- Nasenpfeife
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Die Nasenflöte (auch Nasenpfeife) ist ein Musikinstrument aus Südamerika, Südostasien und Ozeanien. Die Nasenflöte ist auch in der traditionellen irischen Musik bekannt.
Sie nimmt unter den Flöten eine gewisse Sonderstellung ein: der Überbegriff beschreibt nicht eine bestimmte Form oder Bauart einer Flöte, sondern vielmehr die Art und Weise, wie sie gespielt wird. So zählen zu den Nasenflöten alle Flöten, die mit der Nase gespielt werden. Was für uns Europäer etwas seltsam erscheinen mag, ist bzw. war bei vielen Naturvölkern weit verbreitet. Der Ursprung dieser Spielweise war möglicherweise die Annahme, dass die Luft aus dem Mund, dessen Hauptfunktion das Essen und Reden ist, profan sei. Vom Nasenatem dagegen wurde geglaubt, er stünde in engerem Zusammenhang mit der Seele und sei deswegen heilig.
Oft sind Nasenflöten einfache Längsflöten. Jedoch kann man unter den Nasenflöten auch alle anderen Arten von Flöten finden. Die Spieltechniken sind vergleichbar, nur mit der Ausnahme eben, dass die Töne mit Atem aus der Nase erzeugt werden. Angeblasen werden die Instrumente meist mit nur einem Nasenloch, wobei das andere entweder verstopft (zum Beispiel mit Blättern) oder zugehalten wird.
Ursprünglich hatte sich die Tradition der Instrumente vor allem in Südostasien und Ozeanien entwickelt. Heute sind sie jedoch nur noch in wenigen Gegenden verbreitet, wie zum Beispiel bei einigen philippinischen Naturvölkern.
Eine weitere Art von Nasenflöte (meistens als Kinderspielzeug verkauft) wird auf die Nase und über den Mund gesetzt. Durch gezieltes Ausatmen durch die Nase wird ein Flöten- beziehungsweise Pfeifton und dessen Länge erzeugt, während durch die Bewegungen der Mundhöhle und der Zunge Tonhöhe und Klangfarbe - ähnlich wie bei einer Maultrommel oder beim Pfeifen - beeinflusst werden (allerdings beeinflusst man bei der Maultrommel die Obertöne eines konstanten Grundtons - von einer schwingenden Metallzunge bestimmt, während man bei dieser Art von Nasenflöten die Tonhöhe kontinuierlich ändern kann). Der Klang dieser Flöten ähnelt dem der Okarina.
Klang einer Spielzeugnasenflöte aus Plastik, 197 kB?/i
Eines der wohl bekanntesten Stücke, in denen eine Nasenflöte Verwendung findet, ist „Henry Thomas“ von The Lovin’ Spoonful. Nasenflöten werden derzeit aus Holz oder Kunststoff gefertigt.
In der zeitgenössischen Musik finden Nasenflöten kaum Verwendung. Ausnahmen bilden das zwölfköpfige 1991 gegründete Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester: Der Grindchor[1] und beispielsweise ein 5-minütiger, ausschließlich mit Nasenflöte und Schlagzeug gespielter Einsatz der Band Die Ärzte auf ihrer „Jenseits der Grenze des Zumutbaren“-Tour.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Karin Schmidl: Gefiepter Kuschelrotz. In: Berliner Zeitung vom 7. Dezember 2005
- ↑ Auf der Live-DVD Die Band, die sie Pferd nannten.
Weblinks
- Nasenflöten aus Holz - mit Abbildungen
- Oberkreuzberger Nasenflötenorchester
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