Louis-Auguste de Bourbon, duc du Maine

Louis-Auguste de Bourbon, duc du Maine
Louis Auguste de Bourbon, duc du Maine, 1695

Louis Auguste de Bourbon (* 31. März 1670; † 14. Mai 1736) war Herzog von Maine und ein leiblicher Sohn des französischen Königs Ludwig XIV. mit Madame de Montespan.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Louis Auguste war der Lieblingssohn seines Vaters. Im Jahr 1692 heiratete er Benedicte, die Tochter von Henri III. Jules von Condé.

Wie fast alle Kinder König Ludwigs mit Madame de Montespan wurde auch Louis von seinem Vater legitimiert. Im Sommer 1714 ließ Ludwig ihm und seinem Bruder, dem Grafen von Toulouse, sogar das Thronfolgerecht im Falle des Aussterbens der legitimen Linie zusprechen. Diese Verfügung war von Anfang an umstritten, ist aber aus der Situation der königlichen Familie im Jahr 1714 verständlich. Nach einer Reihe von Todesfällen in der direkten Thronfolge und nach dem von den Alliierten des Spanischem Erbfolgekrieg 1713 erzwungen Verzicht Philipps V. von Spanien auf die französische Thronfolge, gab es mit dem kleinen Herzog von Anjou, dem späteren Ludwig XV., nur noch einen einzigen direkten Thronfolger. Die nächsten Anwärter auf die Thronfolge waren die bourbonischen Nebenlinien Haus Bourbon-Orléans und Condé. Beide Linien waren daher von Anfang an gegen die Einbeziehung der nur legitimierten Söhne des Königs.

Mitte August 1715 verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Königs drastisch. Am 22. dieses Monats war er nicht mehr in der Lage, persönlich eine ihm zu Ehren abgehaltene Truppenparade im Hof des Schlosses von Versailles abzunehmen. Als Zeichen der Rangerhöhung des Herzogs von Maine wurde dieser mit dieser Aufgabe an der Seite des Dauphin betraut. Das sorgte erneut für Verstimmung, vor allem im Haus Orleans.

Am 1. September 1715 starb der König. Laut Testament hätten nun die Herzöge von Orleans und Maine gemeinsam die Regentschaft für den minderjährigen Ludwig XV. führen sollen. Die offizielle Regentschaft sollte Philipp von Orleans obliegen, Louis Auguste sollte die Oberhoheit über den Hofstaat von Ludwig XV. und die Befehlsgewalt über die Leibgarde ausüben. Aber bereits am 2. September ließ Philipp von Orleans das Testament des Königs vom Pariser Parlement annullieren. Der Herzog von Maine wurde damit ausgeschaltet und vorübergehend verhaftet. Mit Hilfe des Parlements wurde in einer Art Staatsstreich von oben Louis August aus allen seinen Ämtern vertrieben und später wurde auch dessen Legitimierung durch Ludwig XIV. für ungültig erklärt. 1718 wurde er in der Bastille interneiert, nachdem er eine Revolte gegen den Regenten angezettelt hatte, um diesen zu stürzen und zu ermorden, auch dessen Mutter Liselottes Leben war damals gefährdet.[1]

Während Philipp nun die Regentschaft übernahm und Kardinal Dubois zu seinem Premierminister ernannte, war der Herzog von Maine kaltgestellt. Er, aber vor allem seine Frau Benedicte, wollten sich mit dieser Situation nicht abfinden. In der Folge zettelte die Herzogin eine Verschwörung gegen den Regenten und den jungen König an. Dabei stand sie mit dem spanischen Botschafter Antonio del Giudica und einigen anderen einflussreichen Männern im Bunde. Aber Kardinal Dubois hatte von der Verschwörung erfahren und zerschlug sie umgehend. Eine Erhebung der Bretonen zu Gunsten Philipps V. von Spanien scheiterte ebenfalls. Als Folge ihrer Verschwörung wurden die Herzogin von Maine auf das Schloss von Dijon, und ihr Mann nach Doulans ins Exil geschickt. Damit endeten alle Ambitionen des herzoglichen Paares in der Verbannung.

Geschwister

Seine Geschwister waren unter anderem:

Einzelnachweise

  1. Thea Leitner: Skandal bei Hof, Ueberreuter, 1993, ISBN 3800034921

Literatur

  • W. H. Lewis: Ludwig XIV, der Sonnenkönig. ISBN 3-453-55034-x.
  • Warren Lewis: The sunset of a splendid century- the life and times of the Duc de Maine. London 1955.
  • Jacques Levron: Ludwig XV., der verkannte König Frankreichs. ISBN 3-453-00115-X.

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