- Art Ensemble Of Chicago
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Art Ensemble of Chicago Gründung 1967 Genre Avantgarde Jazz, Modern Creative Website http://www.artensembleofchicago.com Gründungsmitglieder Reeds Roscoe Mitchell Reeds Joseph Jarman(bis 1993) Trompete Lester Bowie (bis 1999) † Kontrabass Malachi Favors(bis 2004) † Schlagzeug Philip Wilson (bis 1969) Aktuelle Besetzung Reeds Roscoe Mitchell Reeds Joseph Jarman(seit 2003) Kontrabass Jaribu Shahid (seit 2004) Schlagzeug Don Moye (seit 1970) Trompete Corey Wilkes (seit 2004) Gäste Piano Cecil Taylor Chor Amapundo Piano Don Pullen Piano Amina Claudine Myers Mundharmonika Chicago Beau Perkussion Hartmut Geerken Das Art Ensemble of Chicago ist eine avantgardistische Jazzformation, die in den 1960er Jahren in Chicago gegründet wurde. Das Ensemble ist der Ästhetik der „Association for the Advancement of Creative Musicians“ im Chicago der 1960er Jahre verpflichtet und bestand zunächst nur aus Mitgliedern dieser AACM.
Inhaltsverzeichnis
Einordnung
Das Ensemble vertritt eine spezifische Variante des modernen Jazz, die besonderen Wert auf die schwarze Identität der afro-amerikanischen Musiker und die afrikanischen Wurzeln des Jazz legt. Dazu gehört, dass afrikanische Instrumente in den Jazz eingeführt wurden, Melodik wie Rhythmik sich häufig auf afrikanische Quellen beziehen, die Musiker oft in afrikanisch inspirierter Kleidung und bemalten Gesichtern auftraten. Eines der Markenzeichen der Musik dieser Formation ist die Vielfalt der von ihren Mitgliedern gespielten Instrumente (Multi-Instrumentalismus).
Entwicklung
Das Sextett, initiiert von dem Saxofonisten Roscoe Mitchell, veröffentlichte 1966 unter dem Namen „Roscoe Mitchell Sextett“ die LP „Sound“ und trat erstmals am 3. Dezember 1966 im Chicagoer Harper Theater unter dem Namen „Roscoe Mitchell Art Ensemble“ auf. Ihm gehörten neben Mitchell u. a. Lester Bowie (Trompete) und Malachi Favors Maghostut (Malachi Favors) (Bass) an. Die AACM-Mitglieder Joseph Jarman (Saxofon) und Philip Wilson (Schlagzeug) kamen 1967 hinzu. In diesem Jahr erschienen die ersten Schallplatten-Aufnahmen (teilweise wirkten hierbei auch andere Musiker wie Thurman Baker, Robert Crowder und Charles Clark mit). Diese Musiker arbeiteten in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Bandnamen schon seit Jahren zusammen.
Zur Änderung des Namens kam es während einer von Lester Bowie angeregten und finanziell geförderten Tournee durch Frankreich (ab Frühjahr 1969), als ein französischer Veranstalter die Band als „Art Ensemble of Chicago“ ankündigte. Die Frankreich-Tournee (ohne Philip Wilson, der die Gruppe vor der Tournee verließ, um sich der Paul Butterfield Blues Band anzuschließen) sowie in Europa aufgenommene Schallplatten waren ein großer Erfolg und begründeten die bald internationale Anerkennung des Ensembles. Trat das Ensemble in Europa anfänglich ohne Schlagzeuger auf, wurde 1970 der Percussionist Famoudou Don Moye in die Band aufgenommen. 1971 führte eine Europa-Tournee die Band in viele europäische Städte. Im April 1972 kehrten die Musiker zurück in die Vereinigten Staaten. Das Quintett, bestehend aus Bowie, Favors, Jarman, Mitchel und Moye spielte in dieser Besetzung bis zum Jahre 1993.
