Nicholas Allen Jones

Nicholas Allen Jones
Manic Street Preachers
Sänger James Dean Bradfield
Sänger James Dean Bradfield
Gründung 1986 als Betty Blue
Genre Rock
Website www.manicstreetpreachers.com
Gründungsmitglieder
Gitarre, Gesang James Dean Bradfield
Bass Nicky Wire
Schlagzeug Sean Moore
Gitarre Richey James Edwards (bis 1995)
Aktuelle Besetzung
Gitarre, Gesang James Dean Bradfield
Bass Nicky Wire
Schlagzeug Sean Moore

Die Manic Street Preachers sind eine Rock-Band aus Wales. Bis heute haben sie eine große Anhängerzahl vor allem in Großbritannien und Asien, besonders in Japan. Die Band hatte ein Nummer-Eins-Album in den UK Top 40 (zwei weitere waren auf zwei) und zwei Singles auf der Spitzenposition. Bei den Brit Awards 1996 und 1999 gewannen sie die beiden Preise Beste Band und Bestes Album.

Die Band wurde auch durch das Verschwinden (und den wahrscheinlichen Suizid) des Gitarristen Richey James Edwards berühmt. Sie spielt melodischen Rock, anfangs noch von Punk und Glam-Rock geprägt, im Laufe der Zeit aber poppiger und souliger.

Die Band pflegt ein offensives und vom Sozialismus beeinflusstes Image, das sich in Liedtexten und in ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit zeigt. So widmeten sie Arthur Scargill, dem Führer der britischen National Union of Mineworkers, einen Preis; sie waren auch die erste westliche Band, die ein Konzert auf Kuba gab.

Inhaltsverzeichnis

Bandmitglieder

Manic Street Preachers live in London (2005)

Die Mitglieder der Manic Street Preachers lernten sich in der Oakwood Comprehensive School in Blackwood, Wales kennen. Sie stammen aus einer Gegend, die eine Hochburg des britischen Bergbaus und der britischen Gewerkschaftsbewegung war, und erlebten in ihrer Jugend den Kampf zwischen Margaret Thatcher und den Gewerkschaften. Dieser endete mit einer Niederlage der Gewerkschaften, die damit einen großen Teil ihres politischen und ökonomischen Einflusses in Großbritannien verloren. Die Herkunft aus einer klassischen Arbeitergegend und aus Wales prägt die Band bis heute.

Nicky Wire sagte in einem Interview des Vox-Magazins über ihre Heimat Blackwood: Falls man ein Museum baute, um Blackwood darzustellen, wäre alles, was man dort ausstellen könnte, Scheiße. Wir haben uns oft bei diesem See namens Pen-y-Fan getroffen. Er wurde gebaut, als sie die Minen schlossen, aber das Wasser wurde grün und schleimig. Sie haben 2000 Fische im See ausgesetzt, aber die starben. Es gibt einen Wirbel in der Mitte des Sees, in dem jedes Jahr ein bis zwei Menschen sterben.

James Dean Bradfield (* 21. Februar 1969 in Newport, Monmouthshire) bestimmt maßgeblich die musikalische Richtung der Band. Er ist Sänger und Gitarrist, zusammen mit seinem Cousin Sean Moore komponiert er die Musik für die Manics. Zu Anfang der Karriere versuchte er sich auch im Texten, kam aber schnell zur Überzeugung, dass Nicky Wire der wesentlich talentiertere Texter war. Einzig zum Song Ocean Spray vom Album Know Your Enemy schrieb er den Text. Neben der Arbeit mit den Manic Street Preachers sang er Duette mit Tom Jones (Reload-Album) und Kylie Minogue (Impossible Princess-Album). 2003 schrieb er die Musik für das Theaterstück The War Is Dead Long Live The War von Nicky Wires Bruder Patrick Jones.

Bradfield wurde als Sohn von Sue und Monty Bradfield, einem Zimmermann und überzeugtem Gewerkschafter, geboren. Ursprünglich sollte er Clint Eastwood Bradfield heißen, allerdings wehrte sich seine Mutter und sie einigten sich auf James Dean. Im Juli 2004 heiratete er Mylene Halsall. Im Juli 2006 erschien sein erstes Soloalbum, The Great Western.

Nicky Wire live in London (2005)

Nicky Wire (bürgerlich Nicholas Allen Jones (* 20. Januar 1969 in Tredegar, South Wales)) ist der Texter, Bassist und gelegentliche Sänger der Band. Der ehemalige Kapitän der walisischen U-16-Nationalmannschaft im Fußball absolvierte an der Oakdale Comprehensive seine A-Levels in Politik und Recht und studierte später an der University of Wales in Swansea bis zum Abschluss in Politikwissenschaft. Nach eigenen Angaben hätte er sich beim diplomatischen Dienst des Vereinigten Königreichs beworben, wäre ihm nicht seine Musikkarriere dazwischen gekommen.

Innerhalb des Bandgefüges nimmt er den Gegenpart zu Bradfield ein, der den Typ des männlichen Rock'n'-Rollers mit Arbeiterhintergrund verkörpert. Dagegen pflegt Wire einen Hang zum androgynen Auftreten. Berühmt wurde sein Auftritt als Marilyn Monroe im Video zur frühen Single You Love Us. Wire ist mit seiner Jugendliebe Rachel verheiratet; sie leben zusammen mit Tochter, Sohn und Hund in Wattsville, Wales. Obwohl privat introvertiert und verschlossen, ist er doch für die oft provokanten und offensiven Texte der Band verantwortlich. Der Tottenham Hotspurs-Fan spielt normalerweise einen Gibson Thunderbird oder in letzter Zeit einen Fender Jazz Bass. 2006 veröffentlichte er sein ersten Soloalbum, I Killed The Zeitgeist.

