Kunst- und Kongresshaus Luzern

Kunst- und Kongresshaus Luzern

Das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (kurz KKL Luzern) ist ein multifunktionaler Bau mit einem Konzertsaal, der für seine hochkarätige Akustik geschätzt wird, gebaut nach den Plänen des Architekten Jean Nouvel. Das KKL Luzern wurde 1998 mit einem Konzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Claudio Abbado eröffnet.

Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL Luzern)

Inhaltsverzeichnis

Gebäudekonzeption

KKL Luzern

Aufgrund der einmaligen Lage am Europaplatz an der Luzerner Seebucht des Vierwaldstättersees suchte der Architekt die Verbindung mit dem Wasser. Da die Auflagen ein Bauwerk auf dem Wasser verhinderten (ursprüngliche Projektidee), integrierte er das Wasser in der Architektur des Hauses: «Wenn ich nicht zum Wasser gehen kann, soll das Wasser zu mir kommen».

Die Frontsicht besteht aus drei Gebäudeteilen, die die Funktion visuell nach Aussen tragen; dazwischen befindet sich sowohl im Innern, wie auch auf dem Vorplatz Wasser. Die drei Gebäudeteile beherbergen den Konzertsaal, den multifunktionalen Luzerner Saal, das Kunstmuseum Luzern und weitere Konferenz- und Tagungsräumlichkeiten. Hinzu kommen diverse gastronomische Einrichtungen (Restaurant RED, World Café, Seebar, Waterfront und Crystal Lounge). In der Architektur des KKL Luzern drückt sich zugleich auch die Philosophie des Hauses aus: Unter dem einen grossen Dach finden verschiedenste Anlässe statt, und zwar nicht nur einzeln für sich, sondern – bei durchlässigen Grenzen – auch miteinander. Diese Events umfassen die Bereiche Kultur, Kongresse und Gastronomie. Die einmalige Lage am See und die grosszügige Gestaltung des KKL Luzern laden zudem zum Flanieren und Verweilen ein.

Kosten

Die Baukosten für das KKL Luzern beliefen sich auf 226,5 Millionen Franken (inklusive Tiefgarage). Finanziert wurde das Haus am Vierwaldstättersee mittels einer Public Private Partnership: Öffentliche Hand und private Investoren ermöglichten gemeinsam den Bau des neuen Kultur- und Kongresszentrums Luzern.

Konzertsaal

Der Konzertsaal gilt als einer der besten Säle für klassische Konzerte. Sowohl der visuelle als auch der technische Innenausbau suchen seinesgleichen und waren Beispiel für das Konzerthaus Dortmund, das im Jahre 2002 eröffnet wurde. Der Akustiker Russel Johnson hat in Zusammenarbeit mit Jean Nouvel einen erstklassigen Konzertsaal geschaffen. Der Klangkörper in Form eines Schiffsrumpfs verfügt unter anderem über elektrisch verstellbare Klang-/Echokammern und besonders gestaltete Gipsreliefs. Diese variable Gestaltung ermöglicht eine Abstimmung auf die unterschiedlichen Anforderungen der gespielten Musik. Die Isolation des Klangkörpers ist besonders aufwändig gestaltet, beispielsweise wurden die Eingänge als Schleusen konzipiert. Im Innern ist die Stille fast schon physisch erlebbar.

Durch die hochkarätige Akustik nimmt die klassische Musik eine ganz besondere Stellung ein in der Programmgestaltung. Während mehrerer Wochen im Spätsommer ist das Haus exklusiv für die klassischen Konzerte des Lucerne Festival reserviert, das durchweg ein hochstehendes Musikprogramm mit den besten Philharmonikern der Welt bietet. Neben den klassischen Konzerten wird aber auch ein vielfältiges Programm geboten, von Gospel, Chören bis hin zum Blues.

Besonderheiten

Neben den bereits erwähnten Vorzügen des KKL Luzern gibt es viele weitere Details: Die Fenster werden durch die spezielle Form und Höhe und mit dem Ausblick zu Postkartensujets. Die Dachterrasse unter dem gewaltigen Dach bietet eine malerische Aussicht auf die Seebucht und nahen Berge. Mit dem KKL Luzern besitzt die Stadt Luzern ein aussergewöhnliches Bauwerk, das für die ganze Region Zentralschweiz von grosser Bedeutung ist. Ein Grund liegt zweifellos in der einzigarten Architektur des Hauses, die der Marke Luzern einen hohen Qualitätsanspruch verleiht. Vor allem die Bereiche Tourismus, Kultur und Wirtschaft profitieren von der internationalen Ausstrahlung des KKL Luzern. Die Bedeutung des KKL Luzern ist aber auch begründet in der Vielfalt und Qualität seiner Inhalte. Das breit gefächerte Kulturangebot, das professionelle Kongresswesen und nicht zuletzt die hochstehende Gastronomie erfüllen sowohl die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung als auch die Ansprüche eines weit gereisten internationalen Publikums.

Im KKL Luzern fand am 2. Dezember 2007 der Final Draw zur Uefa Euro 2008 in Österreich und der Schweiz statt. Luzern war jedoch kein Spielort an der Euro 2008.

Architekturkritik/Diskussion

  • Messer, Klingen, Fallbeile. Revisited: An Jean Nouvels vor fünf Jahren eröffnetem Kultur- und Kongresszentrum in Luzern beeindruckte vor allem das Dach. Von Peter Neitzke, Frankfurter Rundschau, 15.10.2003
  • Multiplikatoreneffekte in Luzern. Roland Scherer im Gespräch mit Jörg Seifert, in: Raimund Blödt, Frid Bühler, Faruk Murat, Jörg Seifert: Beyond Metropolis. Eine Auseinandersetzung mit der verstädterten Landschaft, Sulgen/Zürich: Niggli Verlag 2006, ISBN 3721205839.
  • Architektur als Mutter aller Künste. Gesamteröffnung des Kunst- und Kongresszentrums Luzern. Von Roman Hollenstein, Neue Zürcher Zeitung, 25.03.2000
  • Türenschlagen für den Musik-Genuß. Diktat der Akustiker, Triumph der Akustiker: Jean Nouvels und Russell Johnsons neuer Konzertsaal der Musikfestspiele Luzern. Von Thomas Delekat, Die Welt, 21.08.1998

Weblinks

47.0502777777788.31194444444447Koordinaten: 47° 3′ 1″ N, 8° 18′ 43″ O; CH1903: (666358 / 211396)


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