Ljubow k trjom apelsinam

Ljubow k trjom apelsinam
Werkdaten
Titel: Die Liebe zu den drei Orangen
Originaltitel: Любовь к трём апельсинам
(Ljubow k trjom apelsinam)
Originalsprache: Russisch
Musik: Sergei Prokofjew
Libretto: Sergei Prokofjew
Uraufführung: 30. Dezember 1921
Ort der Uraufführung: Chicago
Spieldauer: ca. 2 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: imaginäres Reich des Königs Treff
Personen

Auszug :

  • König Treff (Bass)
  • Der Prinz, sein Sohn (Tenor)
  • Truffaldino, ein Spaßmacher (Tenor)
  • Tschelio, Zauberer u. Beschützer des Königs (Bariton)
  • Fata Morgana, Zauberin (Sopran)


Die Liebe zu den drei Orangen ist eine Oper von Sergei Prokofjew in vier Akten (10 Bildern) und einem Vorspiel. Das Libretto aus der Feder des Komponistren ist eine Bearbeitung des Märchenspiels Die Liebe zu den drei Pomeranzen von Carlo Gozzi. Die Uraufführung der Oper erfolgte am 30. Dezember 1921 in Chicago. Die Spieldauer beträgt etwa 2 Stunden. Die deutsche Fassung stammt von Jürgen Benthien und Eberhard Sprink.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Prolog

Vor dem Vorhang erscheinen die Tragischen, die Komischen, die Lyrischen und die Hohlköpfe, wobei jede einzelne Gruppe durchzusetzen versucht, dass das ihnen gemäße Stück aufgeführt wird. Die Tragischen wünschen eine Tragödie, die Komischen eine Komödie, die Lyrischen eine Liebesgeschichte und die Hohlköpfe ein leichtes Unterhaltungsstück. Da greifen die Lächerlichen ein. Sie künden das Stück "Die Liebe zu den drei Orangen " an und versprechen, dass sie und auch die anderen Gruppen nicht immer tatenlos zusehen werden.

Erster und zweiter Akt

König Treff ist besorgt. Sein einziger Sohn, der Erbprinz, leidet an einer unheilbaren Krankheit, der Hypochondrie. Als Heilmittel gegen die Krankheit des Prinzen gibt es nur eins: Lachen. Der König gibt dem Spaßmacher Truffaldino den Auftrag, Feste mit Maskeraden und lustigen Schwänken zu arrangieren, die den Prinzen zum Lachen bringen könnten. Bei dem Maskenfest versucht Truffaldino vergeblich, den Prinzen zu erheitern. Es erscheint die Zauberin Fata Morgana, der Truffaldino entgegentritt und mit ihr in ein Handgemenge gerät. Die Zauberin fällt schließlich auf den Rücken, die Beine hoch in die Luft gestreckt. Hierüber muss der Prinz lachen, bis er völlig erschöpft ist, die Hofgesellschaft jubelt. Daraufhin erhebt sich die von kleinen Teufeln umgebene Fata Morgana und verflucht den Prinzen, auf der Stelle in drei Orangen verliebt zu sein und keine Ruhe finden zu können, bis er sie besitze. Nach dem Verschwinden der Zauberin wird der Fluch sogleich wirksam, und eine unstillbare Sehnsucht nach den drei Orangen ergreift den Prinzen.

