Kottmarsdorf

Kottmarsdorf
Kottmarsdorf
Wappen von Kottmarsdorf
Koordinaten: 51° 2′ N, 14° 38′ O51.02916666666714.625833333333420Koordinaten: 51° 1′ 45″ N, 14° 37′ 33″ O
Höhe: 420 m ü. NN
Fläche: 7,934 km²
Einwohner: 593 (30. Nov. 2006)
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 02708
Vorwahl: 035875
Kottmarsdorf von Ebersbach aus betrachtet
Bockwindmühle Kottmarsdorf

Kottmarsdorf (sorb. Chotmarjecy) ist ein Ortsteil der Gemeinde Obercunnersdorf im Landkreis Görlitz im Südosten Sachsens nahe der Grenze zu Tschechien. Der Name ist zu erklären als Dorf am Kottmar oder des Sorben Chotemer. Kottmarsdorf liegt direkt an der 1828 erbauten Verbindungsstraße zwischen den Städten Löbau, Neugersdorf und Rumburk.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 1. Mai 1306 wird Kottmarsdorf, vom Typ ein Waldhufendorf, erstmals als „Khotdmersdorpp“ urkundlich erwähnt. Im Jahre 1346 wird die Kottmarsdorfer Ortskirche erstmals als Tochter der Löbauer Kirche erwähnt. 1550 war Erasmus von Gersdorf Besitzer von Kottmarsdorf. Das Jahr 1585 ging als großes Pestjahr in die Geschichte ein. Weitere Unglücksjahre waren 1607, als erneut die Pest ausbrach (70 Einwohner starben in Kottmarsdorf), 1617, als eine große Hungersnot den Ort heimsuchte und 1633, als wieder die Pest im Dorf ausbrach; die Leichen wurden nachts ohne jegliche Zeremonie auf dem Friedhof oder daheim begraben.

Seit dem 1. Januar 1999 ist der ursprünglich eigenständige Ort Kottmarsdorf ein Ortsteil der Gemeinde Obercunnersdorf.[1]

Ortsnamenformen

1306: Khotdemersdorpp, Khotemersdorff, 1419: Cotmerßdorff, 1430: Kottemersdorff, 1442: Kotmarsdorff, 1564: Kuttmarsdorff, 1657: Cottmarsdorff, 1768: Kottmarsdorf[2]

Verwaltungszugehörigkeit

1777: Bautzener Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Löbau, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau, 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau[2], 2008: Landkreis Görlitz

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[2]
1777 18 besessene Mann,
15 Gärtner, 36 Häusler
1834 811
1871 1057
1890 977
1910 892
1925 895
1939 863
1946 926
1950 1045
1964 933
1990 643

Vereine

Natur- und Heimatfreunde Kottmarsdorf e. V., Volkskunstgruppe Kottmarsdorf e. V., Friseurmuseum e. V., Turnverein Kottmarsdorf e. V.

Sehenswürdigkeiten

Kirche
Eingang zum Sowjetischen Friedhof
  • funktionstüchtige, denkmalgeschützte Kottmarsdorfer Bockwindmühle (1843 auf dem 435 m hohen Pfarrberg erbaut und bis 1943 in Betrieb)
  • Barockkirche (erstmals 1346 in einer Urkunde erwähnt und in ihrer heutigen Form 1736 erbaut, 1854 um einen 50 m hohen Kirchturm erweitert.
  • Ehrenfriedhof für gefallene russische Soldaten an der Hauptstraße[3]
  • Friseurmuseum (eröffnet am 11. November 2000)

Quellen und weiterführende Literatur

Literatur

Weblinks

 Commons: Kottmarsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  2. a b c Kottmarsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. Datenbank Friedhöfe Sachsen

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