Nenzingen

Nenzingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Orsingen-Nenzingen
Orsingen-Nenzingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Orsingen-Nenzingen hervorgehoben
47.8355555555568.9330555555555444Koordinaten: 47° 50′ N, 8° 56′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Konstanz
Höhe: 444 m ü. NN
Fläche: 22,23 km²
Einwohner: 3133 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 141 Einwohner je km²
Postleitzahl: 78359
Vorwahlen: 07771, 07774
Kfz-Kennzeichen: KN
Gemeindeschlüssel: 08 3 35 099
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Stockacher Straße 2
78359 Orsingen-Nenzingen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Bernhard Volk

Orsingen-Nenzingen ist eine Gemeinde im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Orsingen-Nenzingen liegt im Hegau zwischen Singen (Hohentwiel) und Stockach.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Eigeltingen, im Osten an die Stadt Stockach, im Süden an Steißlingen und im Westen an Volkertshausen und die Stadt Aach.

Geschichte

Am 21. April 839 wurde Nenzingen als Nancingas in einer Urkunde des Klosters Reichenau erstmals erwähnt. Der Ort gehörte zur Landgrafschaft Nellenburg und kam nach den Aussterben der Grafen von Nellenburg 1423 zu Vorderösterreich. Am 25. März 1799 kam es zur Schlacht bei Stockach, die eigentlich Schlacht von Nenzingen heißen müsste, denn das Dorf lag genau zwischen den Stellungen der Österreicher und Franzosen. 1805 kam Nenzingen zu Württemberg und 1810 zum neu geschaffenen Großherzogtum Baden. Am 27. Dezember 1094 wurde Orsingen erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte auch dieses Dorf zum Einflussbereich der Landgrafen von Nellenburg, die es jedoch 1174 an die Herren von Langenstein weitergaben. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzer häufig, bis Orsingen 1826 zu Baden kam.

Beide Ortsteile gehörten bis 1973 zum Landkreis Stockach. Als dieser aufgelöst wurde, wechselten sie in den Landkreis Konstanz. Im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform wurden die beiden Orte am 1. Januar 1975 zusammengelegt.

Auf dem Gemeindegebiet von Orsingen-Nenzingen gibt es folgende Burgreste: Burg Großer Felsen, Heidenschlössle, Burg Kirnberg.

Nenzingen 1902
Orsingen um 1900

Wappen der Ortsteile

Politik

Gemeinderat

  • CDU 41,9 % (+3,0) – 5 Sitze (=)
  • FWG 35,2 % (−1,2) – 4 Sitze (=)
  • SPD 22,9 % (−1,8) – 3 Sitze (=)

Wirtschaft und Infrastruktur

Die früher eher landwirtschaftlich geprägte Gemeinde entwickelte sich zu einer Wohngemeinde, in der sich auch immer mehr mittelständische Betriebe ansiedeln. Orsingen bietet mit dem Gewerbegebiet Hinter dem Spital, Nenzingen mit dem Gewerbegebiet Im Grund Grundstücke für kleine und mittlere Unternehmen. Die Gemeinde hat auch Anteil an dem gemeinsam mit der Stadt Stockach erschlossenen Industriegebiet Hardt.

Verkehr

Orsingen-Nenzingen liegt nahe (circa 1,5 Kilometer entfernt) der Bundesautobahn 98, die eine Anbindung Richtung Stuttgart, Singen (Hohentwiel), Konstanz und Friedrichshafen gewährleistet. Der Nahbereich ist mit der Bundesstraße 31 und der Landesstraße 223 erschlossen.

Bahnanschluss besteht im Ortsteil Nenzingen durch die Seehäsle genannte Strecke Radolfzell–Stockach, die von der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) im Stundentakt bedient wird.

Behörden

Der Sitz der Verwaltung befindet sich im Ortsteil Nenzingen.

Bildung

In jedem Ortsteil gibt es einen kommunalen Kindergarten sowie in Nenzingen eine Grundschule mit Außenstelle in Orsingen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Kirchen

Im Ortsteil Nenzingen ist besonders die Martinskapelle zu erwähnen. Ihre Glocke gilt als die zweitälteste in Deutschland. Mehrere Figuren des Bildhauers Feuchtmayer sind hier als Kopien zu sehen. Die Originale sind im Rosengartenmuseum Konstanz ausgestellt. Die Kapelle wurde im Jahre 2006 renoviert.

Sonstiges

Bei Orsingen fanden sich Reste einer zivilen Straßensiedlung (vicus) aus vespasianischer oder trajanischer Zeit[2], man stieß auf römische Mauern und fand römische Waffen[3], 1910/1911 römische Gebäudereste[4], römerzeitliche Keramik[5], eine 71 n. Chr. in Rom geprägte und 1976 gefundene Kupfermünze und eine den Gott Jupiter darstellende Hausaltarfigur. Diese Bronze-Statuette befindet sich im Bestand des Freiburger Museums für Vor- und Frühgeschichte. Eine Römerstraße zog sich von Eschenz (Tasgetium) über Rielasingen-Singen an Orsingen vorbei nach Liptingen. In Orsingen gab es einen Abzweig nach Pfullendorf und Burgweiler.

Museen

In historischer Umgebung des Schloss Langensteins befindet sich das Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee.

Musik

  • Musikverein Nenzingen e. V.
  • Musikverein Orsingen e. V.
  • Männergesangsverein Nenzingen - Frauenchor e. V.
  • Akkordeon Orchester Nenzingen e. V.
  • Kirchenchor Nenzingen
  • Kirchenchor Orsingen

Sport

  • Rad- und Motorsportverein Nenzingen 1904 e. V.
  • Rad- und Motorsportverein 1910 Orsingen e. V.
  • Sportverein-Orsingen-Nenzingen e. V.
  • Turnverein Nenzingen e. V.
  • Schützenverein Nenzingen e. V.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Eric Breuer: Der Vicus von Orsingen im Kontext der römerzeitlichen Besiedlung im Landkreis Konstanz. Dissertation des Seminars für Ur- und Frühgeschichte der Universität Basel
  3. Vgl. Bonner Jahrbücher hrsg. von Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande, Rheinisches Landesmuseum Bonn, 1881. S. 98
  4. Vgl. Hans Gebhart, Konrad Kraft, Maria R. Alföldi, Karlhorst Stribrny: Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland. 1960. S. 226
  5. Vgl. D. Wollheim: Römerzeitliche Keramik aus Orsingen/Hegau

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