- Nasenkatarrh
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Als eine Rhinitis (griechisches Kunstwort ρινίτις aus rhīs, „Nase“ und -itis, „Entzündung“, heute ρινίτιδα), einen Nasenkatarrh, Schnupfen oder eine Koryza (auch in latinisierter Schreibweise Coryza; gelehrtes Griechisch κόρυζα für „Erkältung“; heute Wort für die Bettwanze wegen ihres Saugrüssels) wird eine akute oder chronische Entzündung der Nasenschleimhaut durch infektiöse, allergische und pseudoallergische Mechanismen bezeichnet. Am häufigsten tritt sie im Rahmen einer Erkältung auf.
Inhaltsverzeichnis
Formen von Rhinitis
Klassifikation nach ICD-10 J00 Akute Rhinopharyngitis [Erkältungsschnupfen] J30 Vasomotorische und allergische Rhinopathie J31.0 Chronische Rhinitis
- Atrophische Rhinitis
Hypertrophische RhinitisA36.1 Nasenrachendiphtherie ICD-10 online (WHO-Version 2006) Rhinitis acuta
Bei der akuten Rhinitis – dem gewöhnlichen Schnupfen – handelt es sich in der Regel um einen harmlosen Infekt und damit um eine „infektiöse Rhinitis“, die durch eine Vielzahl von Viren – vor allem Rhinoviren (eine Gattung des Picornavirus) und Adenoviren – ausgelöst werden kann. Hauptmerkmal ist eine laufende Nase und die Verstopfung der Nase durch die Anschwellung der Schleimhäute.
Insgesamt sind mehr als 200 „Schnupfenviren“ mögliche Auslöser einer viralen Rhinitis, wie sie im Rahmen einer „Erkältung“ auftritt. Darunter fallen auch Erreger wie das Poliovirus und die drei Subtypen des Influenzavirus.
Auch eine Erkältung kann mit einer Rhinitis beginnen. Die Rhinitis acuta verschwindet aber in der Regel nach einer Woche.
Da es mehr als 200 verschiedene Typen von Viren gibt, die einen Schnupfen auslösen können, wird es kaum je möglich sein, einen Impfstoff dagegen zu entwickeln. Es gibt Nasensprays, die den Atemweg kurzzeitig befreien (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Xylometazolin), diese wirken jedoch nur symptomatisch und machen bei längerem Gebrauch abhängig (die Nasenschleimhaut schwillt ohne Wirkstoffzufuhr nicht mehr auf Normalniveau ab). Regelmäßige Durchspülung der Nase mit einer Salzlösung (Nasendusche) kann die Anfälligkeit für Schnupfen senken.
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Auftreten der ersten Symptome) beträgt zwischen wenigen Stunden und sieben Tagen, Symptome sind:
- Niesen oder Niesreiz
- Juckreiz
- übermäßige Absonderung von dick- oder dünnflüssigem Sekret (Fließschnupfen, Katarrh, Rotz)
- Schwellung der Nasenschleimhaut und damit Behinderung der Nasenatmung (Stockschnupfen)
Rhinitis atrophicans
Die Erkrankung der Nase, die von Gewebsschwund (Atrophie) begleitet wird, ist auch als Ozaena bekannt. Ein anderer Name dafür lautet Stinknase. Es treten auch gelblich-grüne Beläge in der Nase auf, die süßlich-faulig riechen. Die primäre Ozaena ist vermutlich erblich bedingt, die sekundäre Ozaena kann verschiedene Ursachen haben wie
- Tumoren des Nasopharynx
- Fehlbildungen der Nasenscheidewand (Nasenseptum)
- Missbrauch von Xylometazolin (Wirkstoff in abschwellenden Nasentropfen)
Rhinitis allergica
- siehe allergische Rhinitis
Rhinitis hypertrophica
Bei der hypertropischen Rhinitis handelt es sich um eine Volumenzunahme der unteren und mittleren Muscheln, auf denen sich nicht selten polypenähnliche Verdickungen entwickeln. Die Muscheln liegen der Nasenscheidewand dicht an, so dass nur ein schmaler Spalt für den Luftdurchtritt bleibt. Oft kommt es zu einer Verengung der Nase. Es leidet nicht nur die Nasenatmung, sondern auch der Geruch, die Sprache (gestopfte Nasenstimme) und die Singstimme. Die Folge sind Reizzustände und Katarrhe des Mundes und des Rachens, des Kehlkopfes und der Bronchien. Die Rhinitis hypertrophica ist ein sehr hartnäckiges und lästiges Leiden.
Rhinitis medicamentosa
- siehe Privinismus
Rhinitis pseudomembranacea
Bei der pseudomembranösen Rhinitis handelt es sich um ein heute selten gewordenes Erscheinungsbild der Diphtherie. Meist ist einseitig der vordere Teil der Nasenschleimhaut (Nasenscheidewand oder Nasenmuscheln) isoliert betroffen. Kennzeichnend ist die Bildung einer sogenannten Scheinmembran: Dabei kommt es durch die Ektotoxinwirkung des Bakteriums Corynebacterium diphtheriae zur Schädigung der Nasenschleimhaut und zur Bildung eines zähen, fibrinreichen, grau-weißen Sekrets mit Beimengung von Zelltrümmern (abgestorbene Epithelzellen der Nasenschleimhaut), und Makrophagen (weißen Blutkörperchen) sowie Krankheitserregern selbst. Trocknet das Sekret ein, haftet es dermaßen fest auf der Unterlage, dass es beim Versuch, dieses zu entfernen, zu Blutungen kommt.
Die auf die Nase beschränkte Diphtherie ist neben der Hautdiphtherie jene Form der Erkrankung, die zu den geringsten systemischen Wirkungen (Auswirkungen auf den Organismus) führt.
Rhinitis sicca
mit dem Kennzeichen einer trockenen Schleimhaut
Rhinitis vasomotorica
(Synonym: NARE-Syndrom = Non-Allergic Rhinitis with Eosinophilia Syndrome)
Bei dieser Nasenschleimhautentzündung ist die Regulation der Blutgefäße der Nasenschleimhaut gestört. Deren Ursache ist bislang ungeklärt und kann zur Schlafapnoe führen.
Obwohl keine nachweisbaren allergischen Ursachen vorliegen, gehen Ärzte davon aus, dass extreme Temperaturwechsel (z. B. geheizte Räume und kalte Außentemperaturen im Winter), warme Getränke, Alkohol, Stress oder andere psychische Belastungen sowie der Missbrauch von Nasentropfen bzw. -sprays zu einem vasomotorischen Schnupfen führen können, indem diese Faktoren die Durchblutung der Nasenschleimhautgefäße erhöhen. Dadurch schwillt die Nasenschleimhaut an und ähnlich dem allergischen Schnupfen entwickelt sich ein wässriger Nasenschleim, der ein vermindertes Geruchsempfinden verursacht.
Literatur
- Schweineerkrankungen
- Elektronisches Lernmittel "Untersuchungsgang beim Schwein", von Matthias Knöri und Stefan Herrli unter der Leitung von Prof. Dr. med. vet. W. Zimmermann
- Dep. für klinische Veterinärmedizin, Abt. für Schweinemedizin und Schweinegesundheitsdienst der Universität Bern, im Auftrag der Schweizerischen Vereinigung für Schweinemedizin (SVSM)
Siehe auch
Weblinks
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