Nelson A. Rockefeller

Nelson A. Rockefeller
Nelson A. Rockefeller am 1. März 1975

Nelson Aldrich Rockefeller (* 8. Juli 1908 in Bar Harbor, Maine; † 26. Januar 1979 in New York), ein Enkel des berühmten Ölmagnaten John D. Rockefeller (1839–1937), war Gouverneur von New York und in der Regierung des Präsidenten Gerald Ford vom 19. Dezember 1974 bis zum 20. Januar 1977 der 41. Vizepräsident der Vereinigten Staaten.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

Rocky, wie er genannt wurde, war das dritte von sechs Kindern von John D. Rockefeller II.. Er war Enkel von John D. Rockefeller - an dessen Geburtstag auch er geboren wurde. Seinen zweiten Vornamen erhielt er nach seinem anderen Großvater Nelson W. Aldrich, ehemals Senator von Rhode Island. Sein Bruder Winthrop Rockefeller wurde später Gouverneur von Arkansas, sein Neffe John Davison Rockefeller, IV wurde Gouverneur von West Virginia.

Als Kind galt er als Anführer der fünf Rockefeller-Brüder John, Nelson, Laurance, Winthrop und David.

1930 schloss er sein Studium am Dartmouth College in Hanover, New Hampshire ab.

Politische Laufbahn

Rockefeller arbeitete zunächst für Unternehmen und Wohltätigkeitseinrichtungen der Familie Rockefeller. Während des Zweiten Weltkriegs war er für amerikanische Propaganda in Mittel- und Südamerika zuständig. Nach dem Krieg war er Vorsitzender des International Development Advisory Board, Teil von Präsidident Trumans Punkt Vier Programm für die Entwicklungshilfe.

Mit dem Wahlsieg seines republikanischen Parteifreundes Dwight D. Eisenhower zum US-Präsidenten wurde er Vorsitzender des Komitees President's Advisory Committee on Government Organization. Später wurde er Unterstaatssekretär im Ministerium für Gesundheit, Erziehung und Wohlfahrt.

Gouverneur von New York

Rockefeller und Präsident Johnson (1968)

1956 verließ Rockefeller die Regierung, um sich der Politik im Staat New York zu widmen. Bei den Wahlen zum Gouverneur von New York siegte er 1959 mit einem Vorsprung von 600.000 Stimmen. Er wurde dreimal wiedergewählt.

Schwerpunkte seiner Arbeit als Gouverneur waren die Verbesserung der Infrastruktur, Sozialer Wohnungsbau und Erziehungswesen - darunter der Ausbau der State University of New York. Zusammen mit großen Bauprojekten führte dies zu einem starken Anstieg des Budgets des Staates New York von 2,04 Milliarden US$ in seinem ersten Amtsjahr auf 8,8 Milliarden US$ im Haushaltsjahr 1973/1974. Von ihm initiierte strenge Gesetze gegen Drogenbesitz und Drogenhandel sind als Rockefeller drug laws bekannt. 1973 in Kraft getreten, gelten sie als mit die strengsten in den USA.

Ebenfalls in seine Amtszeit fällt eine Reorganisation des öffentlichen Personennahverkehrs in New York City.

Er galt als führende Persönlichkeit des moderaten oder liberalen Flügels der Republikaner. Für diese Gruppe wurde in den 1960er und 1970er oft der Begriff Rockefeller Republicans verwendet (im Gegensatz zu Barry Goldwater und später Ronald Reagan).

Ziel Präsidentschaft

Rockefeller bemühte sich 1960, 1964 und 1968 vergeblich um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei. 1960 gab er frühzeitig gegen den damaligen US-Vizepräsidenten Richard M. Nixon auf und unterstützte dann dessen Wahlkampf gegen den Demokraten John F. Kennedy.

1964 galt Rockefeller zunächst als Favorit für die Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten gegen Barry Goldwater. Das Scheitern seiner Kandidatur - trotz zuvor ermutigender Umfragen - wurde mit seiner Scheidung und der schnellen Wiederheirat mit einer ebenfalls geschiedenen Frau erklärt.

1968 scheiterte ein weiterer Versuch wiederum an Nixon, der die anschließenden Wahlen auch gewann. Ein außenpolitischer Berater (und Freund) Rockefellers im Wahlkampf von 1968 war Henry Kissinger, der in der Präsidentschaft Nixons wichtige Ämter bekleidete. Als Rockefeller 1973 als Gouverneur zurücktrat, wurde vermutet, dass er sich ein viertes Mal um die Präsidentschaftskandidatur bewerben würde. Einige Agenturen mutmaßten auch, seine Nominierung zum US-Vizepräsidenten durch Gerald Ford sei eine Vorbereitung auf den Wahlkampf von 1976.

Vizepräsident der USA

Nach dem Rücktritt Nixons als Präsident nominierte dessen Nachfolger Gerald Ford Rockefeller als neuen Vizepräsidenten. Nach den erforderlichen Anhörungen im Kongress wurde er bestätigt und trat sein Amt am 19. Dezember 1974 an. Nach Ford war Rockefeller der zweite Vizepräsident, für dessen Ernennung der 25. Verfassungszusatz angewendet wurde. Am 3. November 1975 teilte er dem Präsidenten mit, dass er für den Wahlkampf von 1976 nicht als Kandidat zur Verfügung stehe. Da Ford sich innerhalb der Republikaner gegen Ronald Reagan als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen durchsetzen musste, galt der liberale Rockefeller als Belastung. Ford gewann die Nominierung und trat stattdessen mit Bob Dole gegen die dann siegreichen Jimmy Carter und Walter Mondale an.

Tod

Rockefeller starb am 26. Januar 1979 an einem Herzinfarkt.

Trivia

  • Rockefeller war ein sehr aktiver Sammler Moderner Kunst. Er setzte das Engagement seiner Mutter für das Museum of Modern Art fort und unterstützte eine Reihe weiterer Museen.
  • Aus dem Wahlkampf von 1976 ist ein Bild erhalten, in dem er einer Gruppe störender Hippies den Stinkefinger entgegenhält.
  • Über die genaue Ursache seines Todes kursierten mehrere Versionen.
  • Er hat am gleichen Tag Geburtstag wie auch sein Großvater John D. Rockefeller, am 8. Juli.

Siehe auch

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