- Neukastel (Leinsweiler)
-
Burg Neukastel Treppen an Burg Neukastel
Alternativname(n): Neukastell, Nicastel Entstehungszeit: 1100 bis 1200 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Mauerreste Ständische Stellung: Adlige, Ministeriale Ort: Leinsweiler Geographische Lage 49° 11′ 20″ N, 8° 0′ 55″ O49.1888888888898.0152777777778Koordinaten: 49° 11′ 20″ N, 8° 0′ 55″ O Die Burg Neukastel, manchmal auch Neukastell oder Nicastel genannt, ist heute ein Burgrest einer pfalzgräfliche Burg aus dem 12. Jahrhundert über dem Ort Leinsweiler im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz.
Seitdem die Höhenburg im 17. Jahrhundert zerstört wurde, ist sie eine Ruine. Sie besteht aus einer Oberburg mit Aussichtsplattform auf einem Sandsteinfelsen und einer Unterburg mit Felsenhöhle und Halsgraben. Mauerreste sind nur noch wenige vorhanden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mittelalter
1123 fand die Burg, die vermutlich von den Saliern erbaut wurde, erstmals urkundlich Erwähnung im Zusammenhang mit Heinrich von Neukastel.
1246 erfolgte zusammen mit den Reichskleinodien auf der benachbarten Burg Trifels an König Konrad IV. die Übergabe der Burg durch die Frau des Reichstruchsessen Philipp I. von Falkenstein, Isengard. Seit diesem fungierte sie als Reichsburg zum Schutz des Trifels. 1252 bzw. 1253 benannte sich Ludwig von Schüpf, der seit 1232 Landvogt im Speyergau war, nach der Burg.
1307 erhielt Nikolaus von Speyer die Burg als Lehen. 1310 übergab König Heinrich VII. die Burg und die Landvogtei im Speyergau an Graf Georg von Veldenz. Als Bedingung musste erhierfür 1200 Pfund Heller aus der Judensteuer in Landau und vom Zoll in Germersheim in die Burgen Trifels und Neukastel investieren.
1330 verpfändete Kaiser Ludwig der Bayer die Burg neben zahlreichen anderen Objekten für 6000 Mark Silber an die Pfalzgrafen Rudolf II. und Ruprecht I. 1353 wurde die Burg als Reichslehen innerhalb der Pfalzgrafenfamilie geteilt und unterverpfändet.
Bei der Teilung des pfalzgräflichen Amtssitzes im Jahr 1410 wurde die Burg schließlich dem Herzog Stephan, dem Gründer der Linie Pfalz-Zweibrücken, zugeschlagen.
Neuzeit
Im Zuge des Bauernkrieg im Jahr 1525 wurde die Burg Neukastell in erheblichem in Mitleidenschaft gezogen, wurde allerdings durch die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken in der Folgezeit teilweise wieder aufgebaut. Die Burg sollte mit einem neuen Rondell für Geschütze versehen werden, das Bauvorhaben wurde aber letzten Endes nicht verwirklicht. 1555 erfolgte die Verlegung des Oberamtes von der Burg Neukastel auf das Burgschloss Bergzabern
Auch im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 nahm die Burg erheblichen Schaden. 1689 erfolgte die endgültige Zerstörung durch französische Truppen.
1828 wurde der am Bergfuß gelegene Neukasteler Hof, ein Maierhof, der ehemalige Wirtschaftshof der Burg, der auch 1689 zerstört worden war, als Gutswirtschaft auf den vorhandenen Fundamenten wieder aufgebaut. Bis heute steht auf diesem Grundstück der Slevogthof Neukastel.
Namensherkunft
Es wird vermutet dass sich das Neu im Namen auf einen römischen Vorgängerbau bezieht. Grabungen und Forschungen konnten dies jedoch nicht belegen.
Literatur
- Alexander Thon, Hans Reither, Peter Pohlit: "... wie eine gebannte, unnahbare Zauberburg", Burgen der Südpfalz. 2. verbesserte Auflage. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1570-5
- Günter Stein: Burgen und Schlösser in der Pfalz. Weidlich, Frankfurt/Main 1976, ISBN 3-8035-8356-X
- Arndt Hartung: Pfälzer Burgenrevier. 6. ergänzte Auflage. Hartung, Ludwigshafen 1985, ISBN 3-9801043-0-3
Wikimedia Foundation.