Mantzavinata

Mantzavinata
Blick vom Kirchturm der Hagia Sophia südlich in den Ort
Die Ikonostase der Hagia Sophia
Eine Villa die vom Erdbeben verschont blieb
Der Strand Maniá vom Kap Kounopetra aus gesehen
Kounopetra

Mantzavinata (griechisch Μαντζαβινάτα (n. pl.) früher transkribiert: Manzavinata) ist eine Ortschaft auf der Halbinsel Paliki der Insel Kefalonia. Seit 2010 ist es Teil der Ortschaft Katogi im Gemeindebezirk Paliki der Gemeinde Kefalonia. Nach Eingemeindung des Ortes nach Paliki im Jahre 2000 wurde die Gemeindeverwaltung in einen Verein umgewandelt, der einmal im Jahr ein Weinfest organisiert, das bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt südlich von Lixouri und tangiert an seiner südlichen Seite das Meer. In den 1960er Jahren begann der Bau von Ferienhäusern und später Hotels in der Nähe der Strände Xi, Maniá und dem Kap Kounopetra. Diese liegen etwa 2km südlich von der Ortsmitte Lemonata, die gleichzeitig die höchste Erhebung ist. Ebenfalls zum Ort wird die Insel Vardiani gezählt, die sich allerdings im Grundbesitz des Klosters Petani befindet.

Geschichte

Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Ort eine wichtige Produktionsstätte für Rosinen und Wein (mit der eigenen Rebsorte Mantzavino). Die Bevölkerung betrug 1944 noch 758 Einwohner[1]. Der griechische Bürgerkrieg und die Zerstörungen im Erdbeben von 1953 hemmten zusätzlich den Wiederaufbau der Wirtschaft des Ortes. In den 1980er Jahren waren Weine der Winzerei Mantzavino sehr erfolgreich, später wurde der Betrieb von Gläubigern erworben und in Teile verkauft. Es gibt heute etwa ein halbes Dutzend Winzereien, von denen nur zwei überregionale Bedeutung haben.

Herkunft des Namens

Der Name leitet sich von den italienischen Worten mangiare ‚essen‘ und vino ‚Wein‘ ab. Die Endung -ata ist eine auf Kefalonia übliche Ortsendung und bedeutet in etwa ‚die Gesamtheit von etwas‘. Einige Einwohner des Ortes hatten den Nachnamen Mantzavinatos, von denen einer das Mantzavinateio Krankenhaus in Lixouri stiftete, ein anderer den Stadtteil Matzavineika in Patras gründete.

Sehenswürdigkeiten

Das Erdbeben von 1953 haben nur wenige Häuser des Ortes überlebt, so dass kein geschlossenes historisches Stadtbild mehr vorhanden ist. Geringe Bautätigkeit hat aber zu einem Neubau von zumeist kleineren Häusern geführt. Während auch die Kirchtürme zerstört worden, so blieben jedoch alle drei mit Fresken ausgemalte Kirchen des Ortes weitestgehend erhalten (Agios Spiridon, Agia Sophia und Panagia). Für den Besucher von Interesse ist vor allem die Landschaft, die aus vielen Lehmhügeln besteht und am südlichen Ende im imposanten Steilwänden abschließt. Diese ist am imposantesten am Strand Maniá, der gleichzeitig auch der am wenigsten besuchte ist (da auf Wunsch der Einheimischen nicht ausgeschildert).

Maspali

Der Hügel Maspali wurde bis ins 20. Jahrhundert als Steinbruch genutzt. Dessen Kalkstein wurde für den Häuserbau sehr geschätzt. Es sind auch einige Reste einer antiken Akropolis sichtbar. 1889 wurde der Hügel erstmals von Max Beschoren erkundet, wissenschaftliche Ausgrabungen stehen bis heute aus.

Kounopetra

Eine Kuriosität des Ortes ist die Kounopetra (‚Wackelstein‘). Es handelt sich um einen Felsbrocken der aus dem Felsen herausgebrochen ist, und durch die Wellen in eine leichte Bewegung versetzt wird. Vermutlich handelt es sich nicht um ein besonderes Phänomen, es wird aber den Besuchern gerne gezeigt, zumal die Aussicht vom Kap Kounopetra auch sehr schön ist. Louis de Bernières schreibt in seinem Roman Corellis Mandoline, dass die Einwohner von Mantzavinata gerne von diesem Phänomen erzählen und erwähnen, das dieser Felsbrocken von einem britischen Kriegsschiff gerammt wurde ohne sich von der Stelle zu bewegen. Nach dem Erdbeben von 1953 brach ein weiterer Brocken vom Fels, dem ähnliche Eigenschaften zugeschrieben werden.

Einzelnachweise

  1. Henry Clifford Darby: Greece, Great Britain Naval Intelligence Division, 1944. S. 352

Weblinks

38.18333333333320.448

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