- Arnold McNair
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Arnold Duncan McNair CBE, KC, FBA (* 4. März 1885 in London; † 22. Mai 1975 ebenda) war ein britischer Jurist. Er war von 1935 bis 1937 Whewell-Professor für internationales Recht an der University of Cambridge. Von 1946 bis 1955 wirkte er als Richter am Internationalen Gerichtshof, darunter von 1952 bis 1955 als Präsident des Gerichts. Von 1959 bis 1965 war er Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.
Leben
Arnold Duncan McNair studierte bis 1909 Rechtswissenschaften am Gonville and Caius College der University of Cambridge, an dem er anschließend auch selbst unterrichtete. Nach einer vorübergehenden Tätigkeit als Solicitor in seiner Geburtsstadt London und als Dozent für internationales Recht an der London School of Economics kehrte er 1912 als Fellow und später als Senior Tutor an das Gonville and Caius College zurück. Er promovierte 1925 in Cambridge und wurde dort zehn Jahre später auf den Whewell-Lehrstuhl für internationales Recht berufen. Diese Position gab er jedoch bereits 1937 wieder auf, um Vizekanzler der University of Liverpool zu werden. Im Jahr 1945 ging er zurück nach Cambridge und wurde dort Professor für vergleichende Rechtswissenschaft.
Nach der Gründung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) in Den Haag wurde er 1946 zum Richter am IGH gewählt, an dem er bis 1955 tätig war, darunter von 1952 bis 1955 als Präsident des Gerichts. Von 1959 bis 1965 wirkte er als erster Präsident des neu geschaffenen Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg.
Arnold Duncan McNair wurde 1918 als Commander (CBE) in den Order of the British Empire aufgenommen sowie 1943 zum Ritter geschlagen und zum King's Counsel ernannt. Im Jahr 1939 folgte die Aufnahme als Fellow in die British Academy, deren Vizepräsident er von 1955 bis 1956 war. Darüber hinaus wurde er 1955 als Baron McNair in den Adelsstand erhoben. Er war ab 1912 verheiratet und hatte einen Sohn und drei Töchter.
Werke (Auswahl)
- The Law of the Air. London 1932, 1953, 1964
- Roman Law & Common Law: a Comparison in outline. Cambridge 1952
- The Development of International Justice. New York 1954
- The Law of Treaties. Oxford 1961
- Lord McNair, Selected Papers and Bibliography. Leiden und New York 1974
Literatur
- Manfred Lachs: The Teacher in International Law: Teachings and Teaching. Martinus Nijhoff Publishers, Den Haag 1982, ISBN 90-247-2566-6, S. 104–106
- Arnold Duncan McNair. In: Arthur Eyffinger, Arthur Witteveen, Mohammed Bedjaoui: La Cour internationale de Justice 1946–1996. Martinus Nijhoff Publishers, Den Haag und London 1999, ISBN 9-04-110468-2, S. 306
Vorgänger
Titel neu geschaffen
Baron McNair
1955-1975Nachfolger
Clement John McNair
José Gustavo Guerrero | Jules Basdevant | Arnold McNair | Green H. Hackworth | Helge Klæstad | Bohdan Winiarski | Percy Spender | José Luis Bustamante y Rivero | Muhammad Zafrullah Khan | Manfred Lachs | Eduardo Jiménez de Aréchaga | Humphrey Waldock | Taslim Olawale Elias | Nagendra Singh | José María Ruda | Robert Yewdall Jennings | Mohammed Bedjaoui | Stephen M. Schwebel | Gilbert Guillaume | Shi Jiuyong | Rosalyn Higgins | Hisashi Owada
Präsidenten des Europäischen Gerichtshofs für MenschenrechteArnold McNair | René Cassin | Henri Rolin | Sir Humphrey Waldock | Giorgio Balladore Pallieri | Gérard Wiarda | Rolv Ryssdal | Rudolf Bernhardt | Luzius Wildhaber | Jean-Paul Costa
Personendaten NAME McNair, Arnold, 1. Baron ALTERNATIVNAMEN McNair, Arnold Duncan KURZBESCHREIBUNG britischer Jurist und Präsident des Internationalen Gerichtshofs von 1952 bis 1955 GEBURTSDATUM 4. März 1885 GEBURTSORT London STERBEDATUM 22. Mai 1975 STERBEORT London
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