- Natriumkaliumtartrat
-
Strukturformel Allgemeines Name Seignettesalz Andere Namen - Kaliumnatriumtartrat-Tetrahydrat
- Natriumkaliumtartrat
- Weinsäure Kalium-Natriumsalz
- E 337
Summenformel C4H4O6NaK CAS-Nummer 304-59-6 (wasserfrei)
6381-59-5 (Tetrahydrat)Kurzbeschreibung farbloser Feststoff[1] Eigenschaften Molare Masse 210,16 g/mol (wasserfrei)
282,22 g/mol (Tetrahydrat)Aggregatzustand fest[1]
Dichte 1,775 g·cm−3
Schmelzpunkt Siedepunkt Zersetzung bei 220 °C
Löslichkeit gut in Wasser (630 g/l bei 20°C)[1], schlecht in Ethanol
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Seignettesalz ist ein Salz der Weinsäure. Der französische Apotheker, nach dem es benannt wurde, Pierre Seignette, entdeckte es 1672. Es ist ein Doppelsalz, das Kalium- und Natriumionen enthält, mit der heutigen korrekten Bezeichnung Kalium-Natrium-Tartrat-Tetrahydrat (KNaC4H4O6 · 4 H2O). Die Tartrate sind die Salze der Weinsäure, Seignettesalz leitet sich von den beiden Basen Kali- und Natronlauge ab.
Das Seignettesalz wurde in La Rochelle entdeckt und wird daher auch Rocheller Salz genannt. Veraltete Bezeichnungen sind weinsaures Natronkalium oder Natronweinstein. Die wegen der Anwendung in der Pharmazie (mildes Brechmittel) wichtigen lateinischen Namen sind Tartarus natronatus, Natrokali tartaricum, Kalium tartaricum natronatum (frz. Tartrate de soude et de potasse, Sel de seignette, engl. Tartarated soda, Salt of seignette).
Herstellung
Kaliumnatriumtartrat kann aus Weinstein und Soda hergestellt werden, indem man eine Lösung von Soda mit Weinstein versetzt, bis kein Entweichen von Kohlensäure mehr stattfindet. Nach dem Eindampfen der filtrierten Lauge im Dampfbad bilden sich schöne Kristalle, die bei sehr geringer Wärme getrocknet werden, da sie sonst ihre Durchsichtigkeit bzw. Transparenz verlieren.
Eigenschaften und Verwendung
Die Kristalle bilden große, wasserhelle, rhombische Säulen. Das Salz schmilzt beim Erwärmen in seinem Kristallwasser, ist aber sonst ziemlich luftbeständig.
Es löst sich in sehr wenig Wasser, besitzt einen milden salzigen Geschmack und wird als ein kühlendes, leicht abführendes Mittel, z. B. als Seidlitzpulver angewandt. In der analytischen Chemie wird es als Hilfsmittel zum Nachweis von reduzierenden Zuckern mit der Fehlingschen Lösung II gebraucht. Dabei wird ausgenutzt, dass es ein guter Chelator ist und Kupferionen bindet.
In der Verwendung als Chelator kann anstelle des Salzes von Seignette auch ein anderes Tartrat verwendet werden, das mit entsprechenden Atomen ein ungeladenes Molekül bildet, solange dieses nicht selbst als Ligand für die Komplexbindung mit dem Seignettsalz in Frage kommt. Dass das käufliche Seignettesalz aus Kaliumnatriumtatrat zusammengesetzt ist, hängt mit den Kosten für dieses Produkt zusammen. Kaliumhydrogentartrat kommt sehr häufig in der Natur vor und lässt sich auf einfache Art und Weise gewinnen. Auch das für die Dosierung und die Neutralisation erforderliche Carbonat eines Alkalimetalls ist relativ billig, sobald Natriumcarbonat verwendet wird.
Wegen seiner piezoelektrischen Eigenschaft wurde es zur Herstellung des Kristalltonabnehmers verwendet.
Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 337 zugelassen.
Quellen
Wikimedia Foundation.