Neujungfrauenfriedhof

Neujungfrauenfriedhof
Der Friedhof im Winter
Ein Hauptweg auf dem Nowodewitschi-Friedhof mit Blick auf ein Gebäude des gleichnamigen Klosters
Offizieller Plan des Friedhofs[1]

Der Moskauer Nowodewitschi-Friedhof (russisch Новодеви́чье кла́дбище, zu Deutsch „Neujungfrauen-Friedhof“) ist einer der bekanntesten Ehrenfriedhöfe in Russland. Er liegt am linken Moskwa-Ufer am südwestlichen Ende des Zentralen Stadtbezirks der russischen Hauptstadt. Seinen Namen verdankt er dem zum UNESCO-Welterbe zählenden, gleichnamigen Kloster, vor dessen Mauern er liegt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits im 16. Jahrhundert entstand auf dem Gebiet des Neujungfrauenklosters ein Kirchhof, der im Laufe der Zeit zu einem renommierten Begräbnisplatz der Oberschicht wurde, auf dem zunächst hauptsächlich der Moskauer Adel und Klerus beerdigt wurde, später zunehmend auch Kaufleute, Professoren und Künstler. 1898 wurde der Friedhof über die südliche Klostermauer hinaus erweitert und bekam in den nachfolgenden Jahren seine eigene Mauer. 1949 wurde der Friedhof erneut erweitert.

Seit den Sowjetzeiten ist der Nowodewitschi-Friedhof ein reiner Ehrenfriedhof, auf ihm werden also nur Ehrenbürger wie beispielsweise bedeutende Politiker, Künstler oder Wissenschaftler beerdigt. Dies ist der Grund für die Vielzahl der Grabstätten diverser prominenter Personen auf diesem Friedhof. Insgesamt liegen hier über 27.000 Tote begraben. Neben Gräbern befinden sich in den alten und neuen Friedhofsmauern Columbarien.

Als Begräbnisplatz wird heute nur noch das Friedhofsgelände außerhalb der Klostermauern genutzt. Der alte Kirchhof auf dem Klosterareal (die sogenannte Nekropolis des Neujungfrauenklosters) ist bis heute erhalten geblieben, dort finden aber ausschließlich die Vorsteherinnen des Klosters ihre letzte Ruhe; bei der Reaktivierung des Klosters wurden aber auch bereits vorhandene Grabstätten freigelegt.

Aufgrund der mehrmaligen Erweiterung des Friedhofareals werden die folgenden Teile unterschieden: (a) „Altes Territorium“ (Reihen 1 bis 4), (b) „Neues Territorium“ (Reihen 5–8), (c) „Neuestes Territorium“ (Reihen 9–11).

Bekannte Persönlichkeiten auf dem Friedhof

A–F

Grabstätte Nadeschda Allilujewa-Stalins
Grabstätte Nikita Chruschtschows

G–L

Grabstätte Nikolai Gogols
Grabdenkmal für Andrei Gromyko
Grab Boris Jelzins (2007, kurz nach der Beerdigung)
Gedenkstein für Boris Jelzin (aufgestellt 2008)

M–R

Grab Wladimir Majakowskis
Grabdenkmal des Bildhauers Matwei Maniser
Grab Sergei Prokofjews

S–Z

Grab Dmitri Schostakowitschs
Grabdenkmal für Leonid Sobinow in der Rolle des "sterbenden Schwan"
Grabstätte Anton Tschechows

* = wurde auf den Nowodewitschi-Friedhof umgebettet

Bekannte Bildhauer der Grabmale

  • Sergei Konjonkow (1874–1971): eigenes Grabmal, Grab Otto Schmidt
  • Wera Muchina (1889–1953): Grabmal Leonid Sobinow
  • Ernst Neiswestny (* 1925): Grabmäler Chruschtschow, Landau
  • Iwan Schadr (1887–1941): Grabmal Nadeschda Allilujewa

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Bedeutung: gelb = Politiker und Militärs, bräunlich = Maler und Bildhauer, graubraun = Helden der SU bzw. des ZWK, hellblau = Kosmonauten und Flieger, weißlich = Gelehrte und Konstrukteure, violett = Komponisten, Musiker, Sänger und Regisseure, grün = Schriftsteller und Dichter, h’violett = interessante Denkmäler

Weblinks

55.72472222222237.5513888888897Koordinaten: 55° 43′ 29″ N, 37° 33′ 5″ O


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