Sean Moore (* 30. Juli 1968 in Pontypool, Monmouthshire) ist Drummer, Komponist und gelegentlicher Trompeter der Band. Der Cousin von James Dean Bradfield spielte in seiner Jugend im South Wales jazz orchestra, ist Vegetarier, FC Liverpool-Fan, verheiratet mit Rian und hat eine Tochter.

Richey James (eigentl. Richey James Edwards (* 22. Dezember 1967) ist das seit 1995 vermisste Mitglied der Manics. Er spielte Rhythmusgitarre, schrieb Texte und war für Design und Auftreten der Band verantwortlich. Besonders fasziniert war er von den hungerstreikenden Gefangenen der Irish Republican Army und insbesondere von Bobby Sands, der sich im Gefängnis zu Tode hungerte. James hat eine Schwester und wurde bis zum 13. Lebensjahr von seiner Großmutter großgezogen, da seine Eltern zu arm dafür waren. Bis zu seinem Verschwinden war er der unumstrittene Star der Band, der maßgeblich zum öffentlichen Auftreten und Image der Manics beitrug.

Zum näheren Bandumfeld gehören noch Nicky Wires Bruder Patrick Jones, der oft künstlerisch mit der Band oder einzelnen Mitgliedern zusammenarbeitet und einen Teil der Texte für das Album Lifeblood schrieb, sowie die Brüder Philip († 1993) und Martin Hall, die bis zu Philip Halls Tod die Band managten. Seitdem Philip Hall an Krebs starb, übernimmt Martin Hall diese Aufgabe alleine.

Bandgeschichte

„Suicide Alley“ – Die frühen Jahre

Die Geschichte der sozialen Gruppe Manic Street Preachers begann im Jahr 1985, als die vier Beteiligten sich miteinander anzufreunden begannen. Alle vier stellten fest, dass sie, inmitten von wirtschaftlichem Niedergang und politischem Kampf lebend, weder mit dem einerseits herrschenden Quietismus noch mit der andererseits weit verbreiteten Gute-Laune-Mentalität der damaligen Musikszene etwas anfangen konnten. Alle waren große Fans der Band The Clash und wollten versuchen, in diesem Stil etwas Eigenes zu machen.

1986 begannen die ersten Pläne zu einer Band: James Dean Bradfield (Gitarre), Flicker (Bass), Sean Moore (Schlagzeuger) und Nicky Wire gründeten die Band Betty Blue. Kurzzeitig war Jenny Watkins Israendi Sängerin, stieg aber wieder aus, woraufhin Bradfield auch den Gesang übernahm. Nicky Wire textete. Noch allerdings waren die Pläne eher locker und kaum ambitioniert, dies änderte sich erst zwei Jahre später.

Nachdem Flicker 1988 die Band verlassen hatte, wechselte Nicky Wire zur Bassgitarre, die Band wechselte auf eine Drei-Mann-Besetzung. Die Band begann bereits sehr ambitioniert, mit ihrem ersten Demotape fuhren sie direkt nach London und drückten es persönlich John Peel in die Hand - damals allerdings noch erfolglos. Die erste Single Suicide Alley erschien im selben Jahr. Das Cover, das sehr an das erste Album von The Clash erinnerte, wurde von Richey James Edwards gestaltet: ebenfalls begann er Texte für die Band zu schreiben, half als Fahrer bei Konzerten und mimte auf der Bühne das Gitarrenspiel. (Er sagte dazu, er selbst spielte nicht schlecht, aber ganz klar sei James Dean Bradfield ein um Klassen besserer Gitarrenspieler).

Die Manic Street Preachers, wie sie sich noch vor dem ersten Album nannten, begannen ihre Karriere mit provokanten Auftritten, mit denen sie sich offen gegen die damalig vorherrschenden Moden und Bands (Madchester, Shoegazing, Acid-House, Synthie-Pop etc.) stellten.

„Us against the world“ – Frühe Stilpolitik

Richey James formte maßgeblich die Bandästhetik der frühen Jahre. Ihm verdankten die Manic Street Preachers eine recht einmalige ästhetische Mischung aus The Clash und Guns N' Roses, Texte, die sich an Albert Camus orientierten, und eine Art des gebrochenen Glamours, die der des (später mit ihnen befreundeten) Marilyn Manson ähnlich ist. Sich anlehnend an den Situationisten Guy Debord sah er Stil als einen unmittelbar politischen Ausdruck, er setzte bewusst künstlerischen Stil ein, um damit inhaltliche und gesellschaftliche Aussagen zu treffen. James Dean Bradfield, zu dessen persönlichen Helden Mick Jones (The Clash) und Slash (Guns 'N' Roses) gehören, unterstützte den Kurs. Die Band proklamierte, dass jede neue Musikergeneration das Erbe der vorhergehenden zerstören sollte, und startete massive öffentliche Angriffe gegen die aktuelle Musikszene. Besonders in Erinnerung blieb das Statement, dass die Band Slowdive hasserfüllter wäre als Adolf Hitler.

Nicky Wire beschreibt 2003 in einem Interview mit dem Daily Telegraph das damalige Bandgefüge: Wir standen und stehen einander persönlich sehr nah. Wir waren immer eine bizarr gewendete, pervers moralische und grundlegend fehlerhafte Ansammlung von Menschen. Wir dachten, wir vier wären eine Armee, wir hatten sogar ein eigenes 10-Punkte-Manifest aufgeschrieben: keine Freundinnen, keine Drogen, keine Liebeslieder, wir mussten immer Uniformen tragen. Mittlerweile sind wir, glaube ich, bei zwei Punkten angekommen: keine Drogen, wir fassen keine Pharmazeutika an, und ich glaube, wir haben auch nie wirklich ein Liebeslied geschrieben.

