LG Meiningen

LG Meiningen
Landgerichtsgebäude im Justizzentrum Meiningen

Das Landgericht Meiningen ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von vier Landgerichten im Freistaat Thüringen. Dem Landgericht ist die Staatsanwaltschaft Meiningen angegliedert.

Inhaltsverzeichnis

Gerichtssitz und -bezirk

Sitz des Gerichts ist die Kreisstadt Meiningen. Der Gerichtsbezirk umfasst Südthüringen und Südwestthüringen mit den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg, Wartburgkreis und den kreisfreien Städten Eisenach und Suhl mit insgesamt 488.000 Einwohnern (2007).

Gebäude

Das Landgericht Meiningen befindet sich seit 2000 im neuerbauten Justizzentrum Meiningen, das auf dem Gelände der ehemaligen Hauptkaserne am Ende der Lindenallee nördlich der Altstadt entstand, und zwar im denkmalgeschützten Hauptgebäude der ehemaligen 1867 erbauten Kaserne.

Kammern, Personal, Aufgaben

Das Landgericht Meiningen hat sechs Zivilkammern, sechs Strafkammern (darunter eine Schwurgerichtskammer), eine Baulandkammer und ein Richterdienstgericht. Hier sind 25 Richter und 90 weitere Mitarbeiter beschäftigt (Stand: 2007).
Präsident des Landgerichts ist Martin Aulinger.

Die Verwaltungsaufgaben des Gerichts umfassen die Eintragung von Rechtsanwälten in die Rechtsanwaltsliste des Landgerichts Meiningen, die Legalisation und Apostillen, die Dienstaufsicht über die Richter im Landgerichtsbezirk Meiningen, die Dienstaufsicht über die Notare im Landgerichtsbezirk Meiningen und die Organisation der Arbeitsgemeinschaften der Referendare und Rechtspraktikanten.

Über- und nachgeordnete Gerichte

Dem Landgericht Meiningen ist das Oberlandesgericht Jena übergeordnet. Nachgeordnet sind die Amtsgerichte Meiningen, Suhl, Eisenach, Hildburghausen, Sonneberg und Bad Salzungen.

Geschichte

Landgerichtsgebäude von 1878, es wurde 1945 zerstört.
Das Gerichtsgebäude 1945-2000

Bereits 1153 bekam die Stadt Meiningen die Gerichtsbarkeit verliehen und ist seitdem Gerichtsstandort. Das erste große Gebäude bezog das Landgericht Meiningen Ende 1878 in der Bismarckstraße 14 (heute Neu-Ulmer-Straße). Der Einzugsbereich des Gerichts und der angegliederten Staatsanwaltschaft war bis 1921 das Herzogtum Sachsen-Meiningen und der Coburger Teil vom Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha und deren Nachfolgestaaten. 1923 erfolgte eine Neueinteilung der Landgerichtsbezirke in Thüringen. Zu den südthüringer Landkreisen kamen die preußischen Landkreise Schmalkalden und Schleusingen hinzu.

Bei einem Bombenangriff am 23. Februar 1945 wurde das Haus, in dem sich auch das Amtsgericht Meiningen befand, total zerstört. Das Gericht zog daraufhin in das ehemalige Gebäude der Bank für Thüringen, das bis 1945 von der Deutschen Bank genutzt wurde. Während der DDR-Zeit trug es von 1952 bis 1990 den Namen Bezirksgericht. Es war nun für das Territorium des Bezirkes Suhl zuständig. Von 1952-1963 bestand am Bezirksgericht eine Justizverwaltungsstelle.

Nach der Bildung des Freistaates Thüringen 1990 infolge der deutschen Wiedervereinigung wurden das Landgericht Meiningen und die Staatsanwaltschaft Meiningen neu errichtet, die nun für Südthüringen und Südwestthüringen zuständig sind. Im Jahr 2000 fand der Umzug in das neue Justizzentrum Meiningen statt. Durch eine Gebietsreform 1995 wurde eine Veränderung der Behördenstruktur in Thüringen notwendig. Die Gerichtsstandorte wurden daraufhin zum 1. April 2006 neu festgelegt. Der ehemalige Kreis Ilmenau, heute Teil im Ilmkreis, wechselte in den Gerichtsbezirk des Landgerichts Erfurt, während die Stadt Eisenach und der Altkreis Eisenach (heute Teil des Wartburgkreises) in den Gerichtsbezirk Meiningen kamen.

Siehe auch

Quellen

  • Justizministerium Thüringen
  • Stadtlexikon Meiningen, Bielsteinverlag Meiningen, 2008.

Weblinks


50.578210.41977Koordinaten: 50° 34′ 41,5″ N, 10° 25′ 10,9″ O


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