Mascara (Kosmetik)

Mascara (Kosmetik)
Auge mit Lidschatten und Wimperntusche
Mascarabürste

Mascara, auch Wimperntusche oder Wimpernspirale genannt, ist ein Kosmetikprodukt zum Färben, Verlängern und Betonen der Wimpern.

Der Begriff Mascara leitet sich vom italienischen Wort maschera (dt. Maske) ab. Der flüssige Farbstoff wird auf die Wimpern aufgetragen, um die Augen ausdrucksvoller und größer erscheinen zu lassen. Der Effekt ergibt sich im Wesentlichen durch die Tönung der Wimpernenden. Diese sind dünner und heller als der Wimpernansatz und deshalb vor dem hautfarbenen Hintergrund nur aus der Nähe zu erkennen. Durch die dunkle Tönung der Wimperntusche treten die Enden deutlicher hervor. Die zusätzliche Schicht Farbe auf den Wimpern sorgt auch dafür, dass die Wimpern dicker werden und somit kräftiger erscheinen. Teilweise enthält Mascara auch Kunstseide- oder Nylon-Fasern, so dass zum optischen Effekt auch eine tatsächliche physische Verlängerung kommt.

Aus regulatorischer Sicht gehören Mascara zu den kosmetischen Mitteln. Sie bilden zusammen mit Lidschatten und Eyeliner-Produkten das Produktsegment der kosmetischen Augenpflege, welches dem übergeordneten Marktsegment der dekorativen Kosmetik zugeordnet ist.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mascara wurde 1913 vom Chemiker T. L. Williams für seine ältere Schwester Maybel erfunden; sein erstes Rezept bestand aus Kohlenstaub und Vaseline. Die Idee stellte sich als Erfolg heraus und er gründete die Firma Maybelline (zusammengesetzt aus dem Namen seiner Schwester und dem Wort „Vaseline“). Aus dem kleinen Versand wurde eine führende Kosmetikfirma der USA.

1935 patentierte Helene Winterstein-Kambersky die erste wasserfeste Wimperntusche der Welt. Ausgelöst durch die Erfahrungen auf der Bühne, dass die Hitze der Scheinwerfer das Augen-Make-up zum Zerrinnen brachte, entwickelte sie nach mehr als 2000 Versuchen eine Rezeptur mit einem Verfahren, das erlaubte, neue Inhaltsstoffe zu verbinden und eine Mascara in Cremeform anzubieten, die äußeren Einflüssen widerstand und leicht zu entfernen war. Die Wimperncreme wurde in kleine Alutuben abgefüllt; ein der Länge nach gerolltes Papierstäbchen diente als Auftragegerät. Durch das Überlappen der gewickelten Papierlagen war bereits eine „Rillenform“ gegeben, welche ein gezieltes Auftragen der Creme ermöglichte. Diese radikale Erfindung der Mascarawelt wird bis heute angeboten. Bis 1957 wurde Mascara nur in Blockform auf Basis von Carnaubawachs verkauft. Die Bürste zum Auftragen musste angefeuchtet und über den Block gestrichen werden. 1957 brachte Helena Rubinstein die bis heute gebräuchliche zähflüssige Mascara in einem Fläschchen auf den Markt, die sich ohne Vorbereitung auftragen lässt. Die Mascara in Blockform wurde bald beinahe verdrängt und ist heutzutage kaum noch in Gebrauch.

Anwendung

Frau beim Nachschminken mit Wimperntusche

Mascara kann auf allen Wimpern aufgetragen werden. Die Bürste wird dazu vom Wimpernansatz vom Auge weg zum Wimpernende geführt. Die Bürste sollte zum Aufnehmen der Mascara nicht mehrmals kurz in ihre Flasche getunkt werden, weil dies zu Luftbläschen in der Tusche führt, die sie vorzeitig verklumpen und eintrocknen lassen. Stattdessen sollte die Bürste mehrmals in der Flasche gedreht werden.

Der häufigste Kosmetikunfall soll der Ausrutscher der Mascarabürste in das Auge sein. Dabei entstehen mit Tusche gefüllte Kratzer. Diese können sich entzünden, zu Hornhaut-Geschwüren und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Es ist deshalb dringend geraten, in solch einem Fall einen Augenarzt aufzusuchen.


Eine Reihe von Möglichen Erkrankungen die durch Mascara entstehen können:


  • Madarosis - der Verlust von Wimpern.
  • Trichiasis sind eingewachsene Wimpern.
  • Wimpern können durch Benutzung von zu hartem Mascara ausfallen.
Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

Einzelnachweise

  1. Kosmetik und Hygiene, 3. Auflage 2004, Wiley-VCH Verlag, Weinheim, S. 316-336, ISBN 3-527-30996-9

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Mascara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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