Messelhausen

Messelhausen
Messelhausen
Wappen von Messelhausen
Koordinaten: 49° 35′ N, 9° 47′ O49.5761111111119.7886111111111Koordinaten: 49° 34′ 34″ N, 9° 47′ 19″ O
Einwohner: 336 (2001)
Postleitzahl: 97922
Blick auf Messelhausen

Messelhausen ist ein Ort in Tauberfranken und gehört zur Stadt Lauda-Königshofen im Main-Tauber-Kreis. Zu Messelhausen gehört der Weiler Hofstetten und der Hof Marstadt.

Inhaltsverzeichnis

Das Wappen

Blasonierung: In Rot ein schwarzgezäumter silberner Pferdekopf.

Der Pferdekopf, das Zobelsche Wappen, erscheint 1753 im "MESSELHAUSER. AMBTS. SIGEL". Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1959 wurden von der Gemeinde Farbstempel verwendet, die einen gekrönten Schild mit der Inschrift M H (= Messel Hausen) zeigen. Der Schild wird von zwei Palmzweigen flankiert. Während das 1902 vom Generallandesarchiv vorgeschlagene Wappen vom Gemeinderat nicht angenommen wurde, fand das jetzige Wappen am 1. Oktober 1959 die volle Zustimmung. Es ist das Wappen der Freiherren Zobel von Giebelstadt in verwechselten Farben.

Geschichte

Auf der Gemarkung Messelhausen wurden Beile und Messer aus Stein, Topfscherben und Mahlsteine gefunden, die aus der Zeit der Bandkeramiker (5500-4900 v. Chr.) stammen. 1949 stieß man bei Grabungen bei Marstadt auf Zeugnisse der Rössener Kultur (4500-4300 v. Chr.), man fand drei Feuerstellen mit geschwärzten Steinplatten sowie unter anderem Pfeilspitzen und Zierelemente. 1903 wurde ein Hünengrab im Jungholz freigelegt; anhand der Funde ließ es sich auf die Zeit der Schnurkeramiker (2800-2200 v. Chr.) datieren. Auch konnten zwischen Messelhausen und Oberbalbach Gräber aus der Hallstattzeit gesichert werden.

Messelhusen wird erstmals 1378 in einer Wertheimer Urkunde erwähnt. 1401 findet sich der Name Mestelhusen und 1830 Mystilhausen; er leitet sich ursprünglich von „Haus des Massilo“ ab. Morstat, die Stätte am Moor, wird 1058 erstmals urkundlich erwähnt. Hofstetten taucht 1232 erstmals als „Villa Hovestetten“ auf.

Messelhausen gehörte anfangs vermutlich zuerst den Edelherren von Zimmern und Luden (Lauda). Bereits 1207 gingen Schloss und Ort an die Grafen von Hohenlohe über, im 14. Jahrhundert ging das Dorf vollständig und das Schloss als Lehen an die Herren Mertein von Mergentheim, die es 1401 für 1430 Gulden an die Stadt Rothenburg ob der Tauber verkauften. Im Jahre 1413 wurde das Rittergut an die Herren von Dottenheim verkauft. 1506-1529 war das Rittergut im Besitz des Balthasar von Thüngen, bis Stephan Zobel von Giebelstadt zu Darstadt 1538 den gesamten Besitz übernahm. Am 17. Mai 1807 kam Messelhausen zum Großherzogtum Baden. Die Gemeinde gehörte seit 1864 zum Amtsbezirk bzw. Landkreis Tauberbischofsheim und seit 1973 zum Main-Tauber-Kreis.

Portal der St.-Burkhard-Kirche in Messelhausen

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss und Kloster
  • Sankt-Burkhardt-Kirche von 1595 mit einschiffigem und flachgedecktem Langhaus und Westturm. Sie wurde von Stephan Zobel von Giebelstadt und dessen Gemahlin gestiftet. Der Chor stammt aus den Jahren 1893/94. Die Kirche besitzt ein sehenswertes Turmportal und ein schlichteres Seitenportal. Beide stammen vermutlich von Michael Junckher. Der Deckenstuck wurde um 1740 gefertigt. Der Hochaltar mit dem Altarbild der Enthauptung von Johannes dem Täufer von 1717 stammt wie der Epitaph von Johann Franz Zobel von Giebelstadt († 1732) und die Mosesfigur von 1718, die den Kanzelkorb trägt, aus der Werkstatt Ziegler in Tauberbischofsheim. Der Kanzelkorb selbst mit den Propheten und Evangelisten wird auf das Jahr 1600 geschätzt. Der Apostelaltar ist eine Stiftung von Bischof Julius Echter und wurde – wie auch der Wandtabernakel – vermutlich Ende des 16. Jahrhunderts von Michael Junckher geschaffen. Der linke Seitenaltar stammt etwa aus dem Jahr 1750.[1]
  • Friedhof mit der Familiengruft der Freiherren von Zobel, dem Grab von Oberlandesgerichtspräsident Dr. Johann Anton Zehnter und dem Grab von Geheimrat Prof. Dr. Philipp Lenard

Einzelnachweise

  1. Beschreibung der Kirche nach Dagmar Zimdars (Bearb.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg I: Die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe. Deutscher Kunstverlag, München 1993, ISBN 3-422-03024-7, S. 537

Weblinks


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