Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation

Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation

Die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation, kurz NSBO, war eine Arbeiterorganisation der NSDAP.

Geschichte

Ab dem Jahr 1927 schlossen sich in, vornehmlich Berliner, Großbetrieben NSDAP-Mitglieder zu Betriebsgruppen als Alternative zu den Freien und den Christlichen Gewerkschaften zusammen. Die NSBO bildete sich im Jahre 1928 aus diesen Gruppen und wurde am 15. Januar 1931 zur ‚Reichsbetriebszellenabteilung der NSDAP‘ erklärt. Die offensive Mitgliederwerbung, auch unter Anwendung von Propaganda und Gewalt, fand statt unter dem Schlagwort „Hinein in die Betriebe“ und dessen Abkürzung „Hib“.

Bis zum Ende des Jahres wuchs die Mitgliederzahl auf circa 300.000, während die Freien und Christlichen Gewerkschaften nach wie vor weit über 5 Millionen Mitglieder aufweisen konnten. Die NSBO konnte insgesamt nur geringen Erfolg unter den bislang organisierten Arbeitern verzeichnen. Lediglich in einigen Regionen, wo sie spektakulär Streiks unterstützte, wie etwa den Streik bei der Berliner Verkehrsgesellschaft 1932, gelangen größere Erfolge.

Nach dem Verbot der anderen Gewerkschaften in Deutschland am 2. Mai 1933 war sie zunächst offiziell die Arbeiterorganisation in Deutschland, blieb jedoch unbedeutend gegenüber der wenige Tage später gegründeten Deutschen Arbeitsfront und ging bis 1935 in dieser auf.

Siehe auch

Literatur

  • Louis Dupeux, „Nationalbolschewismus“ in Deutschland 1919-1933. Kommunistische Strategie und konservative Dynamik, München 1985.
  • Reinhard Giersch, Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation (NSBO) 1930 (1931)-1934 (1935), in: Fricke, Dieter (Hrsg.), Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789-1945), Bd. 3, Leipzig 1985, S. 454-459.
  • Lore Heer-Kleinert, Die Gewerkschaftspolitik der KPD in der Weimarer Republik, Frankfurt/New York 1983.
  • Volker Kratzenberg, Arbeiter auf dem Weg zu Hitler? Die Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation. Ihre Entstehung, ihre Programmatik, ihr Scheitern 1927-1934, Frankfurt/Bern/New York 1987.
  • Reinhard Kühnl, Die nationalsozialistische Linke 1925-1930 (Marburger Abhandlungen zur Politischen Wissenschaft Bd. 6), Meisenheim am Glan 1966.
  • Helmut Lensing, Die Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation und die NS-Machtergreifung in der Grafschaft Bentheim, in: Bentheimer Jahrbuch 1993 (= Das Bentheimer Land Bd. 125), Bad Bentheim 1992, S. 167-194.
  • Gunther Mai, Die Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation. Zum Verhältnis von Arbeiterschaft und Nationalsozialismus, in: VfZG 31. Jg. 1983, S. 573-613.
  • Werner Rohr, Nationalbolschewistische Tendenzen in der Nordhorner NSDAP, in: Bentheimer Jahrbuch 1987 (= Das Bentheimer Land Bd. 111), Bad Bentheim 1987, S. 107-112.

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