Manatuto

Manatuto
Subdistrikt Manatuto
Manatuto (Osttimor)
Red pog.svg
Luftbild von Manatuto, 2009
Hauptstadt Manatuto
Fläche 271,38 km²[1]
Einwohnerzahl 12.555 (2010)[1]
Sucos Einwohner (2010)[2]
Ailili 429
Aiteas 806
Cribas 2.025
Iliheu 1.427
Ma'abat 1.888
Sau 5.980
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Manatuto
Lage des Distrikts Manatuto

Manatuto (Vila de Manatuto, Manaluto) ist die Hauptstadt des gleichnamigen osttimoresischen Distrikts und Subdistrikts.

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Ortsteile von Manatuto
Orte Position[3] Höhe Orte Position Höhe
Ailili 8° 31′ S, 126° 1′ O-8.5119444444444126.011666666670 m Aiteas 8° 31′ S, 126° 1′ O-8.5105555555556126.015833333330 m
Aitehen 8° 31′ S, 126° 2′ O-8.5127777777778126.0305555555621 21 m Berato 8° 31′ S, 126° 1′ O-8.5144444444444126.0229 29 m
Iun 8° 31′ S, 126° 1′ O-8.5138888888889126.0158333333329 29 m Ma'abat 8° 31′ S, 126° 1′ O-8.5125126.0205555555629 29 m
Manatuto 8° 31′ S, 126° 1′ O-8.5113888888889126.013055555560 m Sau 8° 31′ S, 126° 1′ O-8.51126.011111111110 m

Der Ort Manatuto liegt an der Nordküste Timors, am Ostufer des Nördlichen Lacló. Die Landeshauptstadt Dili ist in Luftlinie knapp 50 km entfernt. Auf der der verhältnismäßig gut ausgebauten Küstenstraße sind es 87 km bis Dili und 60 km nach Baucau im Osten. Die Stadt liegt beiderseits der Grenze der Sucos Ma'abat und Sau. Die Stadt besteht aus mehreren Ortschaften, die eng beianander liegen.[4]

In Manatuto leben 9.022 Menschen (2010).[5]

In der Stadt gibt es eine Vorschule, zwei Grundschulen, zwei präsekundäre Schulen und drei Sekundärschulen. Außerdem einen Hubschrauberlandeplatz, ein kommunales Gesundheitszentrum und einen Posten der Nationalpolizei Osttimors.[4] Die Kirche des Ortes ist im kolonialen, portugiesischen Stil gehalten. Zwei rechteckige Türme umrahmen die Fassade des Eingangs. Auf dem dazwischen gelegenen Giebeldach thront über den Eingang ein Kreuz. Vier Überlandstraßen treffen in Manatuto zusammen: Aus Laclubar, Laclo, Dili und Vemasse.[4]

Der Subdistrikt

Manatuto liegt im Norden des gleichnamigen Distrikts

Der Subdistrikt teilt sich in sechs Sucos: Ailili, Aiteas, Cribas, Iliheu, Ma'abat (Maabat) und Sau.

Im Subdistrikt leben 12.555 Menschen (2010,[1] 2004: 10.449[6]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Galoli. Der Altersdurchschnitt beträgt 19,4 Jahre (2010,[1] 2004: 19,0 Jahre[7]).

35 % der Haushalte in Manatuto bauen Reis an, 35 % Kokosnüsse, 33 % Gemüse, 30 % Maniok, 28 % Mais und 13 % Kaffee.[7] Bei Cribas gibt es kleine Erdölvorkommen, im Norden werden Ton und Salz gewonnen.

