Ludwig v. Hammerstein-Equord

Ludwig v. Hammerstein-Equord

Ludwig Freiherr von Hammerstein-Equord (* 1922 in Berlin; † 26. Februar 1996), war der Sohn von Kurt von Hammerstein-Equord und nahm 1944 am Staatsstreich gegen Adolf Hitler teil.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Ludwig von Hammerstein-Equord war eines von sieben Kindern des Generals und Hitler-Gegners Kurt von Hammerstein-Equord (1878–1943; genannt „Roter General“)[1] und dessen Frau Maria, geb. Freiin von Lüttwitz (1886–1970).

Leben

Ludwig von Hammerstein schlug wie sein Bruder Kunrat nach dem Abitur die Offizierslaufbahn ein. Im Januar 1940 trat er in das Ersatzbataillon 9 in Potsdam ein. Nach schwerer Kriegsverletzung an der Ostfront wurde er 1943 zum Studium in Berlin abkommandiert. Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg fragte ihn an einem Casinoabend des Bataillons, ob er an einer Aktion gegen Hitler teilnehmen wolle[2]. Er nahm am Staatstreichversuch vom 20. Juli 1944 aktiv teil und konnte sich der Verhaftung entziehen. Er lebte bis zum Kriegsende im Untergrund.

Ludwig von Hammerstein und seine Familie, insbesondere seine Schwester Maria Therese[3] sowie sein Bruder Kunrat, hatten enge persönliche Beziehungen zum Widerstand des 20. Juli 1944, insbesondere zu Carl Friedrich Goerdeler, Philipp von Boeselager, Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin, Axel von dem Bussche, Fabian von Schlabrendorff wie auch den Familien zu Lynar, von Hardenberg, von Hassell, von Falkenhausen und anderen.

Ende 1944 wurden seine Mutter Maria von Hammerstein und andere Familienangehörige wegen ihrer Beziehungen zum Widerstand verhaftet. Sie wurden zusammen mit Familienangehörigen der Verschwörer vom 20. Juli in ein abgeschirmtes Sonderlager des Konzentrationslagers Buchenwald gebracht, später in ein Regensburger Gefängnis.[4] Ludwig und sein Bruder Kunrat wurden als fahnenflüchtige Wehrmachtsangehörige gesucht. Kunrat von Hammerstein floh ins Rheinland, tauchte unter und überlebte als Landstreicher.[5]

Nach dem Krieg arbeitete Ludwig von Hammerstein als Journalist, zunächst als Korrespondent und Redakteur der Tageszeitung Die Welt. Von 1950 bis 1960 war er Pressereferent im Bonner Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen. 1961 bis 1973 war er stellvertretender Intendant des NDR. 1974 wurde er als Intendant des RIAS berufen und 1979 für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt. Am 1. Juni 1984 trat Hammerstein in den Ruhestand. Ludwig von Hammerstein starb am 26. Februar 1996 unerwartet im Alter von 74 Jahren in Berlin[6].

Anmerkungen

  1. „Geburtstag von Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord“, WDR, 26.09.2003
  2. http://www.20-juli-44.de/pdf/1993_hammerstein.pdf „Unsere Zukunft hängt davon ab, dass wir nicht in Unkenntnis der Vergangenheit die Zukunft versuchen.“ Vortrag von Ludwig Freiherr von Hammerstein am 18. Juli 1993 in der Kirche zu Bornstedt, Potsdam
  3. „Eine deutsche Lebensreise“, Die Welt, 15. Juni 2001
  4. „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste: Franz von Hammerstein“, Diakonie, 16. Januar 2006
  5. „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste: Franz von Hammerstein“, Diakonie, 16. Januar 2006
  6. Nekrolog in der Berliner Zeitung vom 28. Februar 1996

Weblinks


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