Neuropolis

Neuropolis

Neuropolis ist ein Medien- und Theaterfestival, welches seit 1999 jährlich in Berlin-Mitte stattfindet.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name von Neuropolis ergibt sich in der „guten“ Lesart als Kombination der konzeptionellen Hauptbestandteile: Neuronale Prozesse bilden den kleinsten gemeinsamen Nenner der Wahrnehmung und Verarbeitung des Theaterzuschauers, und die Polis als Ort der demokratisch-pluralistischen Artikulation versinnbildlicht den Raum zum offenen Diskurs und zum Austausch.

In der „bösen“ Lesart ist Neuropolis eine Verkodung stadtneurotischer Ansichten mit einem einfachen Wortspiel auf Metropolis.

Organisation

Neuropolis, wiewohl infrastrukturell von Theaterhaus Mitte und Studiobühne unterstützt, wird ehrenamtlich von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen organisiert. Die Größe des Teams variiert jährlich zwischen 8 und 25 Personen. Eine Hierarchie im engeren Sinne gibt es genauso wenig wie eine Rechtsform - es existieren aber für bestimmte Bereiche verantwortliche Personen.

Geschichte

Theatertreffen der Berliner Hochschulen

Die Anfänge von Neuropolis liegen im Jahr 1998, als im Fachbereich „Theaterwissenschaft und Kulturelle Kommunikation“ der Humboldt-Universität zu Berlin die vorhandene Studiobühne dazu genutzt werden sollte, den Studierenden der Theaterwissenschaft in Berlin bessere Aufführungsmöglichkeiten für ihre Werke zu geben.

Dementsprechend startete Neuropolis eher im Kleinen als „Theatertreffen der Berliner Hochschulen“ und blieb weiterhin studentisch organisiert. Nahezu die komplette Organisation lief innerhalb des Seminargebäudes ab, auch das Organisationsteam bestand in erster Linie aus Studierenden des Instituts für Kunst- und Kulturwissenschaften der Humboldt-Universität.

Festival für junges Europäisches Theater

Im Jahre 2003 vollzog das Festival eine grundsätzliche Erweiterung, sowohl lokal als auch konzeptionell. Über einen intensiven Kontakt mit dem Kana Teatr in Stettin und dem dort stattfindenden Festival „Okno“ (polnisch: Fenster) wurde ein Raum für regen künstlerischen Austausch, ein inhaltlicher Schwerpunkt der Konzeption, geschaffen. Seither besuchen sich beide Festivals und Teile der auftretenden Künstler.

Darüber hinaus ergab sich mit der Erweiterung auch eine weitere Spielstätte, das Theaterhaus Mitte. Im Gesamten legte sich das Festival ein zweites Standbein zu, da nun neben studentischen auch vermehrt Produktionen aus der Off-Szene gastierten. Ebenso wurde das Festival zunehmend um ein Rahmenprogramm mit Ausstellungen und Installationen erweitert. Bei den am Abend gezeigten Produktionen war Neuropolis offen für alle Formen von Sprech- bis Figuren- oder Objekttheater.

Den vorläufigen Höhepunkt fand diese Kombination im Jahre 2005, als Neuropolis gleichzeitig als Projekttutorium an der Humboldt-Universität fungierte und anderthalb Wochen über hundert Künstler präsentierte. Die Organisation des Festivals erfolgt nach wie vor durch die Studierenden, die Bühnen stehen dabei - etwa in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - beratend zur Seite.

Europäisches Theater- und Medienfestival

Nach 2005 fand eine Zäsur in der Entwicklung des Festivals statt. Bedingt durch das Ausscheiden der Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität, welche dort seit 2003 zunehmend von der Medienwissenschaft abgelöst wird, ergab sich eine partielle Neukonzeption, welche das Rahmenprogramm gleichwertig mit den Aufführungen behandelt. Darüber hinaus wurde auch Frankreich als Kooperationsland aufgenommen.

Weblinks


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