Laudage

Laudage

Johannes Laudage (* 23. Februar 1959 in Menden; † 26. Januar 2008 in Nattenheim) war ein deutscher Historiker und Professor für mittelalterliche Geschichte.

Johannes Laudage studierte Geschichte, Katholische Theologie und Historische Hilfswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und an der Universität zu Köln. Seit 1979 wurde er durch das Cusanuswerk gefördert. 1983 wurde er im Alter von 24 Jahren in Köln promoviert; 1989 habilitierte er sich mit einer Arbeit über Papst Alexander III. und Friedrich Barbarossa. Nach Lehr- und Forschungstätigkeiten in Köln, Mainz, Braunschweig, Heidelberg, Bonn und München wurde Laudage 1999 auf den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf berufen. 2008 kam er bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Er hinterließ seine Frau und sechs Kinder.[1]

Der Forschungsschwerpunkt Laudages lag in der Geschichte des 10. bis 12. Jahrhunderts. Kirchen- und geistesgeschichtliche Fragestellungen dienten ihm als Ausgangspunkt für eine umfassendere Perspektive, rechts- und militärgeschichtlichen Akzente rundeten das Gesamtbild ab. Bekannt wurde Laudage vor allem durch zahlreiche Arbeiten zum Investiturstreit, aber auch durch seine 2001 veröffentlichte Biografie über Kaiser Otto I. Anfang 2009 erschien sein letztes Werk, eine Biografie Friedrich Barbarossas, die von Lars Hageneier und Matthias Schrör aus dem Nachlass herausgegeben wurde.

Laudage war Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Paderborner Ausstellung „1077 Canossa - Erschütterung der Welt“ und Mitglied der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde.

Schriften

  • Priesterbild und Reformpapsttum im 11. Jahrhundert Köln 1984, ISBN 3-412-05484-4.
  • Alexander III. und Friedrich Barbarossa, Köln u.a. 1997, ISBN 3-412-15495-4.
  • Otto der Große (912-973). Eine Biographie, Regensburg 2001, ISBN 3-7917-1750-2. (Rezension)
  • Der Investiturstreit. Quellen und Materialien, 2. völlig überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Köln u.a. 2006, ISBN 3-412-28205-7.
  • Die Salier. Das erste deutsche Königshaus, München 2006; ISBN 3-406-53597-6.
  • Die Zeit der Karolinger. Darmstadt 2006, ISBN 3-534-15830-X.
  • Gregorianische Reform und Investiturstreit, Neuauflage, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-20032-0.
  • Friedrich Barbarossa. Eine Biographie. Regensburg 2009, ISBN 978-3791721675.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der Uni Düsseldorf, Nachruf, in: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land, 58/2008, Heft 1, S. 50.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johannes Laudage — (* 23. Februar 1959 in Menden; † 26. Januar 2008 in Nattenheim) war ein deutscher Historiker und Professor für mittelalterliche Geschichte. Johannes Laudage studierte Geschichte, Katholische Theologie und Historische Hilfswissenschaften an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiser Otto I. — Ottos Sieg über Berengar II. (Illustration einer Mailänder Handschrift, um 1200). Otto I. („Theotonicorum rex“) empfängt als Zeichen der Unterwerfung ein Schwert vom links knienden König, der mit „Beringarius“ bezeichnet wird. Der Gefolgsmann… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto der Große — Ottos Sieg über Berengar II. (Illustration einer Mailänder Handschrift, um 1200). Otto I. („Theotonicorum rex“) empfängt als Zeichen der Unterwerfung ein Schwert vom links knienden König, der mit „Beringarius“ bezeichnet wird. Der Gefolgsmann… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto I. (HRR) — Ottos Sieg über Berengar II. (Illustration einer Handschrift der Weltchronik Ottos von Freising, um 1200 (Mailand, Bibliotheca Ambrosiana, Ms. f. 129sup)). Otto I. („Theotonicorum rex“) empfängt als Zeichen der Unterwerfung ein Schwert vom links… …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Schrör — (* 10. August 1979 in Mülheim an der Ruhr) ist ein deutscher Historiker mit dem Schwerpunkt Mittelalterliche Geschichte. Matthias Schrör studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf.… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich V. (HRR) — Herrschaftsübergabe von Heinrich IV. an seinen Sohn Heinrich V., Darstellung aus der Chronik des Ekkehard von Aura. Heinrich IV. überreicht seinem Sohn Heinrich V., der das Lilienszepter in seiner Rechten hält, die Reichsinsignien Sphaira (mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Widukind von Corvey — (* um 925; † 3. Februar nach 973 in Corvey) war ein bedeutender sächsischer Geschichtsschreiber. Er ist der Verfasser der Res gestae Saxonicae (Sachsengeschichte), der Geschichte des Volkes der Sachsen. Es ist eine der wichtigsten und… …   Deutsch Wikipedia

  • Benedikt IX. — Benedikt IX. (eigentlich Theophylakt III. von Tusculum) (* um 1012 oder 1021; † um 1055 in Grottaferrata) war mit Unterbrechungen Papst von 1032 bis 1048. Sein Name bedeutet: der Gesegnete (latein.). Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Werdegang 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich I. (Ostfrankenreich) — Bild Heinrichs I. in der anonymen Kaiserchronik für Kaiser Heinrich V., um 1112/14 Heinrich I. (* um 876; † 2. Juli 936 in der Pfalz Memleben bei Memleben an der Unstrut) aus dem Adelsgeschlecht der Liudolfinger war ab 912 Herzog von …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich III. (HRR) — Am Jahrestag seines Herrschaftsantritts, dem 5. Juni 1040, geht König Heinrich anlässlich der Weihe der Klosterkirche in Stablo unter der Krone. Zwei Äbte geleiten ihn, indem sie seine Hände, die Adlerszepter und Reichsapfel halten, stützen.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”