„4 Real“ – Erste Erfolge

Die Band fand einen Förderer in dem Journalisten des Melody Makers, Rob Stanley. Er brachte auf seinem kleinen Punklabel Damaged Records vier der Manics-Demos zusammen auf der EP New Art Riot heraus. Die Veröffentlichung sorgte für ein breites Presseecho; sowohl aufgrund seiner musikalischen Qualitäten als auch für seine Attacken auf andere Musiker. Am 21. Januar 1991 folgte eine Single beim neuen und angesagten Label Heavenly Records: Motown Junk. Die Single zeigte zum einen mit Public Enemy- und The Skids-Samples musikalische Offenheit, zum anderen behielt die Band ihren durch Punk und Metal beeinflussten Rockstil bei. Ebenso setzen sie weiter auf direkten Konfrontationskurs mit der Öffentlichkeit: Unter anderem enthielt der Song die Zeile I laughed when Lennon got shot. Der NME schrieb später über diese Zeit: Sie waren spektakulär gebildete Situationskunst-Terroristen, die die Werte der westlich-kapitalistischen Erwachsenenwelt genug verabscheuten, um zu sagen, bringt euch um, bevor ihr 13 seid. Kurz darauf veröffentlichten sie wieder auf Heavenly mit You love us ein deutliches musikalisches Zeichen ihres Selbstbewusstseins. Die Stücke gehören nicht nur noch heute zum Standardprogramm der Band, sondern halfen auch ihrer Plattenfirma, die danach durch Majorlabels finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekam.

Auf Anraten ihres Managers Phil Hall zogen die Manics nach London und erspielten sich dort mit Hilfe zahlreicher Live-Auftritte einen ebenso festen Publikumsstamm wie euphorische Kritiken des New Musical Express (NME). Bei ihren damaligen Auftritten wurden sie regelmäßig beschimpft und mit diversen Wurfgeschossen beworfen, woraufhin Edwards und James das Publikum beschimpften und kurze, energetische Gigs durchzogen, die an die Ramones erinnerten. Eine punkartige Interaktion zwischen Band und Publikum, die seit The Jesus and Mary Chain einige Jahre vorher nicht mehr vorgekommen war.

Unter Anhängern legendär ist das Interview mit dem Journalisten Steve Lamacq des New Musical Express vom 15. Mai 1991, in dem sich Richey James, von Lamacq kritisch befragt, wie ernst es die Band überhaupt nähme, während des Interviews mit einer Rasierklinge ein 4 Real in den Arm schnitt. Die Wunde musste danach mit 17 Stichen genäht werden.

1992 unterzeichneten Columbia Records und die Manics den ersten Plattenvertrag bei einem Majorlabel, bevor auch nur eine Langspielplatte von ihnen erschienen war. Sie selbst wollten zu dieser Zeit ein Album veröffentlichen, das erfolgreicher als Guns n' Roses' Appetite for Destruction war, danach durch die Welt touren und sich anschließend wieder auflösen. Ihr erstes Album Generation Terrorists erbrachte mit Platz 20 der britischen Charts und weltweit verkauften 250.000 Exemplaren zwar einen achtbaren Erfolg, erreichte jedoch bei weitem nicht das gesteckte Ziel, so dass auch der Rest des Plans hinfällig wurde und die Waliser sich zum Weitermachen entschlossen.

Es folgten Jahre, in denen die Band lernen musste, mit ihrem raschen Erfolg umzugehen; sie selbst bezeichnen dies im Nachhinein als schlechtesten Abschnitt der Bandgeschichte. Das Album Gold Against the Soul war nach ihrer Meinung unfokussiert und zeigte eine Tendenz zur Beliebigkeit; die Band trat gar als Vorband von Bon Jovi auf. Die Bilderstürmer selbst waren plötzlich Teil der Musikindustrie geworden, ohne sich sicher zu sein, wie sie mit ihrer neuen Rolle umgehen sollten.

Einen schweren Schlag erhielt die Band, als Manager und Freund Phil Hall 1993 seinem Krebsleiden erlag; Richey James' persönliche Probleme nahmen erheblich zu.

The Holy Bible

Das 1994 veröffentlichte Studioalbum The Holy Bible gilt vielen älteren Fans bis heute als das Referenzwerk der Band. Nach einer Phase, in der die Band nach eigenen Aussagen eine inhaltliche und stilistische Linie zu verlieren drohte, besann sie sich hier auf einen kompromisslosen und dunklen Stil.

Das öffentliche Auftreten der Band zu dieser Zeit war von militärischen Outfits und einer an den frühen Clash oder dem Film Apocalypse Now angelehnten Stil geprägt. Bei allen Videoveröffentlichungen trugen die Band-Mitglieder Army- oder Navy-Uniformen; nach einem Auftritt bei der Sendung Top of the Pops gingen beim Sender rekordverdächtige 250 000 Protestschreiben ein, da Bradfield während des Gigs eine Balaklava im IRA-Stil trug. Zum Album erfolgte eine Europatour mit Suede und Therapy?, die mit einem Konzert in London endete, bei dem die Manics Ausrüstung im Wert von ungefähr 10 000 Pfund auf der Bühne zerschlugen und Wire kommentierte: Wir werden nie wieder so gut sein wie heute.

The Holy Bible war das letzte Album, das unter Mitwirkung von Richey James entstand; er hatte bei ihm größeren Anteil als bei den vorherigen Veröffentlichungen. Nicky Wire sagte Jahre später in einem Interview: Es ist die Richtung, in die Richey uns gehen lassen wollte, sehr aggressiv und automated, nicht dass er musikalisch einen Plan gehabt hätte. Ende 2004 erfolgte ein überarbeiteter und um zahlreiche Bonusmaterialien angereicherter Release des Albums auf DVD.

