Länsi-Pasila

Länsi-Pasila
Wappen von Helsinki

Pasila Böle
Stadtteil Nr. 17 von Helsinki

Karte
Koordinaten 60° 12′ 0″ N, 24° 55′ 57″ O60.224.93257Koordinaten: 60° 12′ 0″ N, 24° 55′ 57″ O
Fläche 4,29 km²
Einwohner 8338 (1. Jan. 2006)
Bevölkerungsdichte 1944 Einwohner/km²
Arbeitsplätze 25.756 (31. Dez. 2004)
Gliederung
  • Großbezirk Mittel-Helsinki (3)
    • Stadtbezirk Pasila (304)
      • Stadtteil Pasila (17)
        • Teilgebiete:
          Länsi-Pasila (17.1)
          Pohjois-Pasila (17.2)
          Itä-Pasila (17.3)
          Keski-Pasila (17.4)
Quelle: Statistikamt der Stadt Helsinki: Helsinki alueittain 2006 (PDF, 12 MB, finn.)

Pasila (schwed. Böle) ist ein Stadtteil und zugleich Stadtbezirk der finnischen Hauptstadt Helsinki. Er liegt am nördlichen Ende der Innenstadt, etwa 3,5 km vom Stadtkern entfernt. Obwohl Pasila nicht zum eigentlichen Zentrum gehört, beherbergt es eine verhältnismäßig große Zahl von Arbeitsplätzen, den zweitbetriebsamsten Bahnhof Finnlands sowie mehrere bekannte Einrichtungen, darunter das Messezentrum (Messukeskus), die Multifunktionshalle Hartwall Areena und die Radio- und Fernsehstudios des öffentlich-rechtlichen Senders YLE. Weithin sichtbares Wahrzeichen des Stadtteils ist der 146 m hohe Fernsehturm von Pasila.

Pasila wird von der sogenannten Hauptstrecke der finnischen Eisenbahn in zwei Teile zerschnitten, die über eine Brücke miteinander verbunden sind: Ost-Pasila (Itä-Pasila) und West-Pasila (Länsi-Pasila). Das dazwischen liegende Gelände der Eisenbahn wird Mittel-Pasila (Keski-Pasila) genannt und enthält westlich des Personenbahnhofes einen Rangierbahnhof. Nördlich schließt sich Nord-Pasila (Pohjois-Pasila) an, das von einem großen Abstellbahnhof für Reisezüge eingenommen wird. Von der Gesamtfläche des Stadtteils entfallen über 40 % auf den Verkehr, mehr als 20 % auf Büros und nur ca. 5 % auf Wohnungen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ost-Pasila aus der Luft (1989). Im Vordergrund das Messezentrum, rechts der Bahnhof.

Pasila entstand im 19. Jahrhundert als zunächst eher dünn besiedelter Vorort von Helsinki. Die Eröffnung des Bahnhofs im Jahr 1891 und die Errichtung einer Maschinenwerkstatt Anfang des 20. Jahrhunderts brachten allmählich Schwung in die Entwicklung, und 1912 wurde das damals als Fredriksberg oder auch Puu-Pasila („Holz-Pasila“) bekannte Gebiet eingemeindet. Da Pasila aus allen Richtungen wesentlich leichter zu erreichen ist als das auf einer Halbinsel befindliche Zentrum, schlug schon Eliel Saarinen 1918 vor, den Hauptbahnhof hierher zu verlegen und Pasila zu einer Art neuem Zentrum auszubauen. Damals wurde die Idee nicht aufgegriffen und Pasila blieb ein einfaches Holzhausgebiet, doch Ende der 1960-Jahre wurde Ost-Pasila und in den 1980-Jahren auch West-Pasila völlig neu erbaut. Von den alten Holzhäusern blieben dabei nur einige wenige übrig. In Ost-Pasila entstanden große, graue Plattenbauten in brutalistischem Stil; auch wurden, der Verkehrsplanung jener Zeit entsprechend, der Autoverkehr und Fußgängerverkehr auf zwei verschiedene Ebenen getrennt, ähnlich wie in Merihaka. Nachdem die Architektur von Ost-Pasila viel Kritik auf sich gezogen hatte, wurde West-Pasila in einem anderen, weniger vom Beton geprägten Stil errichtet.

Zukunft

Wegen seiner verkehrstechnisch günstigen Lage soll der Stadtteil in Zukunft immer mehr zu einem zweiten Zentrum von Helsinki ausgebaut werden. So soll ab 2010 Mittel-Pasila tiefgreifend umgestaltet werden. Nach der Fertigstellung des neuen Hafens im östlichen Stadtteil Vuosaari (2008) werden nämlich die zwei bisherigen, im Zentrum gelegenen Frachthäfen von Helsinki ihren Betrieb einstellen und mit neuen Wohn- und Bürogebieten ersetzt werden. Infolgedessen wird sich auch fast der gesamte Schienengüterverkehr nach Ost-Helsinki verlegen, so dass in Pasila große, bisher von der Eisenbahn beanspruchte Gebiete frei werden.

Fest steht, dass in Pasila neben neuen Wohngebieten vor allem neue Gewerbeflächen entstehen sollen. Besonders im Bereich der Informationstechnologie und der Medien soll sich der Stadtteil profilieren. Die Einzelheiten der künftigen Architektur sind noch nicht festgelegt; einer der bekanntesten Entwürfe stammt vom Italiener Cino Zucchi, der u.a. den Bau mehrerer hoher Bürotürme – lokal wird von „Wolkenkratzern“ gesprochen – vorschlägt. Auch ein unterirdischer Bahnhof für die künftige zweite Linie der Metro Helsinki ist vorgesehen.

Quellen

Weblinks


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