort im österreichischen Kernland Niederösterreich liegt, teilte er die wechselvolle Geschichte Österreichs.

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum, aus dieser Zeit datiert auch der an der Südseite der Kirche eingemauerte Römerstein, der an einen im Krieg gegen die Parther gefallenen römischen Soldaten erinnert (ca. 160-180 n.Chr.).

Das Ortsgebiet ist der Schnittpunkt einer aus dem Pielachtal kommenden, zur Donau führenden, alten Salzstraße und einer von den Römern benutzten Ost-Westverbindung zwischen St. Pölten (Cetium) und Mank.

Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wird „Grafendorf“ zu Beginn des 12.Jahrhunderts, als „Ober-Grafendorf an der Püelach“ wird es erstmals in einem Kirchenzinsbuch 1690 bezeichnet. Die Pfarre entstand Ende des 12. Jahrhunderts, die zugehörige Kirche im gotischen Stil wurde 1365 errichtet, ihr Turm allerdings erst 1545 fertiggestellt und im Jahre 1756 nochmals erhöht.

Neben der Pfarre ist das naheliegende Schloss Fridau das zweite historisch wertvolle Gebäude, urkundlich erwähnt wird es erstmals 1299. 1750-1755 wurde es im Stil des Rokoko umgebaut.

An die Zeit der Feudalherrschaft erinnert neben dem heutigen Marktwappen (zusammengesetzt aus den Wappen der Herrscher von Sinzing und Zagging) noch der sogenannte „Pranger Hansl“ in der Ortsmitte, eine Figur die den ehemaligen Pranger zierte und auf die zweite Haelfte des 17. Jahrhunderts datiert wird.

Ungefähr zur selben Zeit, als die Prangerfigur entstand, wurde dem Ort das Marktrecht verliehen, alten Dokumenten zufolge zwischen 1652 und 1656.

1683 wurde der Ort während der Türkenkriege im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung Wiens geplündert und niedergebrannt, die Kirche wurde jedoch - abgesehen von der Verwendung als Pferdestall - verschont. Die Bewohner des Ortes fanden während des Angriffs Schutz im nahen Schloss Fridau, das nicht eingenommen wurde.

1741 wurde Ober-Grafendorf während des Österreichischen Erbfolgekriegs von den französischen Truppen geplündert. 1805 sowie 1809 waren es wieder Franzosen, die dem Ort während der Napoleonischen Kriege einen unliebsamen Besuch abstatteten.

Der erste gewählte Bürgermeister war Josef Sighart, ehemaliger Marktrichter, der 1850 von den Bürgern gewählt wurde, nachdem Kaiser Franz Joseph I. wegen der Ereignisse im Revolutionsjahr 1848 den Gemeinden mehr Freiheiten zugestand.

1898 wurde der Ort mit der Eröffnung der Pielachtalbahn (der ersten Ausbaustufe der Mariazellerbahn) wegen der hier beginnenden Abzweigung nach Mank zu einem kleinen Verkehrsknoten.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 4650 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 4551 Einwohner, 1981 4471 und im Jahr 1971 4109 Einwohner gehabt. Der Zuwachs der letzten zehn Jahre ist auf die positive Geburtenbilanz zurückzuführen.

Religionen

84,2 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch. Zweitgrößte Gruppe ist der Islam, dem 4,5 % der Bevölkerung angehören. Evangelisch sind 1,6 %; 6,6 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Karl Vogl, Amtsleiter Gottfried Berndl. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2005 bei insgesamt 25 Sitzen folgende Mandatsverteilung: Liste SPÖ 15, Liste ÖVP 9, Liste GRÜNE 1, andere keine Sitze.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 198, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 80. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2104. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,09 Prozent.

In Ober-Grafendorf gibt es die weltweit erste Pilotanlage eines Wasserwirbelkraftwerks.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kötting — ist der Familienname folgender Personen: Bernd Kötting (* 1938), deutscher Journalist Bernhard Kötting (1910–1996), katholischer Kirchenhistoriker, Patrologe und Christlicher Archäologe Ilse Kötting (1913–2007), deutsche Politikerin und… …   Deutsch Wikipedia

  • Kotting Nondorf — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Kötting — Herkunftsname zu dem Ortsnamen Köttingen (Nordrhein Westfalen, Rheinland Pfalz ) …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Bernhard Kötting — (* 29. März 1910 in Hengeler, einem Ortsteil von Stadtlohn/Westfalen; † 20. Mai 1996 in Münster) war ein katholischer Kirchenhistoriker, Patrologe und Christlicher Archäologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Sylvia Kotting-Uhl — (* 29. Dezember 1952 in Karlsruhe) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Andrew Kötting — (born on 16 December 1959) is a British film director, writer, and Artist. Born in Kent, 1959. Studied BA Fine Art at Ravensbourne College of Art and Design, London, 1984; MA in Mixed Media, Slade School of Art, London 1988. In 1989 collaborated… …   Wikipedia

  • Ilse Kötting — (* 21. Dezember 1913 in Barmen; † 27. Oktober 2007) war eine deutsche Politikerin und Landtagsabgeordnete der Kommunistischen Partei Deutschlands. Leben und Beruf Nach dem Besuch der Volksschule und der Aufbauschule war sie als Kantoristin,… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernd Kötting — (* 12. April 1938 in Twist, Landkreis Meppen) ist ein deutscher Journalist. Werdegang Kötting ist Sohn des Kaufmanns Hermann Kötting und dessen Ehefrau Helena. Er wuchs in Twist auf. Die Schule besuchte er im nahe gelegenen Meppen. Während dieser …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Kötting — (* 1953)[1] ist ein deutscher Journalist. Er war Chefredakteur der deutschen Ausgabe des Finanzsenders Bloomberg Television bis zu dessen Einstellung. Kötting studierte Politikwissenschaften, Jura und Soziologie und war anschließend bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kos–Koz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”