Das Verschwinden von Richey James

Das einschneidendste Erlebnis der Bandgeschichte war das Verschwinden von Richey James am 1. Februar 1995. Im öffentlichen Auftreten der Band war er bisher der dominierende Part gewesen. Danach wurden sämtliche Aktivitäten, die mit den Manic Street Preachers zu tun hatten, für ein halbes Jahr eingestellt. Die übrigen Mitglieder überlegten, die Band ganz aufzulösen, machten aber letztlich mit dem Segen von Richeys Familie weiter.

Die Severn Bridge, Grenze zwischen England und Wales, an der Richey James' Auto gefunden wurde

Richey war schon in seiner Jugend durch exzessives Verhalten aufgefallen, im Alter von 13 schrieb er bei einem Schulprojekt über William Shakespeare einen 859-seitigen Text, allein um sich zu beschäftigen. Richey hatte bereits vorher depressive Schübe und neigte zur Autoaggression, indem er sich selbst Schnitte zufügte oder brennende Zigaretten auf seinem Körper ausdrückte. Seine Alkohol- und Drogenprobleme waren allgemein bekannt. Zahlreiche seiner Helden wie Sylvia Plath, Kurt Cobain begingen früh Suizid, verschwanden (Arthur Rimbaud) oder zogen sich vollkommen aus der Öffentlichkeit zurück (J. D. Salinger).

1994 zeigte James bei einem Konzert in Bangkok die massiven Selbstverletzungen, die er sich mit einem Messer an der Brust beigebracht hatte. Kurz nach der Veröffentlichung von The Holy Bible willigte er ein, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben. Er verbrachte zehn Wochen in Therapie, erst in einem Krankenhaus des National Health Service, danach in einer Privatklinik, und erklärte später, er habe sich wegen Alkoholismus, Anorexia nervosa und Selbstverletzungen in eine Therapie begeben.

In seinem letzten Interview im Januar 1995 trug er einen gestreiften Pyjama und hatte seinen Kopf vollkommen kahl geschoren. Er sprach mit Midori Tsukagoshi vom japanischen Magazin Music Life sowohl von seiner neuen Nüchternheit, als auch davon, dass er nie in der Lage gewesen sei, eine Liebesbeziehung als Erwachsener aufrecht zu erhalten und davon, dass sein geliebter Hund kürzlich im Alter von 17 Jahren gestorben sei.

Am 1. Februar 1995, dem Tag, bevor die Band zu einer großen US-Tour aufbrechen sollte, wurde der zu diesem Zeitpunkt nur noch 90 Pfund (etwa 41 kg) wiegende James zuletzt gesehen. Nachdem er um 7 Uhr morgens das Londoner Embassy-Hotel verließ, ist er in der Öffentlichkeit spurlos verschwunden. Später wurden sein Pass, Kreditkarten und sein Prozac in seiner Wohnung in Cardiff gefunden, in der er anscheinend noch nach seinem Verschwinden war. Sein Auto wurde später in der Nähe der Severn Bridge über den Severn in Wales entdeckt - einer Stelle, die traditionell als Übergang von England nach Wales angesehen wird, jedoch auch für ihre zahlreichen Selbstmörder berüchtigt ist. Obwohl Verwandte, Freunde und Fans anfangs noch Hoffnung aus der Tatsache schöpften, dass James kurz vor seinem Verschwinden 2000 Pfund von der Bank abgehoben hatte – genug, um sich längere Zeit in der Fremde über Wasser zu halten – fehlt von ihm selbst seither jede Spur. Zahlreiche Fans behaupten, ihn überraschend an dem einen oder anderen Ort gesehen zu haben. Die Sichtungen verteilen sich zwar über fast die ganze Welt, allerdings führte keine zu einem konkreten Anhaltspunkt.

Am 1. Februar 2002 wurde es nach britischem Recht möglich, ihn für tot erklären zu lassen; seine Eltern haben jedoch angekündigt, dies auf keinen Fall zu tun. Die Band weigerte sich jahrelang, öffentlich über das Ereignis zu reden. Erst nach der längeren kreativen Pause nach dem Jahr 2000 scheint sich dies langsam zu ändern. Die übrigen Bandmitglieder erwähnen ihn wieder in der Öffentlichkeit, das 2004er-Album Lifeblood enthält mit Cardiff Afterlife einen Song, der sich explizit mit ihm auseinandersetzt.

„A Design for Life“ – Mainstream-Erfolge

Nach einer längeren Pause nahm die Band in der Normandie eine neue Platte auf. Während auf Everything Must Go noch ein größerer Teil der Texte von James stammte, war sie musikalisch offener und einfacher zugänglich, so dass die Band auch Zuhörer außerhalb ihres festen Fan-Kreises erreichen konnte. Für das Album, das von allen Alben die besten Kritiker-Besprechungen bekam, und innerhalb Großbritanniens reihenweise Preise einsammelte, erhielt die Band eine doppelte Platinschallplatte, der Song A Design for Life wurde der weltweit bestverkaufte Manics-Hit bis dato.

Der Trend setzte sich fort: This is my truth tell me yours, brachte nicht nur die ersten Nummer-Eins-Hits in Großbritannien, sondern auch internationale Bekanntheit. Die Band spielte 1998 eine ausverkaufte Tour in Großbritannien, die in drei Konzerten in der ausverkauften Cardiff Arena endete. Anfang 1999 tourten sie in (Kontinental-)Europa, Japan und Australien, später waren sie Headliner beim Glastonbury Festival und spielten das erste Mal seit 1996 Konzerte in den USA, die in einer Mischung aus Chaos, Kontroverse und seitenlangen Diskussionen in der Musikpresse endeten. Im selben Jahr gewannen sie wieder die Brit-Awards in den Kategorien Beste Band und Bestes Album und waren damit die ersten Musiker, die den Bestes-Album-Preis für zwei aufeinander folgende Veröffentlichungen bekamen.

