- Niam-Niam
-
Die Azande (auch Zande oder Zandé geschrieben) leben im Norden von Zentralafrika. Ihre Zahl wird auf (je nach Quelle) eine bis vier Millionen geschätzt.
Sie leben hauptsächlich im nördlichen Teil der DR Kongo (Provinz Ober-Zaïre), im Südwesten Sudans (an den Ufern des Uele) und im südöstlichen Teil der Zentralafrikanischen Republik (Bezirke Rafaï, Zémio und Obo). Von 1860 - ca. 1912 bildeten sie ein eigenständiges Sultanat, das eines der letzten präkolonialen Reiche Zentralafrikas war.
Ihre gleichnamige Sprache gehört zur Gruppe der Adamawa-Ubangi-Sprachen.
Die meisten Azande gehören einer Naturreligion an und glauben an Hexerei und Magie. Magie und Hexerei stellen bei den Zande einen wichtigen Teil ihres Lebens und ihres Lebensverständnisses dar.
Ursprung des Namens
Azande bedeutet übersetzt Menschen, die viel Land besitzen und bezieht sich auf ihre Geschichte als Eroberer, die vormals große Teile des heutigen Sudan beherrschten.
Andere Schreibweisen für Azande sind: Zande, Zandeh, A-Zandeh, Sandeh, usw.
Die Bezeichnung Niam-Niam wurde häufig von Fremden im 19. und frühen 20. Jahrhundert gebraucht und stammt vermutlich aus der Sprache der Dinka. Niam-Niam bedeutet dort soviel wie große Esser, wird heute aber als pejorativ aufgefasst und sollte dementsprechend nicht mehr verwendet werden.
Literatur
- E.E. Evans-Pritchard: Hexerei, Orakel und Magie bei den Zande, Suhrkamp Verlag, 1978 (in Deutsch in gekürzter Fassung erhältlich)
- E.E. Evans-Pritchard: *Witchcraft, Oracles, and Magic among the Zande, Erste Auflage 1937
Weblinks
- Niam-Niam Ein Artikel aus der Encyclopaedia Britannica von 1911 (en)
- Ethnologue-Eintrag zur Zande-Sprache (en)
- Georg Schweinfurth: Im Herzen von Afrika, Kapitel 12. Das Volk der Niamniam, der »Vielfresser«
Wikimedia Foundation.