- Neutronenstrahl
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Neutronenstrahlung ist eine ionisierende Strahlung, deren Bestandteile Neutronen sind.
Da Neutronen elektrisch neutral sind, besitzt Neutronenstrahlung eine hohe Durchdringungskraft, ähnlich wie Gammastrahlung. Der ionisierende Effekt entsteht auf dem Umweg über das Einfangen eines Elektrons, was zu einem Radionuklid führt, das in Folge die eigentlich ionisierende alpha-, beta- oder Gammastrahlung aussendet. Daneben kann eine Ionisierung auch durch die Interaktion beim Zusammenprall mit dem Neutron direkt erfolgen. Wegen der fehlenden Ladung haben Neutronen eine stärkere Penetration als alpha- und beta-Strahlen, bei einigen Elemente mit hoher Ordnungszahl auch eine höhere als Gammastrahlung.
Neutronenstrahlung entsteht selten durch natürlichen Zerfall; man stellt sie künstlich mit Hilfe von Neutronenquellen her. Beispiele: Im Kernreaktor werden bei der Kernspaltung Neutronen freigesetzt. Technisch kann Neutronenstrahlung auch durch Bestrahlung geeigneter Materialien mit Protonen oder Alphateilchen hergestellt werden.
Eine weitere starke Quelle sind Neutronenbomben. Sie sollen mit Hilfe von Neutronenstrahlung die Personen im Zielgebiet töten, aber Gebäude relativ unbeschädigt lassen.
In der Materialforschung werden Neutronenstrahlen eingesetzt, um die atomare oder molekulare Struktur von Festkörpern zu bestimmen (Neutronenaktivierungsanalyse).
Siehe auch
Weblinks
- Das "Glossar Strahlenschutz" des Forschungszentrums Jülich erläutert viele Begriffe rund um ionisierende Strahlen (Alpha-, Beta-, Gammastrahlung, Regelwerke, Strahlenschutz etc.).
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