Die Band selbst nahm die großen Erfolge ohne Richey James mit gemischten Gefühlen auf. Nicky Wire sagt Jahre später in einem Interview mit VH1: Es war bitter sweet. Wir haben uns nie schuldig gefühlt, aber traurig, dass er nicht mehr da war. Besonders wenn ein Song wie If you tolerate this your children will be next auf Nummer Eins der Charts war. Als das Lied dort stand, hatten wir das Gefühl, es wäre die Summe all dessen, was wir erreichen wollten: einen Song mit einer solchen Geisteshaltung, der tatsächlich in das öffentliche Bewusstsein eindringt. Das war immer unser Plan und wir hatten das Gefühl, es wäre für ihn ein perfekter Moment gewesen; viele Leute sehen den Punkt nicht, aber er hätte den Erfolg des Songs geliebt und wäre glücklich gewesen. Einfach weil es ein Song über den Spanischen Bürgerkrieg war, der etwas aus der Vergangenheit nimmt, um zu zeigen, was in der Gegenwart nicht stimmt.

Cardiff und Kuba – Re-Releases und spektakuläre Konzerte

Während sich die Band mit Neuveröffentlichungen in den nächsten Jahren zurückhielt, spielte sie um die Jahrtausendwende zwei spektakuläre Konzerte: Silvester 1999/2000 im Millennium Stadium in Cardiff vor 65.000 Zuschauern, sowie am 17. Februar 2001 in Havanna. Es war das erste Konzert einer westlichen Popband seit der kubanischen Revolution von 1959 überhaupt. Sie spielten im Karl-Marx-Theater und trafen sich mit Fidel Castro. Sie selbst gaben keinen Kommentar zu Fidel Castro ab, widmeten aber das Lied You Love Us dem beim Konzert anwesenden Boxer und Volkshelden Félix Savón. Auf die Menschenrechtssituation im Land angesprochen, antwortete Nicky Wire, dass Kuba nicht perfekt sei, aber das Land am ehesten von allen Ländern je dem Sozialismus nahe gekommen wäre. Die Single The Masses Against The Classes, die mit der Kubanischen Flagge auf dem Cover verkauft wurde, erreichte den ersten Platz der britischen Charts, obwohl niemand Anstrengungen unternahm, sie überhaupt zu bewerben. Beinahe nahtlos konnten sie mit dem nächsten Album Know Your Enemy an den Erfolg anschließen. Das Album verkaufte sich sehr gut und fand auch die Gnade vieler alter Fans, da es wieder wesentlich rockiger war.

„Cardiff Afterlife“ – Nach drei Jahren ein neues Album

In den Jahren danach wurde es ruhiger um die Band. Sie selbst beschäftigten sich primär mit der Veröffentlichung und Aufarbeitung alten Materials: 2002 erschien Forever Delayed mit den je nach Meinung des Rezensenten besten oder aber kommerziell erfolgreichsten Liedern der Band, 2003 dann Lipstick Traces (benannt nach dem Buch von Greil Marcus) mit B-Seiten und Raritäten. Hinzu kamen ein Fotobuch und diverse DVDs. Erst 2003 begann die Band wieder ein Album einzuspielen: Das im November 2004 veröffentlichte Lifeblood setzt sich in den Songs Cardiff Afterlife und 1985 direkt mit der Bandgeschichte auseinander, es ist wesentlich ruhiger und introvertierter als alle vorherigen Veröffentlichungen.

Alben

Generation Terrorists

Hauptartikel: Generation Terrorists

Das am 10. Februar 1992 veröffentlichte Album Generation Terrorists war das erste Album der Manic Street Preachers und gleichzeitig ihre erste Veröffentlichung auf einem Majorlabel. Musikalisch orientierte sich die Band noch stark an den frühen Guns N' Roses, während die Texte im Stil von The Clash oder Public Enemy als offensiv genug aufgefasst wurden, um in den USA nur eine stark entschärfte Version der Platte in den Handel zu bringen. Bekannte Tracks auf dem Album sind Slash N' Burn, Motorcycle Emptiness oder die Wiederveröffentlichung ihres noch bei Heavenly erschienen Stücks You Love Us. Das Booklet enthielt Zitate, die nach Meinung der Band besonders gut zu den Stücken passten, darunter Zitate von Chuck D (Public Enemy), Konfuzius, Sylvia Plath, Henry Miller und aus dem Futuristischen Manifest.

Gold Against The Soul

Hauptartikel: Gold Against the Soul

Der ursprünglich proklamierte Plan der Manics war es, ein Megaseller-Album aufzunehmen, eine Welttournee zu machen und sich danach aufzulösen. Nach dem Fehlschlagen dieses Plans befand sich die Band nach eigenen Aussagen in einer unfokussierten und beliebigen Phase. Von ihrer Plattenfirma wurden sie gedrängt, eine zweite Platte mit radiotauglicherem Material aufzunehmen. Die politischen Slogans von Generation Terrorists wichen mehr introspektiven, melancholischen Texten, ähnlich ihren späteren Alben. Die Musik schwankte zwischen poppigen Stadion-Hymnen und Grunge. Paradebeispiele sind die Singles From Despair To Where und Life Becoming A Landslide. Die Band selbst bezeichnet Gold Against The Soul heute als ihr schwächstes Album.

