Neo freerunner

Neo freerunner

Openmoko (offene Mobilkommunikation) ist ein hauptsächlich vom gleichnamigen Unternehmen Openmoko Inc. vorangetriebenes Projekt mit dem Ziel, ein offenes (im Sinne freier Software) Smartphone-Betriebssystem zu entwickeln. Das Betriebssystem soll zuerst auf dem von der taiwanesischen Firma FIC hergestellten Neo eingesetzt werden. Durch einen möglichst offenen Entwicklungsprozess versucht das Projekt, eine große Gemeinde an externen Softwareentwicklern und Open-Source-Enthusiasten aufzubauen.

Inhaltsverzeichnis

Openmoko-Distribution

Geschichte

Die Openmoko-Plattform wurde erstmals November 2006 auf der „Open Source in Mobile Conference“ in Amsterdam vorgestellt. Im August 2007 wurde eine überarbeitete GTK-Oberfläche unter dem Namen 2007.2 vorgestellt, u. a. da die alte Oberfläche schlecht mit Fingern zu bedienen war. Im April 2008 wurde eine erste Version des „April Software Updates - ASU“ veröffentlicht, welches unter Verwendung des ausgereiften Qtopia eine schnellere Produktreife zum Ziel hat. Unter dem Namen 2008.08 wurde eine weiterentwickelte Version davon im August 2008 veröffentlicht. Im Rahmen der Openmoko Framework Initiative wurde im Mai 2008 der „Freesmartphone.org - FSO“-Stack veröffentlicht, welcher eine neue D-Bus basierte Middleware enthält.

Software

Alle von Openmoko zur Verfügung gestellten Firmware-Images basieren auf OpenEmbedded, dem Bootloader U-Boot und einem aktuellen 2.6er Linux-Kernel.

Das 2007.2 Image verwendet außerdem gsmd zur Verwaltung des Smartphone-GSM-Modems, die Paketmanagement-Software iPKG, das X-Window-System KDrive, Matchbox als Fenstermanager, GTK+, den Evolution Data Server, das Openmoko-Framework, sowie einige Openmoko-spezifischen Anwendungen.

Das 2008.08 Image verwendet stattdessen u. a. das von Openmoko auf X portierte Qtopia, die Enlightenment Foundation Libraries, den neu entwickelten Enlightenmentaufsatz Illume und das von iPKG abgeleitete oPKG.

Speziell für Openmoko wurden und werden einige Anwendungen entwickelt. Hierzu gehören eine Telefonanwendung, ein Nachrichten-Programm zum Empfangen und Senden von SMS, ein auf WebKit basierender Webbrowser, ein Mediaplayer, ein RSS-Feed-Reader, eine Sprach- sowie eine Gesten-Erkennung.

Da alle von Openmoko veröffentlichten Images auf OpenEmbedded basieren, lassen sich nahezu alle in OpenEmbedded zur Verfügung stehenden Toolkits und Programme mit jedem Image verwenden. Außerhalb von OpenEmbedded ist auch Qt Extended (ehemals Qtopia) auf dem Neo FreeRunner lauffähig.

Zielplattform ist zunächst das von FIC, der Mutterfirma von Openmoko Inc. hergestellte Neo. Openmoko wurde jedoch auch schon teilweise auf die Motorola EZX-Plattform und auf Geräte von HTC und Palm portiert. Das Dash Express (Projektname HXD8), bei dem es sich um ein mobiles Navigationssystem der Firma Dash handelt [1], basiert auf einem Hardwaredesign von FIC und verwendet einen von Openmoko angepassten Linux-Kernel.

Neo

FIC Neo 1973
Neo FreeRunner

Das erste Mobiltelefon des Projekts ist das Neo 1973 (interner Name: GTA01). Der Name Neo 1973 soll für die Renaissance des Traums der perfekten Kommunikation stehen. 1973 führte Marty Cooper das erste Gespräch mit einem Mobiltelefon. [2] Die für den Massenmarkt geplante, überarbeitete Version GTA02 trägt den Namen Neo FreeRunner.

Abgesehen von zwei Hardware-Tasten an der Seite des Telefons wird das Neo ausschließlich mittels Touchscreen bedient. Einige einfache Programme sind dabei speziell für die Bedienung mit den Fingern konzipiert, für andere wird ein Eingabestift benötigt.

Mit Erscheinen einer neuen Hardware-Version wird die Software-Unterstützung im Gegensatz zu anderen Herstellern nicht eingestellt, sondern auch für ältere Modelle weiterhin gepflegt, da auf allen Geräten (soweit möglich) die gleiche Software laufen soll.

