- Natascha Wodin
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Natascha Wodin (* 8. Dezember 1945 in Fürth) ist eine deutschsprachige Schriftstellerin und Übersetzerin ukrainisch-russischer Abstammung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Natascha Wodin ist als Tochter ehemaliger russisch-ukrainischer Zwangsarbeiter in Fürth geboren worden und wuchs in Nürnberg und Forchheim auf. Sie war zunächst als gelernte Übersetzerin und Dolmetscherin tätig und übersetzte v.a. Lyrik und Prosa aus dem Russischen (u.a. Wenedikt Jerofejew, Andrei Bitow, Jewgenia Ginsburg). Seit den achtziger Jahren ist sie als freie Schriftstellerin tätig. Sie lebt heute in Berlin. In ihren Werken setzt sie sich vor allem mit dem Thema der Ortlosigkeit und Fremdheit zwischen zwei Kulturen auseinander. Ihre Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden.
Sie war von 1994 bis 2002 mit Wolfgang Hilbig verheiratet.
Werke
- Die gläserne Stadt, Roman 1983. ISBN 3-498-072-96-X
- Nadja, Briefe aus Russland, Hrsg. 1984. ISBN 3-88940-003-5
- Das Sprachverlies, Gedichte 1987. ISBN 3-546-498-25-9
- Einmal lebt ich. Roman 1989. ISBN 3-423-115-75-0
- Erfindung einer Liebe, Roman 1993. ISBN 3-379-007-45-5
- Die Ehe. Roman 1997. ISBN 3-378-005-96-3
- Das Singen der Fische, Erzählungen 2001. ISBN 3-884-231-82-0
- Nachtgeschwister, Roman 2009, ISBN 978-3-88897-560-8
Auszeichnungen
- 1984 Hermann-Hesse-Preis
- 1984 Kultur-Förderpreis der Stadt Nürnberg
- 1985 Andreas-Gryphius-Förderpreis
- 1988 Stipendium Künstlerhaus Edenkoben
- 1989 Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau
- 1990 Stipendium Akademie Schloss Solitude
- 1992 Stipendium Künstlerdorf Schöppingen
- 1998 Adelbert-von-Chamisso-Preis
- 2005 Wolfram-von-Eschenbach-Preis
- 2006 Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung
- 2009 Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau [1]
Literatur
- Katja Suren: „Am liebsten habe ich Geschichten mit Menschen, die essen oder gekocht werden“. Zur vermeintlich einigenden Kraft des Essens bei Natascha Wodin und Aglaja Veteranyi. In: Claudia Lillge, Anne-Rose Meyer (Hrsg.): Interkulturelle Mahlzeiten. Kulinarische Begegnungen und Kommunikation in der Literatur. Transcript-Verlag, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-89942-881-0. S. 171–184.[2]
- Katja Suren: Ein Engel verkleidete sich als Engel und blieb unerkannt: Rhetoriken des Kindlichen bei Natascha Wodin, Herta Müller und Aglaja Veterany. Helmer, Sulzbach 2011, ISBN 978-3-89741-316-0. (Dissertation, Universität Paderborn 2010[3])
Einzelnachweise
- ↑ rtlhessen.de: Natascha Wodin gewinnt Brüder-Grimm-Preis
- ↑ Buchbeschrieb beim Transcript Verlag. Abgerufen am 21. Dezember 2010.
- ↑ Liste der Promotionen an der Universität Paderborn. Abgerufen am 21. Dezember 2010.
Weblinks
- Literatur von und über Natascha Wodin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographische Angaben, Werke und Hörproben von Natascha Wodin bei Literaturport
- Rezensionen zu Werken von Natascha Wodin bei perlentaucher.de
- Artikel über Wodin aus den Nürnberger Nachrichten vom 19. Oktober 2005
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