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Pedro Arrupe (* 14. November 1907 in Bilbao, Spanien; † 5. Februar 1991 in Rom) war der 28. Generalobere der Gesellschaft Jesu (Jesuitenorden; lat: Societas Jesu).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Baske Arrupe begann Medizin an der Universität Madrid zu studieren, beendete es aber nicht. 1927 trat er in die Gesellschaft Jesu ein, absolvierte sein Noviziat in Loyola (bei Azpeitia in Gipuzkoa) und begann sein Philosophiestudium in Oña (Provinz Burgos).
Weil die Regierung unter Franco den Jesuitenorden in Spanien auflöste, studierte er in Marneffe (Belgien) und im deutschen Theologat in Valkenburg (Niederlande). 1936 wurde er in Marnffe zum Priester geweiht. Das damals nach der Priesterweihe übliche 4. Jahr im Theologiestudium absolvierte er am St. Mary's Kolleg in Kansas (Missouri) und anschließend sein Tertiat in Cleveland/Ohio. Von dort wurde er vom Orden am 15. Oktober 1938 als Missionar nach Japan gesandt. Bis 1940 studierte er die Sprache und arbeitete in einem Armenviertel von Tokio. Von 1940 bis 1942 war er Pfarrer in Yamaguchi. Ab 1942 wirkte Arrupe als Novizenmeister in Hiroshima, wo er den Abwurf der Atombombe erlebte. Da er in einem von deutschen Jesuitenbrüdern aus festem Stein gebauten Schulhaus wohnte, überlebte er und konnte zusammen mit den Novizen ein Notspital einrichten. 1954 wurde er Vizeprovinzial, nach der Erhebung Japans zur Provinz des Jesuitenordens, 1958 der erste Provinzial.
Als der 27. Generalobere des Ordens, Jean Baptiste Janssens, 1964 starb, wählte die Generalversammlung des Ordens 1965 Pedro Arrupe am 22. Mai zum 28. Generaloberen. In dieser Funktion steuerte er mit seinem Charisma und großer persönlicher Frömmigkeit den Orden durch die Umbruchsjahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, die dem Orden eine schwere Krise bescherten.
Dieses Amt hatte er bis zu seinem Schlaganfall im August 1981 inne. Zu diesem Zeitpunkt hatte Arrupe bereits versucht, eine Generalkongregation des Ordens für die Wahl eines Nachfolgers einzuberufen. Dies verzögerte jedoch Papst Johannes Paul II., der statt dessen den Jesuiten Paolo Dezza als persönlichen Delegaten an die Spitze des Ordens berief. Arrupe selbst war, von Krankheit gezeichnet, nicht mehr fähig das Amt auszuüben. Erst 1983 konnte eine Generalkongregation einberufen werden; diese wählte Peter Hans Kolvenbach zum neuen Generaloberen; Arrupe war unter den ersten Gratulanten.
Im Alter von 84 Jahren starb der von den Jesuiten zunehmend verehrte Pedro Arrupe am 5. Februar 1991 in Rom.
Werke
- Yo viví la bomba atomíca (1952)
- Arrupe, Pedro: Unser Zeugnis muss glaubwürdig sein. Ein Jesuit zu den Problemen von Kirche und Welt am Ende des 20. Jahrhunderts. Mit einem Vorwort von Karl Rahner. Ostfildern (Schwabenverlag). 2 Auflage 1981.
- Zwiefelhofer, Hans (Hrsg.): Im Dienst des Evangeliums. Ausgewählte Schriften von P. Pedro Arrupe S.J., Generaloberer der Gesellschaft Jesu (1965-1983). München (Erich Wewel) 1987.
Literatur
- Maier, Martin: Pedro Arrupe - Zeuge und Prophet. Würzburg (Echter) 2007.
Weblinks
- Literatur von und über Pedro Arrupe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Vorgänger
Generaloberer der Gesellschaft Jesu
1965–1983Nachfolger
Personendaten NAME Arrupe, Pedro KURZBESCHREIBUNG spanischer Ordensgeneral GEBURTSDATUM 14. November 1907 GEBURTSORT Bilbao Spanien STERBEDATUM 5. Februar 1991 STERBEORT Rom
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