The Holy Bible

Hauptartikel: The Holy Bible

Nachdem der Vorgänger Gold Against the Soul noch in einem Studio aufgenommen worden war, das etwa 15 000 Pfund am Tag kostete, liefen die Aufnahmen zu The Holy Bible in den Soundspace Studios in Cardiff in dem normalerweise nur Demos aufgenommen wurden - zu einem Tagessatz von etwa 50 Pfund. Die Texte des am 30. August 1994 veröffentlichten Werks sind oft in einer Stream of consciousness-Stil geschrieben, die eine vielzahl kryptischer Referenzen zu politischen, religiösen oder literarischen Themen beinhalten. Ein Beispiel ist das Lied Ifwhiteamericatoldthetruthforonedayit'sworldwouldfallapart (selbst ein bekanntes Zitat von Lenny Bruce), in dem die Zeile „Vital stats, how white was their skin, unimportant just another inner city drive-by thing“ gefolgt wird von „Morning, Fine, serves your first coffee of the day, real privilege it will take your problems all away.“ Während auf den ersten Blick unzusammenhängend, wird im Zusammenhang des Songs eine klare Kritik an den überwiegend weißen wohlhabenden US-Amerikanern, die sich zum Leben in den US-Slums vollkommen indifferent und uninteressiert verhalten, deutlich. Die meisten Songs beginnen und enden mit einem gesprochenen Sample, der gesamte Stil des Albums ist dunkel und tendenziell verstörend, so dass kaum ein Kritiker auf den Vergleich mit dem Nirvana-Album In Utero verzichtete.

Everything Must Go

Hauptartikel: Everything Must Go

Das im Mai 1996 erschienene Album ist das erste nach dem Verschwinden von Richey James sowie das einzige Album seitdem, das in Form von fünf Liedtexten noch Material von ihm enthält. Die Kritik würdigte das Album mit zahlreichen Preisen, darüber hinaus ist es wahrscheinlich die einzige Veröffentlichung der Band, die alle Fans als sehr gut empfinden. Es ist teilweise noch vom aggressiv-polemischen Rock-Stil der frühen Zeit geprägt ist aber bereits weniger hektisch. Ursprünglich sollte es nach einem Gemälde des niederländischen Malers Willem de Kooning Sounds In The Grass benannt werden. Bekannte Titel sind Kevin Carter über den gleichnamigen Fotografen, der hochumstritten den Pulitzer-Preis gewann, Australia (ein Lied über Flucht), und vor allem A Design for Life. Der Titel war inspiriert vom Namen der Joy Division-Debüt-EP An Ideal For Living.

This Is My Truth Tell Me Yours

Hauptartikel: This Is My Truth Tell Me Yours

Das Album vom 25. August 1998 war das erste Album, das keine Beiträge mehr von Richey James enthielt und das kommerziell erfolgreichste Album der Band. Es war das einzige Album, mit dem die Manic Street Preachers auch nennenswerte Erfolge in Kontinentaleuropa erringen konnten, unter anderem eine Nummer-Eins-Chartsplatzierung in Schweden. Musikalisch ist es weit weniger rockig als vorhergehende Alben, sondern setzt stärker auf eingängige Melodien, sorgfältige Arrangements und breite Soundflächen. Vor dem eher ruhigen musikalischen Hintergrund rückt James Dean Bradfields eher zerbrechliche Stimme so stark in den Vordergrund wie auf keinem anderen Album. Textlich bleiben sie sich treu: Die erfolgreichste Single If you tolerate this your children will be next beschäftigt sich vordergründig mit den internationalen Freiwilligen im Spanischen Bürgerkrieg und setzt deren Engagement und Einsatz in den Gegensatz zur weit verbreiteten politischen Apathie in den 1990ern. Ready for Drowning beschäftigt sich mit den Problemen walisischer Kultur in einer englisch dominierten Gesellschaft. South Yorkshire Mass Murderer greift die Unfähigkeit der Polizei an, die zur Tragödie im Stadion von Sheffield führte, während Born a Girl sich mit den geschlechtlichen Identitätsproblemen des Texters Nicky Wire (Yes I wish I had been born a girl / And not this mess of a man) beschäftigt. Der Albumtitel ist ein Zitat des äußerst populären ehemaligen walisischen Labour-Abgeordneten Aneurin Bevan.

Know Your Enemy

Hauptartikel: Know Your Enemy

Know Your Enemy, veröffentlicht im März 2001, hörte sich in Teilen wieder wesentlich rockiger an als der Vorgänger, wirkte aber auch eklektischer. Die „perfekte Mischung aus Bombast und Melodie“ (Rolling Stone) erreichte internationale Chartsplatzierungen. Das Video zur Single So Why So Sad durfte zwischenzeitlich nicht im englischen Fernsehen gespielt werden. Das Video, in dem vor einem scheinbaren Tropenstrand, gefilmt in Werbefilmästhetik, Soldaten landen, Handgranaten werfen und einer getötet wird, wurde von der britischen Medienaufsicht ITC vor dem Hintergrund des Dritten Golfkriegs als zu beunruhigend gewertet.

Lifeblood

Hauptartikel: Lifeblood

Das im November 2004 erschienene Album Lifeblood folgt zum einen musikalisch dem auf This is my truth... eingeschlagenen Pfad. Es sind kaum mehr Rock-Elemente erkennbar; das gesamte Album hat sehr flächige und soulige Sounds. Andererseits sind sie zwar weniger aggressiv als auf früheren Veröffentlichungen, allerdings wieder sehr dunkel und teilweise verschlossen. Cardiff Afterlife beschäftigt sich erstmals unmissverständlich mit Richey James (In the Cardfiff afterlife/ We sensed the breaking of our lifes/In the Cardiff afterlife/we sensed the making of our lifes); andere Songs wie To Repel Ghosts sind zumindest in diese Richtung interpretierbar. Produziert wurde es von Experten für Popmusik, dem Produzenten von David Bowie, Tony Visconti sowie dem vor allem mit Goldfrapp zusammen arbeitenden Tom Elmhirst. Dem New Musical Express sagte Nicky Wire, es sei The Holy Bible für 35-Jährige. Kommerziell war das Album ein Flop. Bereits nach zwei Wochen fiel Lifeblood wieder aus den britischen Charts. Schlechter hatte sich bis dahin keines der Alben verkauft. Die bekanntesten Lieder dieses Albums dürften Empty Souls, The Love of Richard Nixon und 1985 sein.