Geschichte

Manatuto war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es erscheint auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[8][9] Schon früh hatten die Dominikaner hier eine Mission gegründet, doch noch bis 1668/69 hatten Händler aus Makassar hier einen großen Einfluss.[10] Dem Dominikaner Manuel de Santo António gelang um 1700 die Bekehrung vom Liurai von Manatuto.[11]

1730 schloss Gouverneur Pedro de Melo mit dem Liurai von Manatuto ein Bündnis. 85 Tage lang war Melo von 15.000 feindlichen Kriegern in Manatuto belagert, bis ihm der Ausbruch am 13. Januar 1731 gelang. Gouverneur Pedro de Rego Barreto da Gama e Castro errichtete im selben Jahr eine Garnison in Manatuto. 1738 entstand hier das zweite Priesterseminar Timors nach dem Seminar in Oecusse. Von 1769 bis 1877 hatte der Bischof für die Kolonie seinen Sitz in Manatuto anstatt in der Hauptstadt Dili.

Gouverneur Feliciano António Nogueira Lisboa (1788 bis 1790) geriet in Streit mit dem Vertreter der katholischen Kirche in Manatuto, dem Mönch Francisco Luis Francisco da Cunha. Beide beschuldigten sich gegenseitig unter anderem der Raubüberfälle und dem Diebstahl von Zolleinnahmen. Um den Gouverneur loszuwerden wiegelte der Mönch die Einwohner Manatutos zur Rebellion auf. Christianisierte Timoresen drohten die Revolte auf ganz Belu auszudehnen. Schließlich griff der Vizekönig von Goa durch, ließ beide Männer verhaften und von Timor ausweisen. Der neue Gouverneur Joaquim Xavier de Morais Sarmento (1790 bis 1794) brachte die Lage wieder unter Kontrolle.[12][13]

Am 31. Dezember 1975 landeten während der Invasions Osttimors indonesische Truppen in der Stadt Manatuto und besetzten zunächst die Küste östlich von Manatuto und das Gebiet um die Überlandstraße bis nach Laclubar. Erst zwischen Mai und Juni 1978 wurde der Rest des Subdistrikts von den Indonesiern erobert. In Carlilu, Tuquete und der Stadt Manatuto gab es Ende 1979 indonesische Umsiedlungslager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den indonesischen Besatzern umgesiedelt werden sollten.[14]

Am 5. April 2007 kam es in den Außenbezirken Manatutos im Vorfeld der Präsidentenwahl zu einem schweren Zwischenfall. Etwa tausend FRETILIN-Anhänger wurden auf einer 300 m langen Brücke von 20 UN-Polizei und 25 neuseeländischen Soldaten der ISF gestoppt, da sich unter den Parteianhängern etwa 50 mit Macheten Bewaffnete befanden. Sie wurden entwaffnet, doch als sie passiert hatten, wurden sie von etwa 600 Oppositionsanhängern gestoppt, die eine Straßenbarrikade errichteten. Diese beschossen die FRETILIN-Anhänger mit Stahlpfeilen und warfen Steine. Die Polizeikräfte zogen sich daraufhin aufgrund der zu großen Gefahr in ihre Fahrzeuge zurück, während die FRETILIN-Anhänger auf der Brücke zwischen den Angreifern auf der einen Seite und den eigenen Fahrzeugen auf der anderen Seite auf der Brücke eingekeilt waren. Die Polizei feuerte Warnschüsse ab, während sich 16 Soldaten zwischen die Gruppen stellte. Auch Tränengas wurde eingesetzt. Nach zwei bis drei Stunden kamen australische Soldaten und portugiesische Polizisten als Verstärkung und räumten die Straßensperre, so dass die FRETILIN-Anhänger passieren konnten.[15]

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
  2. Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. a b c UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  5. Direcção Nacional de Estatística: Preliminary Result of Census 2010 English
  6. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  7. a b Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
  8. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
  9. East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR
  10. Hans Hägerdal: Rebellions or factionalism? Timorese forms of resistance in an early colonial context, 1650-1769
  11. Artur Teodoro de Matos: D. Frei Manuel de Santo António: missionário e primeiro bispo residente em Timor. Elementos para a sua biografia (1660-1733) (portugiesisch)
  12. History of Timor, S. 50 – Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
  13. Chronologie de l’histoire du Timor (1512-1945) suivie des événements récents (1975-1999) (französisch)
  14. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  15. NZ Herald, 31. Dezember 2007, New Year Honours: Ambush on bridge put platoon in rough spot

Weblinks


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