- Nephridien
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Als Nephridium (gr. nephros – Niere) bezeichnet man ein Organ zur Ausscheidung giftiger Abbauprodukte. Im Tierreich gibt es mehrere Typen von Nephridien:
- Protonephridien: Sie sind die einfachsten Ausscheidungsorgane und kommen hauptsächlich bei Tieren ohne sekundäre Leibeshöhle vor, so sind sie z. B. typisch für Plattwürmer (Plathelminthes), und Larven von Weichtieren und Ringelwürmern.
Vielfach verzweigte Röhren beginnen jeweils blind mit einer Reusengeißelzelle (auch Cyrtocyte oder Terminalzelle genannt). Darin erzeugt eine „Wimpernflamme“ (ein ständig schlagendes Cilienbündel) eine Strömung der Flüssigkeit aus der Terminalzelle in das Röhrensystem hinein. Dadurch entsteht ein Unterdruck, und die Gewebsflüssigkeit wird durch die von Podocyten gebildeten Reusenstäbe an der Cyrtocyte filtriert (Ultrafiltration). Podocyten der Terminalzelle und der angrenzenden Kanalzelle bilden zahlreiche, ineinander verzahnte Füßchen aus, die nur durch feine Spalträume getrennt sind. Sie sind von einer Basalmembran überzogen und stellen somit eine Filterbarriere der umgebenden Flüssigkeit dar. Das dabei entstehende Filtrat nennt man Primärharn, dieser befindet sich nun „innerhalb“ des Protonephridiums und enthält außer Zellen und größeren Proteinen noch alle im Blut vorhandenen Stoffe. In dem auf die Cyrtocyte folgenden Tubulus werden nun also diejenigen Teile des Primärharns, die der Organismus noch verwerten kann (kleinere Proteine, Ionen), reabsorbiert. Der dadurch entstandene Sekundärharn enthält nun hauptsächlich den Organismus belastende Stoffe und wird somit durch die nach außen mündenden Nephridialporen ausgeschieden. Reusengeißelzelle und Kanalzelle entstehen in der Ontogenese wahrscheinlich unabhängig voneinander und nähern sich in der weiteren Entwicklung einander an. Dabei schieben sich die von beiden Zellen ausgebildeten Füßchen ineinander, so dass der röhrenförmige Kanal entsteht, der von den Zellen umgeben ist.
- Metanephridien: Sie sind charakteristisch für die Ringelwürmer (Annelida), vermutlich auch bei Schnurwürmer (Nemertini) vorhanden, für viele Weichtiere (Mollusca) und für Krebstiere (Crustacea) (hier Maxillar- oder Antennennephridien genannt).
Es handelt sich hierbei um Kanäle, die über einen Wimperntrichter (Nephrostom) mit dem Coelom verbunden sind und dann nach außen führen. Die Ultrafiltration findet abermals über Podocyten (s. o.) statt, die sich am Coelomepithel beim Wimperntrichter befinden. Dem so entstandenen Filtrat (Primärharn) werden, wie bei den Protonephridien, im Tubulus die noch verwertbaren Teile entzogen und reabsorbiert, so dass der Sekundärharn dann über einen verschließbaren Nephridialporus nach außen münden kann.
Eine Fortentwicklung eines Metanephridiums ist das Nephron, die anatomische und funktionelle Einheit der Wirbeltier-Niere
- Malpighische Gefäße sind typisch für viele Gliederfüßer (Arthropoda) (sonst Metanephridien) wie etwa Spinnentiere (Arachnida), Tausendfüßer (Myriapoda) und Insekten (Insecta).
- Protonephridien: Sie sind die einfachsten Ausscheidungsorgane und kommen hauptsächlich bei Tieren ohne sekundäre Leibeshöhle vor, so sind sie z. B. typisch für Plattwürmer (Plathelminthes), und Larven von Weichtieren und Ringelwürmern.
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