Dritter Akt

Die Orangen hat die böse Zauberin Kreonta in Verwahrung. Behütet werden sie von einer fürchterlichen Köchin, die jeden Fremdling mit einem riesigen Suppenlöffel zu erschlagen pflegt. Entgegen allen Warnungen lassen sich der Prinz und Truffaldino vom Teufel Farfarello mit dessen Blasebalg vor das Schlosstor der Zauberin Kreonta blasen. Die Köchin erscheint mit ihrem riesigen Suppenlöffel, der Prinz und Truffaldino verstecken sich. Während Truffaldino entdeckt wird und die Aufmerksamkeit der Köchin auf sich lenkt, gelingt es dem Prinzen, die drei Orangen aus der Küche zu entwenden. Bei einer Übernachtung auf dem Heimweg bekommt Truffaldino Durst und öffnet mit seinem Schwert die erste der auf Menschengröße angewachsenen Orangen, aus ihr springt Prinzessin Linetta. Sie fleht Truffaldino an, ihr sofort zu trinken zu geben, sonst müsse sie verdursten. Truffaldino öffnet daraufhin die zweite Orange, aus ihr hüpft die Prinzessin Necoletta, die ebenfalls um einen Trunk bittet. Da Truffaldino in der wüsten, dürren Gegend nicht helfen kann, verdursten die beiden Mädchen. Bevor der Prinz erwacht, ergreift Truffaldino die Flucht. Als auch der Prinz aufwacht, öffnet er die verbliebene Orange. Prinzessin Ninetta erscheint, in die sich der Prinz sofort verliebt. Bevor das glückliche Paar zum Schloss des Vaters aufbricht, bittet Prinzessin Ninetta den Prinzen, ihr angemessene Kleidung zu besorgen. Als der Prinz daraufhin fort ist, greift Fata Morgana erneut ein und verwandelt die Prinzessin in eine Ratte, statt ihrer harrt die Negerin Smeraldina der Rückkehr des Prinzen. Als dieser mit König und Hofgesellschaft erscheint, erkennt er den Betrug, muss sich jedoch dem Vater beugen und Smeraldina, die sich als Ninetta ausgibt, zur Frau nehmen.

Vierter Akt

Nachdem es gelungen ist, Fata Morgana in einen Turm zu sperren, betritt die Hofgesellschaft den Thronsaal. Auf dem Sessel der Prinzessin sitzt eine Ratte. Der König befiehlt, auf die Ratte zu schießen, woraufhin die wirkliche Prinzessin Ninetta erscheint. Der Prinz stürzt in ihre Arme. Fata Morgana, die aus dem Turm entweichen konnte, Smeraldina und weitere Verschwörer verschwinden in der Tiefe. Die Hofgesellschaft beendet die Oper mit einem Hoch auf den König, den Prinzen und die Prinzessin.

Entstehung

Sergej Prokofjew ging im Jahr 1918 in die USA, wo er im darauffolgenden Jahr von der Chicago Opera Company den Opernauftrag erhielt. Die Uraufführung erfolgte dann dort am 30. Dezember 1921. Die Oper wurde in einer vom Komponisten und Vera Yanocopulos erstellten französischen Übertragung gegeben.

Musik

Die Oper gehört der Schaffensperiode Prokofjews an, mit einem von impressionistischen Zügen untermischten farbigen Stil, bei dem neben tonmalerischen Elementen vor allem Witz und Ironie eine hervorstechende Rolle spielen. Die phantastisch irrationale Welt des Märchens mit seiner teils feinen, teils bizarr-grotesken Komik setzt Prokofjew mit unerschöpflichem Erfindungsreichtum und imponierendem technischen Können ins Klangliche. Dabei werden die musikalischen Farbenwirkungen hauptsächlich durch eine differenzierte Instrumentation erzielt. Es herrscht ein vom Orchester subtil untermalter dramatischer Deklamationsstil vor, wobei die einzelnen Szenen nicht nur musikalisch auf eine gewisse Grundfarbe abgestimmt sind, sondern auch in formaler Hinsicht jeweils eine der dichterischen Vorlage entsprechende geschlossene Struktur aufweisen. Einzelne Themen, wie z. B. das Thema der drei Orangen oder der Königsmarsch werden wie ein Leitmotiv behandelt. Das berühmteste Fragment der Oper ist der Marsch aus dem zweiten Akt. Prokofjew zitiert ihn in seinem Ballett "Aschenputtel", als Aschenputtel als unbekannte Prinzessin auf dem Ball seinen Schwestern zur Erfrischung Orangen überreicht.


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