Send Away The Tigers

Hauptartikel: Send Away the Tigers

Nach den Solo-Ausflügen von Bradfield und Wire erschien am 4. Mai 2007 das achte Album der Manic Street Preachers, Send Away The Tigers. Der Titel des Albums ist ein Zitat des britischen Komikers Tony Hancock. Die erste Singleauskopplung Your Love Alone Is Not Enough erschien wenige Tage zuvor und beinhaltet Vocals der Sängerin der Cardigans, Nina Persson, die auch im zugehörigen Video zu sehen ist.

Musikalisch schlägt die Band auf diesem Album im Vergleich zur Vorgänger-LP wieder etwas härtere, gitarrenlastigere Töne an. So lässt Bradfield an mancher Stelle seine Solo-Künste aufblitzen, während sich an anderer Stelle („Autumn Song“) eine offensichtliche Hommage an sein Gitarristen-Idol Slash findet. An anderer Stelle verschreibt sich die Band auch wieder ihren seit der Everything Must Go-Schaffensperiode zum Markenzeichen gewordenen hymnischen Refrains („The Second Great Depression“). Das Album stieg in der ersten Woche auf Platz 2 der UK Top 40 ein.

Journal For Plague Lovers

Am 18. Mai 2009 wird das neunte Studioalbum der Manic Street Preachers mit dem Titel Journal For Plague Lovers erscheinen. Es wird das erste Album sein, auf welchem sich nur von Richey James verfasste Texte vorfinden werden. Dabei handelt es sich um hinterlassene Texte, die bisher unveröffentlicht blieben. Die musikalische Ausarbeitung soll dabei wieder aggressiver und roher werden, nicht nur durch den Verzicht auf hochwertiges Studioequipment.

Fans und Rezeption

Während die Manic Street Preachers auf den britischen Inseln und insbesondere in Wales auf eine große Fangemeinschaft und auf sichere Platzierungen in den Charts zählen können, ist deren Anhängerschaft in den deutschsprachigen Ländern wesentlich kleiner. Manche Beobachter halten sie gar für Poser - also Nachahmer von Stilen, die andere entwickelt und wieder abgelegt haben. Neben einer kleinen Fangemeinde sind es hier meist entweder die Anhänger britischer Popmusik oder allgemein sehr popinteressierte Menschen, die die Band wahrnehmen. In den USA wird die Band trotz mehrerer Versuche, dort Fuß zu fassen, kaum wahrgenommen und hat keine nennenswerte Anhängerschaft.

Anders als bei den meisten britischen Bands wurden die Manic Street Preachers nie ernstlich einer bestimmten Bewegung oder Gruppe innerhalb der britischen Popmusik zugerechnet und blieben so ein singuläres Phänomen – die Band konnte für sich allein stehen, es gab aber auch nie andere bekannte Bands, die sich hauptsächlich auf die Manics bezogen. In ihrem Einfluss auf andere Bands sind die Manics vor allem als Wegbereiter für moderne Musik aus Wales maßgebend. Während sie selbst sich zu Beginn oft in Rezensionen noch mit den Klischees traditioneller Männerchormusik, von Ziegen und entlegenen Bergdörfern herumschlagen musste, konnten in ihrem Gefolge zahlreiche weitere Band wie Catatonia, die Stereophonics, die Super Furry Animals oder Feeder internationale Wahrnehmung erlangen.

Die Fans der Band lassen sich grob in zwei Lager unterteilen: zum einen die frühen Fans, für die die Gestalt von Richey James entscheidend war und die in den letzten Jahren oft ausgiebig mangelnde Aggressivität und von ihnen wahrgenommene Beliebigkeit der Band beklagen. Diese Fans sind fast ausschließlich auf die britischen Inseln konzentriert und bilden einen harten verlässlichen Kern. Die zweite Gruppe, die eher internationaler und größer ist, aber ein lockeres Verhältnis zur Band hat, entdeckte sie meist erst mit This is my truth.... Die Kommentare der beiden Gruppen hinsichtlich bestimmter Veröffentlichungen oder anderen Band-Aktionen unterscheiden sich oft beträchtlich.

Benjamin von Stuckrad-Barre benutzt die Band in seinem Buch Soloalbum als Hintergrund einer vergeblichen Liebe. Das Mädchen und die Manics gehören in seiner Erinnerung zusammen: Die beiden küssen und denken an, naja, woran wohl, an meinen Pickel sicher nicht. (...) Zu Hause schreibe ich irgendwas an das Mädchen von eben. (...) Ich zerknülle dieses unsägliche Geleier und bin froh, dass ich keine E-Mails verschicken kann. (...) Naja, immerhin hat sie ja laut die Manics gesungen, auch und gerade „A Design For Life“, das war also von vornherein klar (ihr!): We don´t talk about love / We only want to get drunk. In Tristesse Royal wird And if you tolerate this, then your children will be next als Motto einem Kapitel vorangestellt.

Diskografie

Studio-Alben

Kompilationen

  • Okt 2002 - Forever Delayed (UK 4, D 65)
    (Greatest-Hits-Zusammenstellung.)
  • Apr 2004 - Lipstick Traces (UK 11)
    (B-Seiten und Raritäten.)
  • Dez 2004 - The Holy Bible - Tenth Anniversary Edition
    (Wiederveröffentlichung von The Holy Bible mit 4 Live-Tracks, einer 18 Lieder umfassenden Bonus-CD und einer DVD.)
  • Nov 2006 - Everything Must Go - Tenth Anniversary Edition
    (Wiederveröffentlichung von Everything Must Go mit 6 Live-Tracks, einer 23 Lieder umfassenden Bonus-CD und einer DVD.)

