- Nibelungenstädte
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Eine Nibelungenstadt ist eine Stadt oder allgemeiner ein Ort, der einen Bezug zu den Nibelungen oder zum Nibelungenlied hat (z. B. ausdrückliche Nennung im Text) oder einen Anspruch darauf erhebt. Außer bei Orten, die explizit im Nibelungenlied genannt werden (z. B. Worms), ist die Frage, ob der jeweilige Ort tatsächlich Schauplatz in der Sage ist, oft umstritten oder Gegenstand der Forschung.
Der Titel der Nibelungenstadt dient somit vor allem als Marketinginstrument. So sind in der „Arbeitsgemeinschaft der Nibelungenstädte“ über fünfzig Städte oder Gemeinden aus Deutschland, Österreich und Ungarn zusammengeschlossen, um sich beispielsweise bei Veranstaltungen und Festspielen abzusprechen. Unter anderem werden die regelmäßigen „Nibelungentage“ gemeinsam organisiert; die ersten fanden in Plattling, Worms und Freudenberg (im Juli 2004) statt.
Bekannte Nibelungenstädte sind:
- Alzey (Volker von Alzey ist eine Person des Nibelungenlieds)
- Beerfelden
- Fürth (Odenwald)
- Gernsheim
- Gran (Esztergom)
- Grasellenbach (möglicher Ort von Siegfrieds Ermordung)
- Großmehring (Ort in Oberbayern -> Donauübersetzung der Nibelungen)
- Königswinter (Ort in Richard Wagners Ring des Nibelungen)
- Lindenfels
- Lorsch (nach der Handschrift C der Ort mit Siegfrieds Sarg)
- Mautern (Etappenort auf der Fahrt nach Ofen)
- Miltenberg
- Passau (wahrscheinlicher Entstehungsort des Nibelungenlieds)
- Pförring (Ort in Oberbayern -> Erreichen der Donau)
- Eferding (Übernachtung Kriemhilds)
- Plattling (Nennung im Nibelungenlied)
- Pöchlarn (Rüdiger von Bechelarens Stammsitz; Etappenort auf der Fahrt nach Ofen)
- Traismauer (Etappenort auf der Fahrt nach Ofen)
- Tulln (Etappenort auf der Fahrt nach Ofen)
- Wien (Kriemhild und Etzel feierten hier ihre Hochzeit)
- Worms (Sitz der Burgunderkönige, zentraler Ort der Handlung im ersten Teil des Nibelungenlieds)
- Xanten (Residenz von König Siegmund, Siegfrieds Vater)
- Hohenems, Österreich (wurde 1985 im Palast zu Hohenems ein Schriftsatz des Niebelungesliedes gefunden)
Bei Lochheim am Rhein (1210 aufgegeben, heute auf dem Gebiet zwischen Eich am Rhein und Biebesheim am Rhein) soll der Nibelungenschatz in den Rhein versenkt worden sein. Der Ort konnte jedoch bis heute nicht zweifelsfrei zugeordnet werden.
Siehe auch
Literatur
- Walter Hansen: Wo Siegfried starb und Kriemhild liebte. Die Schauplätze des Nibelungenliedes, München 2004 (dtv).
Weblinks
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