Macrosprache

Macrosprache

Makro stammt aus dem Griechischen (μακρος makros) und bedeutet „groß“ oder „weit“.

Unter einem Makro versteht man ein Programm, das eine fest vorgegebene Folge von Befehlen, Aktionen oder Tastaturcodes enthält. Alle Anweisungen des Makros werden automatisch ausgeführt, wenn das Makro entweder mit Hilfe eines Tastenschlüssels oder mit Hilfe eines Menünamens aufgerufen wird.

Makros werden z. B. in der Tabellenkalkulation, in der Textverarbeitung und in Datenbanken eingesetzt. Die Arbeit mit diesen Programmen wird dadurch erleichtert und beschleunigt, dass eine Befehlsfolge, die häufig gebraucht wird, mit Hilfe eines Makros ausgeführt wird.

Üblicherweise werden Programme in einer der Programmiersprachen (z. B. BASIC, Pascal) kodiert. Es ist auch möglich, innerhalb einer Standardsoftware (z. B. MS Office) eine eigene Programmiersprache zu benutzen. Dabei kann die Programmiersprache softwarebezogen (z. B. Programmierungen in Microsoft Excel mit VBA) oder zur Programmierung ganz allgemein angewandt werden (z. B. Lösungen eines mathematischen Problems).

Makros in der Programmierung

Ein Makro in der Programmierung ist ein kleines Stück Programmcode, das von einem Interpreter oder Präprozessor durch ein größeres Stück Programmcode ersetzt wird. Damit ist es möglich, oft wiederkehrende Programmstrukturen durch Kürzel zu vereinfachen oder literale Konstanten durch semantische Bezeichnungen zu ersetzen.

  • Programme, die Zeichenfolgen durch andere Zeichenfolgen ersetzen, werden als Makroprozessoren bezeichnet. Die Definition einer zu ersetzenden Zeichenfolge wird darin als Makro bezeichnet. Bekannte Makroprozessoren sind der C- bzw. C++-Präprozessor, das Unix-Programm m4 sowie die Textsatzprogramme troff und TeX. Im Makroassembler wird ein solcher Makroprozessor eingesetzt, um sich wiederholende Strukturen einfacher definieren zu können.
  • In Programmiersprachen wie LISP bezeichnen Makros Metaprogramme, die bei der Übersetzung zunächst in ausführbaren Programmcode umgesetzt werden. Makros dienen dort dazu, wiederkehrende Programmstrukturen abzubilden: Jeder Entwickler kann bei Bedarf neue Kontrollstrukturen, Entwurfsmuster, OOP-Systeme etc. direkt in der Sprache implementieren (Syntaxabstraktion). In Programmiersprachen ohne Makros wären dazu Veränderungen in der Sprachdefinition notwendig.

Makros in Anwendungsprogrammen

  • Unter Microsoft Windows wird eine Automatisierung der Oberfläche als „Makro“ bezeichnet. Viele Anwendungsprogramme erlauben die Aufzeichnung von typischen Befehlsfolgen und Bedienungsschritten als Makro (siehe Makrorecorder). Bei den meisten Microsoft-Anwendungsprogrammen dient als Aufzeichnungssprache die Programmiersprache Visual Basic for Applications (VBA). Gemäß der oben genannten Definition (Ersetzung von wenig Text durch viel Text) sind VBA-Makros eigentlich keine Makros, sondern eigenständige kleine Programme, welche als Laufzeitumgebung den VBA-Interpreter benötigen.
  • In Microsoft Access wird auch eine spezielle Art der Programmierung in tabellarischer Form als „Makro“ bezeichnet, wobei diese Makros aber auch mit VBA kombiniert werden können.
  • In manchen CAD-Programmen werden vorgefertigte Teile, die aus einer Bibliothek hinzugeladen werden können, als Makro bezeichnet. Ein Architekt muss also nicht jedes Waschbecken neu zeichnen, ein Elektroplaner kann auf fertige Schalter und Steckdosen zurückgreifen. Diese Bedeutung von Makro für einen Baustein steht im Gegensatz zu den sonstigen Bedeutungen, nach denen ein Makro generell etwas Ausführbares ist.

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