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Narbonne Region Languedoc-Roussillon Département Aude Arrondissement Narbonne (Unterpräfektur) Kanton Chef-lieu von 3 Kantonen Koordinaten 43° 11′ N, 3° 0′ O43.1855555555563.0041666666667Koordinaten: 43° 11′ N, 3° 0′ O Höhe 0 bis 285 m Fläche 172,96 km² Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte(2006)
50.776 Einwohner
294 Einw./km²Postleitzahl 11100 INSEE-Code 11262 Website http://www.mairie-narbonne.fr/ Narbonne ist eine Stadt im Süden Frankreichs im Département Aude, innerhalb des Départements ist Narbonne eine Unterpräfektur. Narbonne liegt am schiffbaren Canal de la Robine und hat damit eine Verbindung zum Canal du Midi und zum nahe gelegenen Mittelmeer.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das heutige Narbonne war die erste römische Kolonie außerhalb Italiens. Sie wurde im damaligen Gallien um 118 v. Chr. als Colonia Narbo Martius errichtet. Durch sie hindurch führte die Via Domitia, die erste Römerstraße in Gallien, deren Bau etwa in die Gründungszeit der Kolonie fällt, und das italienische Stammland mit den spanischen Kolonien verband. Bei Narbonne verband sich die Via Domitia mit der Via Aquitania, die durch Toulouse und Bordeaux zum Atlantischen Ozean führte.
Später wurde die Provincia des südlichen Gallien als Gallia Narbonensis nach ihrer Hauptstadt benannt. Als Verwaltungssitz der römischen Provinzverwaltung konnten Archäologen nachweisen, dass Narbonne wirtschaftlich florierte und architektonische Meisterleistungen beherbergte.
Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches war Narbonne bis ins 8. Jahrhundert die Hauptstadt der Provinz Septimania der Westgoten (413–720). Narbonne war 719 die erste Stadt des Frankenreichs, die islamisch wurde. Bis 759 wurde es von den Mauren gehalten, ehe König Pippin sie zurückschlagen konnte, siehe Islam in Frankreich. 793 wurde es von Hischam I., dem Herrscher von Andalusien zerstört, gebrandschatzt und entvölkert.
In der Zeit des Mittelalters ist Narbonne vor allem als Heimat der Katharer bekannt geworden. Von 1272 bis 1332 wurde in Narbonne die Kathedrale Saint-Just errichtet, die mit einer Chorhöhe von 41 Metern eine der höchsten Frankreichs ist.
Narbonne ist mit ca. 50.000 Einwohnern eine der größeren Städte der historischen Provinz Languedoc.
Sehenswürdigkeiten
Neben der Kathedrale sind auch die römischen Reste besonders sehenswert. Dazu gehören:
- das römische Horreum, ein Kornspeicher, der in den Boden als sog. Kryptoportikus eingelassen wurde,
- die Überreste der Via Domitia im Stadtkern,
- die Pont des Marchands, eine Häuserbrücke römischen Ursprungs,
- der Regionale Naturpark Narbonnaise en Méditerranée, zu dem auch Teile des Gemeindegebietes von Narbonne gehören.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville (1711–1772), Violinvirtuose und Komponist
- Paul Raynal (1885–1971), französischer Dramatiker
- Charles Trenet (1913–2001), französischer Sänger, Komponist, Dichter und Maler
- Dimitri Szarzewski (* 1983), französischer Rugbyspieler
Partnerschaften
- Grosseto
- Salford
- Aosta
- Weilheim in Oberbayern (Partnerstadt)
Weilheim hat mit Narbonne eine Städtepartnerschaft. Diese entstand aus einer Begebenheit im Jahr 1965, als französische Pfadfinder aus Narbonne nahe Weilheim zelteten und dabei vom Hochwasser überrascht wurden. Weilheimer Bürger halfen und daraus entstanden freundschaftliche Kontakte in die französische Stadt, die mit dem Unterzeichnen einer Partnerschaftsurkunde 1971 in Narbonne und 1974 in Weilheim gefestigt wurden. Diese Partnerschaft wird auf Initiative und Organisation durch den Gewerbeverband Weilheim seit 1988 mit der "Französischen Woche" an jedem ersten Juliwochenende des Jahres auf dem Weilheimer Marienplatz gefeiert. Alle zwei Jahre findet die Bayerische Woche in der Partnerstadt in Narbonne statt. Die jeweiligen Feste werden durch entsprechende hochrangige Delegationen der jeweiligen Partnerstadt begleitet.
Literatur
- Michel Gayraud, Narbonne antique des origines à la fin du IIIe siècle. Paris, De Boccard, Revue archéologique de Narbonnaise, Supplément 8, 1981, 591 S.
- Histoire de Narbonne (s. dir. de Jacques Michaud et André Cabanis), Toulouse, Privat, 2004, 330 S.
- L’Aude de la préhistoire à nos jours (s. dir. de Jacques Crémadeilis), Saint-Jean-d’Angély, 1989, 430 S.
- Les Audois : dictionnaire biographique (s. dir. de Rémy Cazals et Daniel Fabre), Carcassonne, Association des Amis des Archives de l’Aude, Société d’Études Scientifiques de l’Aude, 1990, 347 S.
Weblinks
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