- Nardus stricta
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Borstgras Systematik Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae) Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Süßgräser (Poaceae) Unterfamilie: Pooideae Gattung: Nardus Art: Borstgras Wissenschaftlicher Name der Gattung Nardus L. Wissenschaftlicher Name der Art Nardus stricta L. Die Borstgras (Nardus stricta) auch Hirschhaar oder Bürstling genannte Pflanzenart ist der einzige Vertreter der Gattung Nardus innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Borstgras ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 10 bis 30 (50) Zentimeter. Sie bildet dichte graugrüne Horste, welche von den gelblichen Blättern des Vorjahres umhüllt sind. Die Laubblattspreiten sind borstig (=stricta). Die Blattscheide besitzt ein Gelenk, an dem die unteren Blätter sich waagrecht nach außen biegen. Das Blatthäutchen wird bis 2 mm lang.
Die Ähre ist schmal, einseitswendig, schwach konvex und anfangs borstenförmig (Name!). Die Ährchen sind einblütig und werden 7 bis 15 Millimeter lang. Sie sind purpurn bis bläulich und ohne Hüllspelze. Die Deckspelze ist kurzgrannig und sehr Dunkel.
Um den Horst entsteht eine dichte Streudecke, da die toten Blätter schwer zersetzbar sind.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.
Verbreitung und Standorte
Borstgras kommt in Europa und Asien vor.
Als Standort bevorzugt die kalkfeindliche Pflanze bodensaure Magerrasen, insbesondere Weiderasen (in Wäldern Beweidungsrelikt). Kommt nur auf periodisch (oder physiologisch) trockenen Böden vor. In Österreich häufig in allen Bundesländern (in Wien selten) von der (collinen) montanen bis unteralpinen Höhenstufe. Das Borstgras wird durch Beweidung und lange Schneedecken begünstigt.
Sie ist die namengebende Charakterart der alpinen Pflanzengesellschaft Assoziation Nardetum = Borstgrasweide.
Sonstiges
Das Borstgras ist empfindlich gegenüber Kalkung und Düngung. Es ist ein Rohhumuszeiger und Trockentorfbildner. Das Gras zeigt extensive Weidewirtschaft an. Es wird vom Vieh nur im jungen Zustand gefressen. Geschätzt als Bodenbefestiger auf der grauen Düne.
Der Name Nardus wurde von Linné willkürlich auf diese Gattung übertragen. Im Altertum war nardos (aus dem indischen) ein Duftöl (Narde) lieferndes Baldriangewächs, später bezeichnete man so auch die aromatisch riechenden Grundachsen verschiedener Bartgrasarten.
Literatur
- M. A. Fischer, W. Adler & K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005. ISBN 3-85474-140-5
- Aichele, Schwegler: Unsere Gräser: Süssgräser, Sauergräser, Binsen, 10. Auflage, Kosmos, 1991. ISBN 3-440-06201-5
Weblinks
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