1974, 1978 und 1980 trat das Ensemble erneut auf europäischen Jazz-Festivals auf und bestätigte seinen Ruf als eine der innovativsten Jazzgruppen der 1970er. 1978 begann eine Jahre lange fruchtbare Zusammenarbeit mit ECM, einem deutschen Schallplatten-Label. Die in diesem Rahmen entstandene LP „Full Force“ kürten die amerikanischen Zeitschriften Down Beat, Melody Maker und Stereo Review zur besten Jazz-Veröffentlichung des Jahres 1980. Auf dem renommierten Jazz-Festival von Montreux (Schweiz), erhielt sie den Grand Prix Diamont. Das Art Ensemble of Chicago gehörte nun zu den international bedeutendsten Jazz-Bands seiner Zeit. Die Musiker der Gruppe arbeiteten zum Teil parallel mit anderen musikalischen Konstellationen, z. B. Lester Bowie mit seiner Band Brass Fantasy, Roscoe Mitchel mit der Note Factory (ECM 1997). Von 1987 an nahm das Art Ensemble eine Reihe bemerkenswerter CDs mit dem japanischen Label DIW auf (teilweise auf der Basis von Kompositionen Bob Marleys und Jimi Hendrix’, die CD Thelonious Sphere Monk in Zusammenarbeit mit Cecil Taylor).
1990/1991 kooperierte das Art Ensemble mit der südafrikanischen Gruppe Amabutho, einem schwarzen „Männerchor“. Nach Auftritten in Südafrika und einer CD-Aufnahme (Art Ensemble of Soweto) unternahm diese Konstellation eine ausgedehnte Europa-Tournee, manchmal ergänzt um Bowies Brass Fantasy. 1993 verließ Jarman die Formation. 1996 erschien die CD Coming Home Jamaica (Birdology/Warner). Ein Projekt, dessen Anlass die Zusammenarbeit mit einem jamaikanischen Obstsaft-Produzenten für Werbezwecke war. Diese Veröffentlichung markierte das Ende der Zusammenarbeit mit DIW und brachte dem Art Ensemble of Chicago nach längerer Pause erneut internationale Aufmerksamkeit. Down Beat zeichnete es als beste akustische Musikgruppe des Jahres aus.
Nach Bowies frühem Tod 1999 arbeitete das Art Ensemble als Trio weiter, beteiligte allerdings regelmäßig andere Musiker bei Auftritten und Platten-Aufnahmen. 2003 trat Jarman wieder in die Band ein und im gleichen Jahr trat das „Art Ensemble of Chicago“ mit dem Etikett „Reunion“ (Wiedervereinigung) in Italien auf (CD bei Around Jazz: Reunion, 2003).
Malachi Favors (Maghostut) starb 2004 während der Einspielung der CD Sirius Calling. Der Trompeter Corey Wilkes und der Bassist Jaribu Shahid wurden im selben Jahr Ensemble-Mitglieder. Eine Live-Aufnahme dieses Quintetts erschien 2006 als Doppel-CD.
Auswahldiskographie
- 1969 – A Jackson in Your House (BYG/Metronome)
- 1977 – Fanfare To The Warriors (Koch/Atlantic)
- 1980 – Urban Bushmen (ECM)
- 1982 – Great Black Music, Ancient to the Future (DIW)
- 1984 – The Complete Live In Japan (DIW)
- 1985 – Naked (DIW)
- 1989 – The Alternate Express (DIW)
- 1989 – The Art Ensemble Of Soweto (DIW)
- 1990 – Dreaming Of The Masters (DIW)
- 2003 – The Meeting
Weblinks
- Art Ensemble of Chicago – Ancient to the Future, offizielle Homepage
- Diskografie
- „The Art Ensemble of Chicago: ‚Urban Bushmen‘“, ARTE, 2006, Reihe: „30 Jahrhundertaufnahmen des Jazz“
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