Löwenburger Land

Löwenburger Land

Das Amt Löwenburg war eine Verwaltungseinheit und Teil des historischen Herzogtums Berg. Das Amt ging aus der früheren Gaugrafschaft Löwenburg hervor. Kartiert wurde es u. a. von Carl Friedrich von Wiebeking 1790–1792, der es allerdings als Amt Löwenberg bezeichnet.[1]

Die Präfektur Leuenberg als Teil des Herzogtums Berg um 1730 nach einer Karte von Matthias Seuter.

Der Verwaltungssitz war anfänglich die Löwenburg, die in Folge zahlreicher Besitzerwechsel im Jahr 1484 an das Herzogtum Jülich-Berg fiel. Das Amt wurde bis 1530 von der Burg aus verwaltet. Danach wurde in einer Art Verwaltungsvereinfachung das Amt Löwenburg mit dem Unteramt Lülsdorf unter einen gemeinsamen Amtmann gestellt, der seinen Wohnsitz auf der Burg Lülsdorf hatte.

Das Amt entstand im Jahre 1446 und fiel im Jahre 1484 nach mehreren Besitzerwechseln an das Herzogtum Jülich-Berg. Am 21. Januar 1333 trugen Heinrich von Löwenberg und seine Gemahlin Agnes von Cuyk dem Grafen Wilhelm von Jülich ihre Herrschaft Küdinghoven mit den Dörfern Ramersdorf, Holtorf, Limperich und Beuel zu Lehen auf. Fünf Jahre später stellten sie ihren Besitz unter den Schutz des Grafen Dietrich von Loen und Chiny, Herrn zu Heinsberg und Blankenberg. Dieser übernahm nach dem Tod Heinrichs die Herrschaft über das Amt Löwenburg. Im Jahre 1484 kam Löwenberg durch Heirat der Erbin Elisabeth von Nassau mit dem Herzog Wilhelm III. an das Herzogtum Berg. Zum Amt Löwenburg gehörte Beuel mit Küdinghoven, Niederkassel, Sieglar, Bad Honnef, Wesseling, Oberdollendorf (Königswinter), Sieglar und Rodenkirchen sowie das Unteramt Lülsdorf.

Ploennies' Topographie von 1715 Topographia Ducatus Montani Erich Philipp Ploennies: "Von dem Ambt Lewenberg Diesem Ambt wird die Vogtei Lülsdorf beigezählet, und bestehet solche aus vier Kirchspielen als 1. Lülsdorf, 2. Mondorf, 3. Bercheim, 4. Volberg. Ohne diese gedachts Kirchspiel aber hat das Teil, welches unter dem Ambtsrichter stehet noch 9 Kirchspiel: 1. OberCaßel, 2. NiederCaßel, 3. Rath (Rheidt) 4. Sieglohr, 5. Rantzel, 6. Oberdollendorf, 7. Unter Dollendorf, 8. Honnef, 9. Gilgenberg (Aegidienberg). Alle dies benannte Kirchspiel, ausgenommen OberCaßel, sind katholisch, und das Ambt, ob es gleich meistenteils am Rhein gelegen, ist doch etlichen Ortes über die Maßen bergig, sintemal das hohe Gebürg, die Sieben Gebürg genannt, darin liegen. Sonsten ist es ein gutes Ambt und Land, zumalen dasjenige, was unten am Rhein gelegen.

Das Amt entstand im Jahr 1446, als die Orte Rheidt (heute ein Stadtteil von Niederkassel) und Niederkassel unter anderem mit Sieglar als Amt Löwenburg zusammengefasst wurden. Auch Bad Honnef war zeitweise Sitz eines Hauptgerichts des Amtes.

Victor Loewe: Beschreibung des Herzogtums Berg (1740)

Amt Löwenburg:

"Dieses Amt führet den Namen Löwenberg von einem Berge, welcher einem liegenden Löwen nicht ohngleich, allwo auch ein Schloß gestanden...Die Untertanen haben wenig Acker, Wiese und, dagegen gute Weingartens, und ist der rote der beste. Die Leute müssen schwere Contribution davon bezahlen, weswegen die Untertanen meist aus geringe Leut bestehen".

Das Siebengebirge als geografischer Begriff wird ebenfalls dem Amt Löwenburg zugerechnet, die vorhergehende Bezeichnung war „Löwenburger Land“ (im Gegensatz zum historischen Land Löwenberg und der heutigen Gemeinde Löwenberger Land in Brandenburg).

Zum Amt Löwenburg gehörte bis zur Auflösung der Bergischen Ämter auch das linksrheinische Köln-Rodenkirchen.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Uwe Schwarz: Köln und sein Umland in alten Karten. Emons, Köln 2005, Karte 29 ISBN 3-89705-343-8
  • Rechtsrheinisches Köln Jahrbuch für Geschichte und Landskunde Band 5 S. 76

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