- Nesidiom
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Klassifikation nach ICD-10 D13.7 Gutartige Neubildung des endokrinen Drüsenanteils des Pankreas ICD-10 online (WHO-Version 2006) Das Inselzelladenom (Syn. Nesidiom, Nesidioblasto, Adenoma insulocellulare) ist eine sehr seltene, gutartige Geschwulst des Inselorgans der Bauchspeicheldrüse. Es kann von unterschiedlichen Zelltypen ausgehen. Meist ist es hormonell aktiv und verursacht dann entsprechende klinische Symptome. Tumore mit fehlender hormoneller Aktivität (klinisch stumm) werden in manchen Fällen als bloßer Zufallsbefund bei etwa einer von hundert Obduktionen gefunden.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung des Begriffes
Der Begriff "Inselzelladenom" bezeichnet grundsätzlich einen gutartigen Tumor aus der Gruppe der gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumore (Typ 1a).[1]
Die Dignität (ob gut- oder bösartig) von Tumoren des Inselorgans kann jedoch letztlich erst im Sinne einer Bösartigkeit definitiv festgestellt werden, wenn Metastasen auftreten. Daher wird auch vorgeschlagen für Tumore dieses Ursprunges allgemein den neutralen Begriff "Inselzelltumore" zu verwenden.[2] Nachweislich bösartige Tumore dieses Ursprunges werden als Inselzellkarzinome bezeichnet.[3]
Systematik
Zu den Inselzelladenomen zählen das Insulinom (von den β-Inselzellen ausgehend daher insulinproduzierend), das Glucagonom (von den α-Inselzellen ausgehend, daher glucagonproduzierend) und das Gastrinom (gastrinproduzierender Tumor, der in 80% aller Fälle im Pankreas sitzt und Ursache des Zollinger-Ellison-Syndroms ist)[4]. Die VIP-produzierende Form wird auch als Vipom (Syn. VIPom, D1-Tumor - ist Ursache des Verner-Morrison-Syndrom) bezeichnet.[1] Inselzelladenome zählen zu den "neuroendokrinen Tumoren" (GEP-NET - gastroenteropankreatischer neuroendokriner Tumor).[5][2][3]
Anmerkungen
Die Inselzellademone sind sehr selten, ihre Inzidenz beträgt weniger als 1:100000. Im allgemeinen Obduktionsgut liegt sie bei 0,4-1,5%.[5] In der Literatur wird der Oberbegriff "Inselzelladenom" in manchen Fällen auch gleichbedeutend mit "Insulinom" verwendet.[6] Inselzelladenome können im Rahmen einer multiplen endokrinen Neoplasie Typ 1 auftreten.[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b Reuter P.: Springer Grosswörterbuch Medizin, Springer, 2005, S.437, ISBN 354021352X, hier online
- ↑ a b Thomas C.: Histopathologie, Schattauer Verlag, 2006, S.279, ISBN 3794524292, hier online
- ↑ a b Lohr M., e.a.: Innere Medizin, Urban&FischerVerlag, 2005, S.392, ISBN 3437424513, hier online
- ↑ Bogensberger S.: Hexal Taschenlexikon Medizin, Urban&FischerVerlag, 2004, S.359, ISBN 3437150111, hier online
- ↑ a b Feichter G., e.a.: Zytopathologie, Springer, 2000, S.278, ISBN 3540665021, hier online
- ↑ a b Brochert A.: Chirurgie von Fall zu Fall, Urban&FischerVerlag, 2005, S.28, ISBN 3437439715, hier online
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