Singles und EPs

  • Aug 1989 - Suicide Alley
  • Mär 1990 - UK Channel Boredom
  • Jun 1990 - New Art Riot (EP)
  • Jan 1991 - Motown Junk
  • Mai 1991 - You Love Us
  • Jul 1991 - Feminine Is Beautiful
    (Limitiert auf 500 Exemplare.)

  Prä-Album-
  Veröffentlichungen.

  • Aug 1991 - Stay Beautiful (UK 40)
  • Okt 1991 - Love's Sweet Exile / Repeat (UK 26)
    (Ausschließlich in Großbritannien veröffentlicht.)
  • Jan 1992 - You Love Us (UK 16)
    Wiederveröffentlichung
  • Mär 1992 - Slash 'N' Burn (UK 20)
  • Jun 1992 - Motorcycle Emptiness (UK 17)
    (Laut einer Umfrage des New Musical Express aus dem Jahr 2002 der beliebteste Titel bei Fans der Manics.)
  • Sep 1992 - Suicide Is Painless (Theme from M.A.S.H.) (UK 7)
  • Nov 1992 - Little Baby Nothing (UK 29)
    (Gemeinsam mit Traci Lords.)

  Vom Album
  Generation Terrorists.

  • Jun 1993 - From Despair To Where (UK 25)
  • Jul 1993 - La Tristesse Durera (Scream To A Sigh) (UK 22)
  • Sep 1993 - Roses In The Hospital (UK 15)
  • Feb 1994 - Life Becoming A Landslide (EP) (UK 36)

  Vom Album
  Gold Against The Soul.

  • Jun 1994 - Faster/P.C.P. (UK 16)
  • Aug 1994 - Revol (UK 22)
  • Okt 1994 - She Is Suffering (UK 25)

  Vom Album
  The Holy Bible.

  • Apr 1996 - A Design For Life (UK 2)
  • Jul 1996 - Everything Must Go (UK 5)
  • Sep 1996 - Kevin Carter (UK 9)
  • Dez 1996 - Australia (UK 7)

  Vom Album
  Everything Must Go.

  Vom Album
  This Is My Truth
  Tell Me Yours
.

  • Jan 2000 - The Masses Against The Classes (UK 1)
    (Später auf dem Album Forever Delayed veröffentlicht.)
  Nur Single.
  • Feb 2001 - Found That Soul (UK 9)
  • Feb 2001 - So Why So Sad (UK 8, D 94)
  • Jun 2001 - Ocean Spray (UK 15)
  • Sep 2001 - Let Robeson Sing (UK 19)

  Vom Album
  Know Your Enemy.

  • Okt 2002 - There By The Grace Of God (UK 6)
    (Auch als DVD-Single erschienen.)
  • Jan 2003 - Motorcycle Emptiness
    (Wiederveröffentlichung.)

  Vom Album
  Forever Delayed.

  • Okt 2004 - The Love of Richard Nixon (UK 2)
    (Auch als DVD-Single erschienen.)
  • Jan 2005 - Empty Souls (UK 2)
    (Auch als DVD-Single erschienen.)

  Vom Album
  Lifeblood.

  • Apr 2005 - God Save The Manics
    (Limitiert auf 3000 Exemplare, wurde jedoch kostenlos zum Download angeboten.)

  Nur Single.

  • Apr 2007 - Your Love Alone Is Not Enough (UK 2)
    (Gemeinsam mit Nina Persson.)
  • Jul 2007 - Autumnsong (UK 10)
  • Okt 2007 - Indian Summer (UK 22)

  Vom Album
  Send Away The Tigers.

  • Mrz 2008 - Umbrella (UK 47)
    (Auch als kostenlose Beilage zu einer NME-Ausgabe.)

  Nur Single

Video & DVD

  • Sep 1997 - Everything (Live) (Video)
    (Konzert in Manchester.)
  • Jul 2000 - Leaving the 20th Century (DVD)
    (Konzert in Cardiff.)
  • Sep 2001 - Louder Than War (DVD)
    (Konzert in Havanna.)
  • Nov 2002 - Forever Delayed (DVD)
    (Enthält alle 30 Musik-Videos der Manic Street Preachers bis 2002.)

Außerdem lagen den Alben The Holy Bible - Tenth Anniversary Edition und "Everything Must Go - Tenth Anniversary Edition" jeweils eine DVD bei.
Für DVD-Singles, siehe Singles.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Godlike Genius Award 28. Februar 2008, vergeben vom New Musical Express
  • Best Track für Your Love Alone Is Not Enough, 2007, Q-Awards
  • Bestes Album für Everything Must Go, 1996, vergeben von der Music Week
  • Bestes Album für Everything Must Go, 1996, vergeben von der Sunday Times
  • Beste Gruppe und Bestes Album (1996) und (1999), vergeben bei den Brit Awards
  • Beste Band der Welt 1998 – Q Awards
  • Writers' Best Album 1996 – Melody Maker
  • Beste Band (Leser) und Bestes Album (Journalisten) – 1996 New Musical Express
  • Writers' Best Life Band – 1996 Brat Awards
  • Readers Best Album – 1996 – Q Awards
  • In den Top 10 der Metal Hammer-Leserwahl: Album 1996
  • In den Top 5 der Besten Alben 1995 – Independent On Sunday
  • Bestes Album 1996 – The Guardian

Literatur

  • Mitch Ikeda: Forever Delayed – Photographs of the Manic Street Preachers. Vision On, London 2002. ISBN 1-903399-60-2 (Offizielles Fotobuch der Band).
  • Martin Clarke: Manic Street Preachers, Sweet Venom. Plexus, London 2000, ISBN 0-85965-259-9
  • Simon Price: Everything. A Book about Manic Street Preachers. Virgin, London 2002, ISBN 0-7535-0139-2

Weblinks


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