Leerstring

Leerstring

Das leere Wort ist in der Theoretischen Informatik und in der Praktischen Informatik ein Wort, das aus keinem einzigen Zeichen besteht, also eine Zeichenkette der Länge 0 (auch Leerstring genannt). In vielen Programmiersprachen wird ein solcher String durch ein Literal dargestellt, bei dem die beiden Anfangs- und Endzeichen, die eine Zeichenkette einschließen, unmittelbar aufeinander folgen, z. B. "" in Perl oder Java.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Das leere Wort über dem Alphabet Σ ist eine Folge von Elementen aus Σ der Länge 0.

Schreibweise

Das leere Wort wird meist mit dem griechischen Buchstaben \varepsilon (Epsilon für Englisch „empty“) dargestellt, oft findet sich dafür aber auch der griechische Buchstabe λ (Lambda, vom Deutschen „leer“). Andere übliche Darstellungen sind ε, e (ebenfalls für „empty“) und 1 (als Einselement eines multiplikativ geschriebenen Monoids).

Merkmale

  • |\varepsilon| = 0 Die Länge des leeren Wortes ist stets 0. Diese Eigenschaft folgt direkt aus der Definition.
  • \forall w \in \Sigma^*: \varepsilon w = w \varepsilon = w Das leere Wort bildet bei der Konkatenation von Wörtern das neutrale Element, sprich, die Verkettung eines beliebigen Wortes w über ein beliebiges Alphabet Σ mit \varepsilon ergibt stets wieder w.
  • \varepsilon \notin \Sigma Das leere Wort \varepsilon ist niemals Element eines Alphabets Σ. Das würde der Definition widersprechen, die \varepsilon gerade als das Fehlen jeglicher Symbole aus Σ definiert.

Spezielle Merkmale bei speziellen Anwendungen

  • [\varepsilon] = L Betrachtet man die Äquivalenzklassen einer formalen Sprache L bezüglich der Nerode-Relation ~, so bildet \varepsilon stets eine Äquivalenzklasse, die exakt L entspricht. Demnach beträgt der Index von L bezüglich ~ stets mindestens 1, in Zeichen ind(L) > = 1. Daraus wiederum lässt sich folgern, dass ein Deterministischer endlicher Automat, der L akzeptiert, aus mindestens einem Zustand bestehen muss.
  • \varepsilon-Übergänge in Nichtdeterministischen endlichen Automaten sind Argumentpaare (q,a) der Übergangsfunktion δ mit q \in \Sigma und a = \varepsilon. Ein solcher Übergang δ(q1,δ) = q2 bedeutet, dass der Automat seinen Zustand von q1 nach q2 ändern kann, ohne dass ein Zeichen eingegeben wird. \varepsilon-Übergänge sind damit die Grundlage des Nichtdeterminismus. Sie werden im Graphen als Kanten kenntlich gemacht, die mit einem \varepsilon beschriftet sind.



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