Als Alternative zu Openmoko hat Qt Software inzwischen Qt Extended (ehemals Qtopia) auf das Neo 1973 portiert.[3] Zudem kann auch Debian mittels eines Skriptes auf eine Speicherkarte von mindestens 512 MB installiert werden. Auch Gentoo-Linux wurde speziell auf die Neo Freerunner Hardware portiert. Bereits seit Anfang November können erste portierte Android-Versionen getestet werden. Neben diesen bekannteren Linux Distributionen existieren noch drei weitere. FSO (FreeSmartphone.Org) wird von Openmoko entwickelt bzw. vorangetrieben und bietet in tieferen Software Schichten grosse Zuverlässigkeit. Auf FSO setzt SHR (Stable Hybrid Release) auf welches sich auf elementare Funktionen wie Telefonieren und SMS-Schreiben konzentriert. FDOM versucht die Vorzüge aller Distributionen zu vereinen um die dargebotenen Möglichkeiten aufzuzeigen, so ist standardmäßig ein 3D-Ego-Shooter namens Duke Nukem 3D installiert.[4]

Spezifikationen

Kenngröße Daten des Neo 1973 (GTA01) Daten des Neo FreeRunner (GTA02)
Funknetz Tri-Band GSM/GPRS-Modul im 900/1800/1900 MHz-Bereich bzw. 850/1800/1900 MHz GSM für den US-Markt
Maße 120,7 mm × 62 mm × 18,5 mm
Gewicht 158 g
Display 2,8", 480 x 640 Pixel, 283 dpi
Akku 1200 mAh
Betriebssystem Openmoko Linux, Qtopia Openmoko Linux, Qt Extended, Debian, Android
Speichergröße 128 MB SDRAM; 64 MB NAND-Flash; erweiterbar mit microSD Karten 256 MB NAND-Flash
Prozessor Samsung S3C2410AL-26-Chip (266 MHz) CPU S3C2442 (400 MHz)
Schnittstellen Bluetooth 2.0, 2.5-mm-Klinkenstecker Schnittstellen des GTA01; WLAN-Unterstützung
Besonderheiten A-GPS A-GPS; zwei Beschleunigungssensoren

Datenblätter für das Neo 1973 (GTA01) geben eine Höhe von 120,7, eine Breite von 62 und eine Tiefe von 18,5 Millimetern für das gesamte Gerät, sowie eine Diagonale von 2,8 Zoll (etwa 7 cm) für das Touchscreen-Matrix-LCD mit VGA-Auflösung (480×640 Pixel, 283 dpi) an. Das Gerät verfügt über einen A-GPS-Chip sowie über einen microSD-Einschub und Bluetooth 2.0. Ferner gibt es einen 2,5-mm-Klinkenstecker für Audio (für Kopfhörer oder Sprechgarnitur) und zwei zusätzliche Lautsprecher auf der Rückseite, die an einen 1,2-Watt-Stereoverstärker angeschlossen sind. Aufgeladen wird der 1200 mAh Akku über USB.[5] Als CPU dient ein Samsung S3C2410AL-26-Chip (266 MHz). Diesem stehen 128 MB RAM und 64 MB Flashspeicher zur Verfügung.[6] Das Tri-Band GSM/GPRS-Modul arbeitet im 900/1800/1900 MHz-Bereich.

Das Neo FreeRunner (GTA02) [7] hat neben der schnelleren CPU S3C2442 (400 MHz) von Samsung auch WLAN-Unterstützung, 256 MB Flashspeicher, hardwarebeschleunigte 2D-/3D-Grafik (SMedia 3362) und zwei Beschleunigungssensoren. Dafür entfällt einer von den Stereo-Lautsprechern.[8] Neben der 900/1800/1900 MHz GSM-Version gibt es auch eine 850/1800/1900 MHz GSM-Version für den US-Markt.

Bei der überarbeiteten Version (GTA03) sollte eine Kamera integriert werden, die Qualität des Audioausgangs verbessert werden, auf den sich als Flaschenhals erweisenden Grafikbeschleuniger verzichtet werden, ein Quadband-Edge-GSM-Modul verwendet werden und das Gehäuse ein neues Design bekommen. Die weitere Entwicklung des Gerätes wurde von Openmoko jedoch eingestellt.

Sowohl die Gehäuse CAD-Dateien als auch die internen Schaltpläne wurden sowohl vom Neo 1973 als auch vom Neo FreeRunner unter einer freien Lizenz veröffentlicht.

Alternativen / Vergleichbare Plattformen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tim O'Reilly über Dash und Openmoko: http://radar.oreilly.com/archives/2007/10/dash_web2summit_openmoko.html
  2. http://www.heise.de/tr/artikel/85138
  3. Pro-Linux News:http://www.pro-linux.de/news/2007/11741.html
  4. OpenMoko Wiki: Distributions:http://wiki.openmoko.org/wiki/Distributions (Englisch, teilweise übersetzt)
  5. Offizielle Ankündigung: http://lists.openmoko.org/pipermail/announce/2007-January/000000.html
  6. Hardwarebeschreibung im Openmoko-Wiki http://wiki.openmoko.org/wiki/Neo1973_Hardware#Processor
  7. Ankündigung des Verkaufstarts und der nächsten Version GTA02: http://lists.openmoko.org/pipermail/announce/2007-June/000013.html
  8. Openmoko-Präsentation auf dem LinuxTag 2007: http://www.vanille-media.de/misc/openmoko-lt2007.pdf

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