Nicolas G. Hayek

Nicolas G. Hayek

Nicolas G. Hayek (* 19. Februar 1928 in Beirut, Libanon) ist ein Schweizer Unternehmer.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Hayek wuchs in Beirut weitgehend in der Obhut seiner libanesischen Mutter Linda Hayek, geb. Tamer, auf. Sein Vater George Nicolas Hayek war ein US-amerikanischer Zahnchirurg.

Nach dem Abschluss seines Studiums in der Schweiz heiratete er Marianne Mezger, die aus einer Industriellenfamilie stammte. Hayeks Sohn und Tochter führen heute das Werk des Vaters weiter.

Ausbildung und Beruf

Hayek besuchte zunächst die französische Jesuitenschule und anschließend die Oberschule, bevor die Familie 1944 in die Schweiz umzog. Er schrieb sich an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich für die Fächer Mathematik, Physik und Chemie ein. Erste Management-Erfahrungen sammelte Hayek, als er die Maschinenbaufirma seines Schwiegervaters Eduard Mezger einige Zeit leitete, weil dieser krankheitsbedingt ausgefallen war. Der unkonventionell auftretende Hayek räumte bald wieder diesen Posten, und suchte eine Beschäftigung, die ihm die Möglichkeit bot, „jeden Tag etwas dazu zu lernen.“

Ab 1950 begann Hayeks eigentliche berufliche Karriere: Er arbeitete in der Mathematikabteilung einer Schweizer Rückversicherung, übernahm 1951 verschiedene Managementposten in der Industrie und wagte 1954 mit einem Kredit von CHF 2.500 die Gründung einer Unternehmensberatung in Zürich. Industrieaufträge mit großen deutschen Konzernen folgten und 1965 ließ er sein Unternehmen „Hayek Engineering“ in das Schweizer Handelsregister eintragen. Bis 1979 gelang es Hayek mehr als 300 Großkunden aus mehr als 30 Ländern zu gewinnen, wobei er insbesondere mit seinem Management-Credo sehr erfolgreich war: „Die rarste Ressource, die wir haben, sind Unternehmertypen im Top-Management.“

Mit Selbstbewusstsein begann Hayek zu Beginn der achtziger Jahre, das für die Schweiz revolutionäre Konzept der elektronischen Qualitätsuhr und Marke Swatch nach Gründung der Société de Microélectronique et d'Horlogerie (SMH) durchzusetzen. Erfolgsgeheimnis war, dass die Komponenten der Uhr von 151 Einzelteilen auf 51 genormte Teile verringert wurden, der Mechanismus in einen vorgestanzten Plastikkörper eingeschweißt und ein Preis von 80 bis 100 Schweizer Franken anvisiert wurde.“ 1981 wurden die ersten Uhren vorgestellt, deren Markenname von „Second Watch“, „Swiss Watch“, „S-Watch“ endgültig zu „Swatch“ mutiert war. Ein Welterfolg des Markenfetischismus war geboren. Die neue Uhr wurde zunächst in den USA vermarktet und von Künstlern gestaltete Kollektionen wurden kreiert. 1984 waren bereits 800.000 Exemplare verkauft und Swatch entwickelte sich zum populären modischen Statussymbol der Spaßkultur der achtziger Jahre. Hayek ging seinen unternehmerischen Weg konsequent weiter: „Wir brauchen Macher, nicht Schwätzer.“ Er platzierte Uhren-Nobelmarken wie Tissot, Blancpain, Omega, Longines, Rado, Certina, Hamilton aber auch Billigprodukte wie die Kinderuhr Flik Flak präzise im Markt. 1994 betrug der Anteil der Schweizer Uhren im Weltmarkt 53%.

Eines der Lieblingsprojekte Hayeks war das Konzept des Smart-Autos (Swatch-Mobil: „Ein Auto, zwei Personen, eine Kiste Bier.“), ein Mikrokompaktfahrzeug mit umweltverträglichem Hybridantrieb, das 1994 in Kooperation mit Mercedes Benz entwickelt und 1997 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde – allerdings ohne Hybridantrieb.

Nicolas G. Hayek ist Mitbegründer, Chairman und Delegierter des Verwaltungsrates der Swatch Group mit Sitz in Biel-Bienne.

Hayek erhielt im Jahr 2003 das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich und 2007 den LifeTime-Award des SwissAwards.

Zitat zu Nicolas G. Hayek:

"Der amerikanisch-libanesische Mathematiker und Physiker stieg in den letzten vier Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten Unternehmensberater von internationalem Rang auf. Nicolas Hayek feierte seinen größten Erfolg durch die Mitbeteiligung am Schweizer SMH-Konzern, für den er das besondere Geschäftskonzept von "Swatch" entwickelte, das sich inzwischen nicht nur als Uhrenmodell, sondern auch in der Automobil- ("Smart") und Mobiltelekommunikationsbranche ("Swatch-Handy") bewährt hat …"

Hayek-Erfindungen

  • Swatch Uhrenserie „Puff-Specials“, Swatch Twinphone (1988)
  • Swatch Telecom (1990)
  • Swatch Stores Verkaufsläden, Swatch Pager, Swatch Eyes Sonnenbrillen, Swatch Uhrenserie „Pop Special“, Swatch Mobil Smart (1991)
  • Twintam Telefon (1992)
  • Swatch Cellular Telefon, Platin Swatch (1993)
  • Swatch The Beep Numeric Telefon (1995)
  • Swatch Internet Time (1998)

Weblinks


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