Neununddreissigneunzig

Neununddreissigneunzig

Neununddreißigneunzig oder 39,90 (Originaltitel: 99 francs) ist ein 2001 erschienener Roman von Frédéric Beigbeder, der von Brigitte Grosse übersetzt und 2007 von Jan Kounen verfilmt wurde. Roman und Film tragen autobiografische Züge.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Michel Houellebecq forderte Frédéric Beigbeder, als dieser bei der Werbeagentur Young & Rubicam angestellt war, auf, einen Roman über das zu schreiben, was hinter den Kulissen der Werbung vorgeht. Beigbeder schrieb diesen Roman mit Insiderwissen und in der festen Absicht, gekündigt zu werden. Der Titel 39,90 steht für den Verkaufspreis von DM 39,90 für die deutsche Erstausgabe. Als Taschenbuch (ISBN 3-499-23324-X) wurde es dann für EUR 9,90 verkauft, wobei auf dem Titel die 3 nur grau ist, so dass 9,90 in orange als Verkaufspreis hervorsticht. Jan Kounen verfilmte den Bestseller 2007 mit Jean Dujardin in der Hauptrolle, der seit dem 31. Juli 2008 in den deutschen Kinos zu sehen ist.

Inhalt

Der Roman erzählt die Geschichte Octave Parangos, der in der Werbebranche als Kreativer - er selbst nennt sich "Weltverschmutzer" - tätig ist. Octave schildert seine Gefühle gegen die Konsumwelt und vor allem gegen die Verantwortungslosigkeit der Werbung, die er produziert. Auch wenn das Buch anklagende Tendenzen gegen die moderne, westliche Welt bzw. den heutigen Kapitalismus zeigt, nennt der Erzähler bzw. die Ich-Person dies keine Anklage, sondern eine Beichte, durch die er sich Ablass erhofft. Octave geht immer wieder auf seinen vermeintlichen Traumjob ein, den er nur durch den exzessiven Kokainkonsum, käufliche Liebe und Zynismus ertragen kann. Seine schwangere Frau Sophie vernachlässigt er, bis sie ihn verlässt und sich schließlich umbringt.

Letztlich schafft es Octave trotz seiner Provokationen nicht, gekündigt zu werden. Im Gegenteil, nach dem Tod seines Vorgesetzten Marc Maronnier wird er sogar befördert. Mit einem Werbespot gewinnt er außerdem den Goldenen Löwen in Cannes. Beim Dreh des Spots in Florida tingelt Octave mit seinem Kollegen durch das Nachtleben von Miami. Aus Langeweile oder Überdruss dringen sie schließlich in die Villa einer Rentnerin ein, foltern und töten sie - angeblich, weil sie "Besitzerin eines Pensionsfonds" ist. Der Mord wird von Überwachungskameras gefilmt, die Täter identifiziert und schließlich bei der Preisverleihung in Cannes verhaftet. Octaves Erzählung endet im Gefängnis, wo er den Selbstmord seiner Frau betrauert.

Ein zweiter Erzählungsstrang öffnet sich, als der Leser erfährt, dass Marc nicht tot ist, sondern sich nur in die Karibik abgesetzt hat. Er lebt dort zusammen mit Sophie und ihrer Tochter auf einer Insel von Aussteigern. Octave ist der Held der Romantrilogie Beigbeders.

Verfilmung

Im Jahr 2007 wurde der Roman vom Regisseur Jan Kounen als 39,90 verfilmt.

Sonstiges

FRF 99 entsprechen EUR 15,09 und DEM 29,52. In Frankreich wird das Buch mittlerweile auch als 14,99 euros vertrieben.

Literatur

Frédéric Beigbeder: Neununddreißigneunzig: 39.90. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2001. ISBN 3-498-00617-7


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